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ArmA 2 (Simulation) – ArmA 2

Armed Assault II (kurz ArmA II) möchte gerne die ‚ultimative Militärsimulation‘ im Fahrwasser von Operation Flashpoint sein und den Vorgänger übertrumpfen. Realismus, detailgetreue Waffen sowie Fahrzeuge, drastische Auswirkungen und ein beklemmend echt wirkendes Szenario gehören zweifelsohne zu den Stärken der Simulation. Doch die verfrühte Veröffentlichung nagt mit all ihren Schwächen an der Motivation, überhaupt in diesen Krieg zu ziehen.

© Bohemia Interactive / Peter Games

Fazit

Was nützt mir das beste, realistischste und anspruchsvollste Spiel, wenn es so unfertig ist, dass ich es kaum spielen kann? Nichts! Es ist eine Frechheit, in welchem Zustand ArmA II veröffentlicht wurde. Fehlte es an Zeit und Geld für die Entwicklung oder ist es die Angst vor dem am Horizont lauernden Drachen namens Operation Flashpoint 2? Ich kann es nicht nachvollziehen, wie ein so unfertiges Ding auf den Markt kommen kann, vor allem weil sich die Fehler des Vorgängers wiederholen. Okay, einen Tick besser ist der Releasezustand von Armed Assault schon, doch der versprochene Qualitätssprung ist es nicht. Zwar funktionieren Waffenkammer und Szenarios ganz gut, aber das Herz, „die dynamische Kampagne“, ist so unfertig, dass Missionen erneut gespielt werden müssen, weil Auslöser oder Skripte nicht funktionieren oder andere Bugs das Vorankommen jäh stoppen. Gerade die ach so wichtige Computerintelligenz der Gegner und eigenen Leute schwankt in dem Feldzug zwischen „ultraklug mit Röntgenblick“ und „zu doof zum geradeaus Laufen“, was natürlich jegliche mühsam aufgebaute Atmosphäre und Authentizität niederstreckt. Ein unvollständiges Tutorial, Bedienungsprobleme, Übersetzungsfehler, hakende Animationen, eine miese Kollisionsabfrage und Performance-/Stabilitäts-Probleme zeugen von einem verfrühten Release und hätten mehr Entwicklungs-/Testzeit erfordert. Zusätzlich zu dem unfertigen Status stößt mir das „Gegner erspäht“-System als völliger Blödsinn auf und ist viel zu ungenau für eine Militärsimulation – „Gegner weit weg“, ja toll, bei über 10km Sichtweite. Selbst die anspruchsvollen Einsätze eingehüllt in weitgehend tolle Missionen in einem vor Konfliktstimmung geradezu schreienden Land können ihre Vorzüge nicht ausspielen, gerade weil Technik und Fehler ihnen einen Strich durch die Rechnung machen. Es ist so dermaßen ärgerlich! Hätten die Entwickler zumindest die kritischen Fehler und Absturzursachen in der Kampagne aus der Welt geschafft und die KI-Fehler minimiert, ArmA II hätte ohne Schwierigkeiten eine Wertung von mehr als 80% bekommen können. In diesem Baustellenzustand kann ich von dem Spiel nur abraten und alle Militärsimulationsinteressierte darauf vertrösten, dass die Entwickler ihre Versprechen halten und Patches, Patches, Patches rausbringen. ArmA II ist nicht die technische Bug-/Absturz-Katastrophe wie es S.T.A.L.K.E.R.: Clear Sky beim Verkaufsstart war. Die schwerwiegenden Fehler liegen hier eher im Missionsdesign, bei der Computerintelligenz und bei gewissen Schnitzern à la „Gegner erspäht“. Zudem will ich nicht hoffen müssen, dass ein Skript in der Kampagne reibungslos seinen Dienst verrichtet. Bei so viel verschenktem Potenzial könnt man vor Wut glatt schreien…

Wertung

PC
PC

Komplexe und anspruchsvolle Militärsimulation in einer fantastischen Spielwelt. Leider total unfertig mit KI-Aussetzern, Missions-Fehlern und Co.

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