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Baldur’s Gate: Dark Alliance 2 (Rollenspiel) – Baldur’s Gate: Dark Alliance 2

Im Jahr 2001 schufen die Snowblind Studios mit Baldur´s Gate Dark Alliance ein kleines Meisterwerk. Grafisch und spielerisch überzeugend, konnte das unkomplizierte Hack&Slay-Prinzip den Weg für zahlreiche Nachahmer ebnen. Und nun ist die Fortsetzung da, die allerdings ohne Mitwirkung des ursprünglichen Teams auskommen musste und nur noch die bewährte Grafikengine verwendet. Ist der Nachfolger eine würdige Fortsetzung oder geht die Faszination langsam verloren? Die Antwort findet ihr im Test.

© Black Isle Studios / Acclaim

Fünf für drei

Die Geschichte von Baldur´s Gate Dark Alliance 2 (BGDA 2) entwickelt sich parallel zum Ende des Vorgängers: Die drei Helden aus Teil 1 haben es geschafft, den Onyx-Turm vom Bösen zu säubern, werden aber kurz darauf gefangen genommen. Gleichzeitig haben sich bereits fünf andere Helden auf den Weg nach Baldur´s Tor gemacht, um den Job anzunehmen, den die drei vorherigen schon erledigt haben – nicht wissend, dass sie sich den Weg eigentlich sparen können. Doch für echte Helden ist in einer Stadt an der Schwertküste immer Platz und bevor sie sich versehen, sind unsere fünf Recken dabei, die Stadt wieder einmal vor dem Untergang zu retten. Denn der Onyx-Turm ist für böse Mächte schon wieder das Objekt der Begierde…

In der Gruppe deutlich unterhaltsamer als solo! Nur wieso gibt es keinen Vier-Spieler-Modus?

(Xbox)

Zäher Beginn

Nachdem ihr einen von fünf zur Verfügung stehenden und äußerst unterschiedlich spielbaren Charakteren ausgewählt habt, werdet ihr mitten ins Geschehen katapultiert: Auf dem Weg nach Baldurs Tor ist eine Karawane überfallen worden und ihr müsst Gefangene befreien. Doch der Weg ist vollgestopft mit Monstern, die euch daran hindern wollen und die ihr in bester und bekannter Hack&Slay-Manier zu ihrem Schöpfer schickt.

__NEWCOL__Doch so viel Spaß das Gemetzel und Item-Sammeln auch macht, so unmotiviert geht man anfänglich zu Werke.

Manchmal spricht Magie eine deutlichere Sprache als Schwerter – und sehenswert sind die Effekte allemal!

(PS2)

Denn wo der Vorgänger und z.B. auch Dungeons & Dragons Heroes auf der Xbox versuchen, sofort Atmosphäre zu schaffen, baut Dark Alliance 2 scheinbar ausschließlich auf den Bekanntheitsgrad des Vorgängers und bietet einfach handfeste Action ohne einen motivierenden Einstieg. Hier hat das Team von Black Isle eine Chance verpasst, den Spieler gleich von Beginn an ans Pad zu binden.

Hat man jedoch die erste Durststrecke überstanden und endlich den Weg in die Stadt gefunden, werden das Spiel und die Geschichte zusehends besser und bieten auch einige kleine Änderungen gegenüber dem erfolgreichen Vorbild..

Fortsetzung statt Weiterentwicklung

Dass man an der Erfolgsformel festhält, die Dark Alliance zum Tophit gemacht hat, ist nicht weiter verwunderlich. Doch auch nach längerem Spiel gibt es nur zwei Punkte, in denen sich der zweite Hack&Slay-Ausflug von seinem Vorgänger abhebt. Vorsichtige Ergänzungen waren den Entwicklern scheinbar lieber als eine konsequente Weiterentwicklung, weswegen man auch fast immer das Gefühl hat, dass BGDA 2 kaum mehr als ein Add-On mit neuen Charakteren und Items ist.