Fazit
Fazit von Sören
Vor einigen Wochen habe ich mich noch richtig auf Assassin’s Creed Shadows gefreut, obwohl mich eigentlich das mittelalterliche Japan sonst nur bedingt als Schauplatz reizt. Doch die angekündigten Verbesserungen und das Bestreben Ubisofts, ein rundes Spiel abzuliefern, stimmten mich erst einmal positiv. Nach über 50 Stunden Spielzeit bleibt aber vor allem Ernüchterung zurück.
Während Origins und Odyssey einst eine neue Ära einläuteten, hinterlässt Shadows bei mir ein ähnliches Gefühl wie Valhalla: Es gibt keine klare Linie, was Assassin’s Creed eigentlich noch sein möchte. Rollenspiel? Action-Adventure? Stealth-Spiel oder doch Echtzeit-Gekloppe? Alles wird zusammen in eine große Open World geworfen, deren einzelne Inhalte zwar unterhaltsam sind, aber in ihrer Masse wie immer zu viel des Guten.
Manchmal weckt Shadows in mir trotzdem genau das, was ich von einem Assassin’s Creed erwarte. Etwa, wenn ich mit Eleganz durch eine Burg meuchele und wieder im Schatten verschwinde. Oder, wenn es dann doch mal um den ewig schwelenden Konflikt zwischen Templern und Assassinen geht. Und an der wunderhübschen Welt kann ich mich als Grafikliebhaber ohnehin kaum satt sehen.
Doch dazwischen ist eben viel Leerlauf, viel Monotonie und eine schwächelnde Geschichte, bei der viele Charaktere nur Informationsbehälter sind. Am Ende bleibt vor allem ein Gedanke in meinem Kopf: Ich hoffe, dass Assassin’s Creed Hexe die Reihe stärker wachrüttelt, als es Valhalla und Shadows getan haben. Denn mittlerweile schreit AC wieder mal nach einer Neuerfindung, auch wenn Shadows weiterhin ein kompetent gemachtes Videospiel ist. Aber leider nicht mehr als das.
Fazit von Gerrit
Um den Release von Assassin’s Creed Shadows mit Guides und Expertise begleiten zu können, durfte auch ich das Spiel ein paar Wochen im Voraus testen, allerdings auf der PlayStation 5. Dort sieht es natürlich nicht so bombastisch aus, wie auf einem High End-PC, allerdings immer noch phantastisch: Selten habe ich in so kurzer Zeit so viele Screenshots gemacht. Die Landschaft im Wandel der Jahreszeiten, die Städte im Licht der untergehenden Sonne, die wunderschönen Schreine und Tempel mit ihren Pagodendächern. Nur bei den Gesichtsanimationen greift Ubisoft nicht gerade ins oberste Regal.
Insgesamt kann ich unserem Tester Sören in den meisten Punkten nur Recht geben. Neben der optischen Schönheit macht es Spaß, zu schleichen, über die Dächer zu hüpfen, Gegner*innen kreativ aus dem Verkehr zu ziehen – es ist aber schlussendlich auch nur das, was wir von Assassin’s Creed über die Jahre hinweg schon kennen. Nur halt jetzt nicht im antiken Griechenland oder bei den Wikingern, sondern im feudalen Japan – ein kirschblütenrosa neuer Anstrich.
Das Questdesign nutzt sich ziemlich schnell ab – zu häufig verläuft es nach dem selben Schema: Ohne viel Hintergrund und Hinterfragen tauchen Zielpersonen im Menü aus und müssen – so fühlt es sich leider an – abgearbeitet werden. Vielleicht bewerte ich das aber nicht so krass negativ, weil mich das ehrlicherweise nicht überrascht. Das hat mir nämlich schon Odyssey verhagelt; Valhalla habe ich aufgrund des für mich uninteressanten Settings schon gar nicht mehr angefasst.
Das von Shadows, samt der durch die unterschiedlichen Protagonisten doch recht interessanten (wenn auch nicht unvorhersehbaren) Story, gefällt mir jedoch sehr gut, weshalb ich das Spiel auch weiterspielen werde. Nur nicht gerade in einem Rutsch durch, sondern dann und wann einfach mal für zwei Missionen, um das Spiel dann wieder für einige Tage ruhen zu lassen. Vielleicht ist das der Weg, wie ein Assassin’s Creed angegangen werden sollte.
Hinweis: Die getesteten PC- und PlayStation 5-Version von Assassin’s Creed Shadows wurde uns vom Publisher zur Verfügung gestellt. Eine Einflussnahme auf die Berichterstattung gab es nicht, es bestand keine Verpflichtung zur Veröffentlichung.
Wertung
Assassin's Creed Shadows entführt uns in ein schönes und vor allem atmosphärisches mittelalterliches Japan, bei dem einzelne Spielaspekte sinnvoll verbessert worden sind. Doch eine wenig spannende Story, Schwächen bei der KI und der sich gleich anfühlende Spielablauf verhindern, dass der jüngste Serienteil nach den Sternen greift.
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Echtgeldtransaktionen
"Wie negativ wirken sich zusätzliche Käufe auf das Spielerlebnis, die Mechanik oder die Wertung aus?"
Mittel.
Erläuterung
Es gibt Echtgeldkäufe, die nicht nur rein kosmetischer Natur sind. Unter anderem könnt ihr Karten kaufen, die euch bestimmte Verstecke auf der Map anzeigen. Die Spielzeit lässt sich dadurch effektiv verkürzen. XP-Booster sind ebenfalls kaufbar. Im Animus Hub gibt es derzeit noch kostenlose Battle Pässe und einen Handelsplatz, bei dem ihr sogar neue Ausrüstung mit verschiedenen Stats erhaltet.