Arma 3 (Simulation) – Arma 3

Kampagne? Später!

Bohemia hat sich nämlich dazu entschieden die Einzelspieler-Kampagne von Arma 3 erst als Download-Inhalt anzubieten, vermutlich um eine Bug-Katastrophe wie zur Veröffentlichung des Vorgängers zu verhindern. Das ist durchaus verständlich, war Arma 2 vor den ersten Nachbesserungen doch eine nicht spielbare Baustelle. Von diesem Zustand ist man hier glücklicherweise weit entfernt!  Zwar gibt es den einen oder anderen Fehler wie kleine Clipping-Probleme oder kurze Bildrateneinbrüche, insgesamt  läuft Arma 3 aber stabil und, einen entsprechend leistungsstarken  Rechner  vorausgesetzt,  auch flüssig.

Das Problem an der Drittelung und nachgelagerten Veröffentlichung der Kampagne ist,  dass Arma 3 zur Veröffentlichung weniger Spiel als Welten-Baukasten mit leistungsstarker Engine ist. Denn nicht nur auf die Kampagne wurde verzichtet: Neben Showcase-Einsätzen wird kein einziges Einzelspieler-Szenario angeboten, in dem mit den Befehlen experimentiert, Truppen kommandiert oder Taktikten ausprobiert werden können.  Auch für den angesprochenen Mehrspieler-Modus muss man sich mit mageren neun Missionen begnügen. Angesichts der gigantischen Ausmaße der Spielwelt ist das ein Witz und wird dem Auftrag der Entwickler, nicht nur für eine umfangreiche Karte, sondern auch für deren Inhalt zu sorgen, nicht gerecht.

Kampf ohne Ziel

Warum wird gekämpft? Worum geht es in dem Konflikt im Mittelmeer? Darüber schweigt sich das Spiel bis dato aus. Es gibt nicht mal ein Render-Intro, das den Hintergrund des Konfliktes erläutert.  Nach dem Start wird man direkt in das Hauptmenü geworfen. Hier gibt es für Einzelkämpfer die Auswahl zwischen Challenges, Szenarien und den Showcase-Missionen. Letztere sind bessere Tutorials, in denen in lieblosen Missionen die einzelnen Elemente des Spiels vorgestellt werden. Hier wird auch deutlich, dass Arma 3 nach wie vor unter den für die Serie typischen KI-Aussetzern leidet.

Sowohl Freund- als auch Feind-KI können in den Tutorial-Missionen nämlich oft nicht überzeugen. Während die Feinde dies mit unerhörter Schussgenauigkeit und ihrer Überzahl ausgleichen können, ist die Dummheit der Verbündeten oft ärgerlich. Gerade in den Einsätzen, in denen ich nur Befehlsempfänger bin, agiert die Freund-KI irgendwo zwischen dämlich und selbstmörderisch. Das mag auch an schlechten Skripts seitens der Entwickler liegen, nervig ist es allemal.