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Ar Tonelico Qoga: Knell of Ar Ciel (Rollenspiel) – Ar Tonelico Qoga: Knell of Ar Ciel

Mit dem dritten Ar Tonelico feiert die japanische Rollenspielsaga ihr Debüt auf der PlayStation 3. Einmal mehr wird gesungen, gestrippt und parodiert, dass sich die Balken biegen. Doch kann der schlüpfrige Klamauk auch spielerisch überzeugen?

© Gust / Tecmo Koei / NIS Europe

Lust auf Torten?

Als Turmarbeiter Aoto mal wieder bei einem Nickerchen ertappt wird und von seinem Pflegevater die Leviten gelesen bekommt, scheint alles

Tatsumi scheint eher unfreiwillig ins Abenteuer zu schlittern – für Ar Tonelico-Veteranen ist er aber kein Unbekannter.

wie eh und je. Doch als er sich endlich aufrappelt aufzustehen, überschlagen sich die Ereignisse: Vor seinem Haus bricht ein Mann tot zusammen, dessen angeschlagene Begleiterin Aoto um Hilfe bittet, bevor sie sich vor seinen Augen in ein kleines Mädchen verwandelt und ebenfalls zu Boden sackt. Nach einem kurzen Handgemenge mit einer Gruppe Verfolgern nimmt sich Aoto des Mädchens an und wird selbst zum Gejagten.

Zusammen mit Jugendfreund Tatsumi verlässt Aoto sein Heimatdorf, um sich und das Mädchen in Sicherheit zu bringen. So weit so gut. Doch warum wurde die Kleine von einem vermutlich mit Steroiden voll gepumpten Chun-Li-Verschnitt mit Ballettröckchen verfolgt? Wer war die erschöpfte Kriegerin, die sich zuvor in sie verwandelt hat? Und warum hat sie sich auf der Flucht plötzlich ihre Kleider vom Leib gerissen und ihre Verfolger singend in Tortenstücke verwandelt? Willkommen in der Welt von Ar Tonelico!

Man muss schon eine Vorliebe für alberne Skurriliäten haben, um Aoto auf seiner bevorstehenden Odyssey zu begleiten. Ar Tonelico Qoga ist zwei, drei Jahre nach den Ereignissen des Vorgängers angesiedelt und spielt erneut in einer Turmwelt über dem unbewohnbaren Planeten Ar Ciel. Saki, das von Aoto und Tatsumi gerettete Mädchen, ist eine so genannte Reyvateil, ein Wesen, das über die Gabe verfügt Liedmagie zu wirken. Eigentlich nichts ungewöhnliches in Ar Ciel, aber irgendeinen Grund muss es natürlich haben, warum Saki verfolgt wird – sogar mehr als einen…

Reine Nervensache

Die Spielwelt besteht aus verschiedenen Arealen wie Städten und Dungeons, die über eine Art Weltkarte angesteuert werden können, sobald man sie einmal erreicht hat.

Die per Zufallsgenerator ausgelösten Kämpfe können trotz zahlenmäßiger Begrenzung ganz schön auf die Nerven gehen.

Anfangs wirken die Schauplätze sehr linear und kompakt, später werden sie aber immer weitläufiger und verschachtelter, so dass man sich teils durchaus verlaufen kann, denn eine Kartenfunktion oder Wegweiser gibt es leider nicht. Das Aufspüren von Schatztruhen und anderen Sammelobjekten gewinnt so zwar an Reiz, kostet aufgrund manch sehr vager Zielangabe sowie einiger unvorhersehbarer Gebietswechsel ohne direkte Rückkehrmöglichkeit aber auch oftmals Nerven.

Für zusätzliche Strapazen sorgen altmodische Zufallskämpfe, denen man nur bedingt aus dem Weg gehen kann. Die Anzahl ist zwar in jedem Gebiet limitiert, so dass man irgendwann seine Ruhe hat. Bis es soweit ist, vergeht aber mitunter mehr Zeit als man für das Durchforsten des aktuellen Areals überhaupt benötigt. Von Monster abstoßenden oder anziehenden Gegenständen kann man zwar ebenfalls Gebrauch machen, aber leider erst sehr spät.