Fazit
Als nach knapp zehn Stunden der Abspann läuft, sitze ich ratlos auf der Couch. Schön ist, dass ich kurz vor dem Finale mal etwas entscheiden durfte. Ärgerlich ist, dass man auf dem Weg dorthin wenig beeinflussen kann und in ein enges Korsett gezwungen wird. Da hat man ein halbes Leben mit Jodie und ihren paranormalen Fähigkeiten verbracht, hat sie leiden, kämpfen, weinen und lieben sehen, aber man fühlt sich über weite Strecken nur wie ein Zuschauer – kein Vergleich zur emotionalen Anbindung an Clementine in Walking Dead oder Ellie in The Last of Us. Obwohl es bewegende Momente gibt und die Technik nahezu fotorealistische Mimik dazu liefert, kann mich dieses Abenteuer nicht fesseln. David Cage hat seinen Designstil mit spürbaren Konsequenzen nicht weiter, sondern zurück entwickelt und sich dem Bedürfnis der Action angebiedert. Ja, das Orchester spielt pompös auf. Und das sieht mitunter klasse aus. Aber Cage begibt sich in einigen Kapiteln auf ein Terrain, das Quantic Dream einfach nicht beherrscht. Was soll oberflächliche Military-Action in einem Mystery-Thriller, in dem einem selbst in der heikelsten Situation nix passieren kann? Genauso wild wie die Zeiten und Schauplätze wechseln, schwankt auch die Qualität des Spiels zwischen nervig und spannend, festgefahren und offen, belanglos und bewegend. Unterm Strich wurde ich mit allen Höhen und Tiefen noch auf solidem Niveau unterhalten. Aber wenn ich daran denke, wie mich Heavy Rain vor drei Jahren gefesselt hat, ist das bisher meine Enttäuschung des Jahres.Wertung
Obwohl das Drehbuch mitunter gekonnt auf die emotionale Karte setzt, ist dieses Abenteuer weit weg von der Faszination eines Heavy Rain.
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