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Assassin’s Creed Odyssey (Action-Adventure) – Erzählerisch starkes Familien-Drama

Mit Assassin‘s Creed Origins gab Ubisoft nach einer dringend nötigen kreativen Pause der langjährigen Serie eine neue Richtung. Noch offener und größer, dabei erzählerisch strukturierter und von frischen Elementen aus dem Action-Rollenspiel profitierend, konnte das Abenteuer im Ägypten zur Zeit Kleopatras durchweg unterhalten. Dass allerdings erneut nur ein Jahr später ein frisches Assassin‘s Creed in den Startlöchern steht, sorgt erstmal für Skepsis. Im Test verraten wir, ob es Ubisoft Quebec mit Odyssey gelungen ist, die Serie nochmals voranzubringen.

© Ubisoft / Ubisoft

Fazit

Nicht nur hinsichtlich der Größe der Spielwelt, die die gesamte westliche Ägäis von Kefalonia bis Lesbos im Norden sowie von Messenien bis Pefki im Süden umfasst, ist Assassin‘s Creed Odyssey ein Epos. Vor allem die Geschichte, die sich irgendwann über drei clever miteinander verbundene Stränge zieht und in serientypischer Manier historische Begebenheiten überzeugend mit fiktiven Geschehnissen verbindet, gehört mit zum Besten, was Ubisoft zum immerwährenden Kampf von Templern und Assassinen zu Papier gebracht hat. Auch das auf vielen der abwechslungsreichen Haupt- sowie einigen Nebenmissionen aufsetzende Dialog-System mit Entscheidungen sowie teils weit reichenden Konsequenzen ist mit dafür verantwortlich, dass man Stunde um Stunde investiert. Andere Elemente wie die höchst ansehnliche Kulisse, die aber auch für offene Welten typische Schwachstellen nicht komplett ausradieren kann, tun ihr Übriges, um einen immer weiter in den Peloponnesischen Krieg zu ziehen, vor dessen Hintergrund sich ein spannendes Familiendrama abspielt, bei dem man aber nur sehr geringen Einfluss auf die Politik hat. Mechanisch sind die Fortschritte im Vergleich zu Origins allerdings bei Weitem nicht so groß wie erzählerisch. Vor allem in der Anfangsphase spielen sich die Auseinandersetzungen trotz Detailverbesserungen beinahe identisch zu denen im alten Ägypten – obwohl man historisch unpassend sogar den Schild entfernt hat. Inventarführung und die grundsätzlichen Standardmissionen kennt man ebenfalls und sind weiterhin verbesserungsfähig. Mit der Seefahrt samt intensiv inszenierter Schlachten kehrt eine der beliebtesten Mechaniken aus Black Flag zurück, hat aber ähnliche Probleme wie damals: Wie schon in der Karibik tummeln sich auch in der Ägäis zu viele Meeresbewohner und vor allem Schiffe, um Eindruck zu schinden. Doch allen Mankos wie Klon-NPCs, großteils berechenbarer KI oder den aufgesetzt wirkenden groß angelegten Schlachten zwischen Sparta und Athen zum Trotz kann Odyssey mit seinem breiten Angebot an abwechslungsreichen Inhalten sowie dem Fokus auf eine gelungene Erzählung viele dieser Probleme egalisieren. Der nächste Schritt hin zum reinrassigen Action-Rollenspiel ist gemacht. Und auch wenn man in entscheidenden Details deutlich hinter The Witcher 3 liegt und auch Horizon Zero Dawn in dem einen oder anderen Punkt den Vortritt lassen muss, bleibt unter dem Strich das beste sowie unterhaltsamste Assassin‘s Creed seit Brotherhood.

(Anm. d. Red.: Zum Test standen uns bislang die Xbox-One- sowie die PC-Version zur Verfügung.)

Wertung

PC
PC

Der nächste Schritt zum Action-Rollenspiel ist gemacht. Dem riesigen erzählerischen Fortschritt mit Entscheidungen und Konsequenzen stehen allerdings eine nur behutsame mechanische Weiterentwicklung sowie in der Summe zu viele Mankos gegenüber.

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