Hier bleibt man wieder ein kleines Stück hinter dem Hack&Slay-Everquest-Ableger zurück, der mit zufallsgenerierten Dungeons Ende März neue Wege beschreiten will.
Der Lack blättert
Als Baldur´s Gate Dark Alliance Ende 2001 erschien, gab`s ein kleines grafisches Wunderwerk. Die Snowblind Studios hatten eine blitzsaubere Engine aus dem Hut gezaubert, die lange Zeit das Maß aller Dinge war: Saubere Animationen, schöne Lichteffekte, abwechslungsreiche Umgebungen – und das alles in einer angenehmen Bildwiederholrate.
Zwei Jahre später sieht die Snowblind Engine, die auch in Fallout Brotherhood auf Steel, Champions of Norrath, Combat Elite und Bard´s Tale zum Einsatz kommt bzw. kommen wird, immer noch gut aus. Allerdings beginnt der Lack langsam abzublättern: Denn wo die meisten der oben genannten Engine-Kollegen mit modifizierten Versionen der Snowblind Engine arbeiten, bietet BGDA 2 den haargenau gleichen Look wie vor zwei Jahren. Und das ist eindeutig zu wenig, um auf Dauer für ein Aha-Erlebnis zu sorgen. Das Ergebnis ist zweifellos gut, aber letzten Endes bekannt.
Und in einem Punkt hat man sich sogar verschlechtert: Die Cut-Scenes in Spielgrafik sind einfach nur schlecht in Szene gesetzt, denn unmotivierte Schnitte und Kamerafahrten sorgen wahrlich nicht für Atmosphäre. __NEWCOL__Dabei ist die Story (obwohl bei einem Hack&Slay gar nicht so wichtig) gar nicht schlecht – insofern man sich auf sie einlässt und die madigen Zwischensequenzen nicht einfach wegklickt.
Akustik mit Abnutzungserscheinungen
Von der soundtechnischen Seite bietet sich ebenfalls ein bekanntes Bild. Das geht sogar so weit, dass die Musik aus Teil 1 teilweise übernommen und mit neuen Kompositionen ergänzt wurde. Allerdings werden die Melodien, so schön sie auch sein mögen, zu selten eingesetzt, um langfristig Spannung oder gar Dramatik aufbauen zu können.
Stattdessen habt ihr die meiste Zeit Schlachtenlärm im Ohr, der zwar ebenfalls aufwändig produziert wurde, aber ebenfalls an Mangelerscheinungen leidet. Die Schreie der Gegnertypen variieren kaum und an dem „Klöng“ eines zu Boden fallenden Helmes hat man sich auch bald satt gehört. Gleiches gilt für die sporadischen Kampfsprüche der Figuren: Technisch zwar hochwertig, gibt es hier eindeutig zu wenig Abwechslung. Vor allem die Paladindame mit ihrem leicht orgiastischen „Ja!“, das sie häufig nach Niederstrecken eines Gegners von sich gibt, geht nach einiger Zeitz gehörig auf die Nerven.
In den Cut-Scenes wiederum ist die Sprachausgabe durch die Bank gut. Ab und an vermisst man zwar die letzte Begeisterung, doch die Sprecher sind gut ausgewählt und erledigen ihren Job professionell.
Baldur’s Gate: Dark Alliance 2 (Rollenspiel) – Baldur’s Gate: Dark Alliance 2

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