Im Jahr 2001 schufen die Snowblind Studios mit Baldur´s Gate Dark Alliance ein kleines Meisterwerk. Grafisch und spielerisch überzeugend, konnte das unkomplizierte Hack&Slay-Prinzip den Weg für zahlreiche Nachahmer ebnen. Und nun ist die Fortsetzung da, die allerdings ohne Mitwirkung des ursprünglichen Teams auskommen musste und nur noch die bewährte Grafikengine verwendet. Ist der Nachfolger eine würdige Fortsetzung oder geht die Faszination langsam verloren? Die Antwort findet ihr im Test.
Dabei sind die angesprochenen zwei Ergänzungen durchaus interessant: Zum einen ist das Questsystem davon betroffen. Denn die absolute Linearität des ersten Teiles ist einer offeneren Struktur gewichen, in der ihr häufig die Wahl zwischen mehreren Aufträgen habt, von denen manche sogar nur einer bestimmten Klasse offen stehen. Keine schlechte Idee, die zudem noch gut umgesetzt wurde.
Kein D&D-Abenteuer ohne Ratten! Doch die Nager sind nur ein kleiner Bestandteil der umfangreichen Gegnerauswahl!
(Xbox)
Die andere wesentliche Änderung betrifft eure Ausrüstung. Denn mit Hilfe von Runensteinen und besonderen Edelsteinen könnt ihr in der Werkstatt des Händlers für einen gewissen Preis eure eigenen Ausrüstungsgegenstände anfertigen. Die Waffen, Rüstungen usw., die ihr auf euren Abenteuern erbeutet, haben alle verschiedene Qualitätsstufen, die ausschlaggebend dafür sind, wie viele Runensteine ihr einbauen könnt, was im Endeffekt die Stärke der Effekte beeinflusst. Und da es zig Edelsteine gibt, die alle verschiedene Wirkung zeigen, sind der Experimentierfreude kaum Grenzen gesetzt. Glücklicherweise wird euch schon beim Einsetzen der Steine gezeigt, wie das Endergebnis aussehen wird, so dass ihr vor Misserfolgen gefeit seid. Zusätzlich könnt ihr in der Werkstatt gefundene Items mit Magiewirkung auseinander nehmen und so die Edelsteine recyceln – eine klasse Idee, die für viel Laune sorgt.
Denn so könnt ihr euch nach und nach einen nahezu einzigartigen Charakter zusammen stellen – was wieder etwas darüber hinweg tröstet, dass ihr bei der Figurenauswahl keine Möglichkeit habt, das Aussehen auch nur marginal zu ändern. __NEWCOL__Immer noch spaßig, aber…
Die Charakterentwicklung ist umfangreich und bietet euch ebenfalls zahlreiche Möglichkeiten, eure Figur auf die widrigen Umstände vorzubereiten, die vor euch liegen. Einige der Fähigkeiten findet man zwar in allen Klassen wieder, doch die speziellen Fähigkeiten jeder Klasse sind gut ausgearbeitet und erfordern auch jeweils eine etwas andere Spielweise.
Die gut gelungene Steuerung sorgt ebenfalls für Stimmung und tut dem Spielspaß sowohl alleine als auch zu zweit keinen Abbruch. Allerdings ist mit zwei Spielern schon das Ende der Fahnenstange erreicht. In Zeiten von D&D Heroes, das bis zu vier Spieler an die Pads lässt, und angesichts des nahenden Champions of Norrath, das ebenfalls vier Spieler sowohl on- als auch offline unterstützt, ein kleines Armutszeugnis. Trotzdem macht auch Dark Alliance 2 im Team mehr Spaß als solo – auch wenn der Fun durch das umständliche Item-Tausch-System etwas geschwächt wird. Anstatt wie bei D&D Heroes den sofortigen Wechsel der Gegenstände zu ermöglichen, muss man das Objekt der Begierde erst auf dem Boden ablegen, bevor es der Kumpan aufnehmen kann; umständlicher geht’s kaum.
Monsterhorden warten darauf, von euch dezimiert zu werden: Hack & Slay in Reinkultur und so unterhaltsam wie eh und je!
(PS2)
Und so hoch der Wiederspielwert auch sein mag, wird er nur dadurch gebildet, entweder einen anderen Charakter zu testen bzw. seine vorhandene Figur weiter aufzupumpen. Denn das Levellayout ist festgesetzt und bar jeglicher Zufälle.