Es gibt neben der Hauptgeschichte ausreichend Missionen, so dass man gut und gerne auf 40 Stunden Spielzeit kommen kann – von denen etwa die Hälfte auf die Kampagne ausfällt. Man kann sich Kutschenrennen liefern und in illegalen Ringkämpfen versuchen, sein Konto aufzubessern und Erfahrungspunkte einzuheimsen. Das verdiente Geld kann zusammen mit erbeuteten Rohstoffen in neue Ausrüstung investiert werden, die nicht nur visuelle Veränderungen mit sich bringt, sondern auch die Durchschlagskraft, Schleichfähigkeit etc. erhöhen kann. Man kann in seinem Zug als stetig das Spielgebiet umkreisendes Hauptquartier seine Gangs organisieren und Boni für Rohstoffe und Geld freikaufen, die sich auf die Balance auswirken. So darf man z.B. seinen Ruf soweit durch Investition aufpolieren, dass einen die gegnerischen Gangs nicht mehr jeder Gelegenheit auf der Straße anpöbeln. Auch die Bestechung der Polizei ist ein Aufrüsten wert, da die schlagkräftigen Bobbies einen dann nicht jedes Mal auf dem Kieker haben, wenn man sie nur schief anschaut. Man kann die Levelstufe der rekrutierbaren Gangmitglieder erhöhen, sie mit Kampfboni ausrüsten und vieles mehr. Einzig: Man braucht es nicht wirklich und so bleibt es ebenso wie die zahlreichen Sammelgegenstände eher etwas für Komplettierer, die sich sicherlich darüber freuen, dass die Karte nicht mehr so „zugemüllt“ ist wie noch in Paris letztes Jahr.
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Wie eingangs erwähnt, ist nicht nur Crawford Starrick eine Gefahr für London, sondern auch die von der verfeindeten „Blighters“-Gang besetzten Bezirke. Dieser Aufgabe kann man sich annehmen und sie Stadtviertel für Stadtviertel befreien. Das ist prinzipiell eine gelungene Ergänzung der Mechanik und sorgt vor allem in der Anfangsphase dafür, dass sich sowohl Geld- als auch Erfahrungskonto schnell füllen und man sich zunehmend neue oder erweiterte Fähigkeiten anschaffen kann. Doch auch hier bleibt vieles zu oberflächlich. Denn unter dem Strich lassen sich die dafür nötigen Missionen in vier Kategorien einteilen. Zwar machen die Kopfgeldjagden, bei denen man einen Gangsterboss idealerweise lebend bei der Polizei abliefern soll, ebenso Spaß wie die Templerjagden, bei denen man den Anführer töten muss (als Sekundärziel in einer bestimmten Art und Weise), die Befreiung von Kindern aus Fabriken sowie das Räumen von Gang-Hochburgen. Sobald man jedoch feststellt, dass dies die einzigen Unternehmungen sind, die man erledigt, bevor es zu einem auf dem Papier spannenden, in der Realität leider unspektakulären und hektischen Aufeinandertreffen der feindlichen Gangs kommt, lässt der Reiz spürbar nach und man wendet sich lieber den abwechslungsreicheren Missionen der Berühmtheiten zu.