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Mario Kart World im Test: Ein echter Kracher – aber der Grund überrascht

Holt sich Mario Kart World den Goldpokal oder nur eine Reifenpanne? Unser Test klärt auf.

Eine Collage aus Mario Kart World und einem rot-blauen Banner mit dem weißen Wort Test darauf.
© Nintendo / Adobe Photoshop [M]

Ein echter Kracher? Mario Kart World REVIEW / TEST

Mehr als zehn Jahre Wartezeit und gipfelhohe Erwartungen: Mario Kart World landet mit deftigem Druck auf der Nintendo Switch 2 und will Fans nicht nur zufriedenstellen, sondern begeistern. Für eine solche Aufgabe braucht es mehr als nur eine hübschere Optik und ein paar neue Strecken, es braucht Ideen und Innovation.

Ein entsprechendes Versprechen steckt im Titel, denn Mario Kart World hat eine offene Welt im Gepäck, die ihr mit einem fahrbaren Untersatz eurer Wahl im eigenen Tempo erkunden könnt. Ist dieses Konzept so gelungen, dass es das klassische Racing-Vergnügen in den Schatten stellt? Oder stinkt es dagegen vielleicht sogar ab? Mein Test zum langersehnten Comeback der Reihe liefert Antworten.

Mario Kart World: Zurück aus dem Ruhestand

Während die Nintendo Switch ohne eigenständigen Ableger des Fun-Racer-Franchises auskommen musste, erhält die frisch erschienene Nachfolgekonsole dank Mario Kart World ordentlich Rückenwind. Klar, welches Spiel eignet sich auch besser als Systemseller? Erneut erwarten euch chaotisch-unterhaltsame Sofa-Sessions mit vier Controllern, aber im Mittelpunkt steht dieses Mal ein neues Motto: „Fahrt einfach überallhin!“, wie es im Ankündigungs-Trailer hieß.

Denn um die Reifen auf die Straße zu wuppen, schaltet ihr dieses Mal nicht nur durch Menüs und fahrt eine abgeschlossene Strecke nach der anderen. Stattdessen könnt ihr euch direkt aus dem Hauptmenü per Knopfdruck in die offene Welt katapultieren, in der ihr auf der einen Seite die klassischen Kurse findet, auf der anderen Seite aber eben auch gewaltige Landmassen mit der ein oder anderen Sehenswürdigkeit dazwischen. Doch bevor ich zum vielleicht enttäuschendsten Teil von Mario Kart World komme, lasst uns erstmal chronologisch über die verschiedenen Modi sprechen.

Grand Prix: Der Klassiker

Egal, in welchem Mario Kart ihr das erste Mal hinter dem Lenkrad saßt: Der Grand Prix dürfte euch gut vertraut sein. Auch in World erwarten euch eine Reihe an Cups (acht Stück an der Zahl), in denen ihr vier Strecken hintereinander absolviert und um den Goldpokal kämpft. Allerdings: Schon hier hat Nintendo mit dem Innovationszauberstab herumgewedelt und die alte Struktur ein wenig aufgelockert.

Weil die Strecken in der Welt miteinander durch Straßen verbunden sind, fahrt ihr nach jedem Rennen selbst zur nächsten, anstatt dort wie durch Magie hin transportiert zu werden. Dadurch ist der Grand Prix aber nicht länger geworden: Statt den klassischen drei Runden auf derselben Piste, wird der Weg von einer zur anderen mit eingebaut, sodass ihr auf den jeweiligen Strecken selbst nur eine einzige Runde fahrt.

Ein cooles Konzept, mit dem die zusammenhängende Welt auch in den Grand Prix integriert wird. Bedauerlicherweise nutzt sich das Ganze aber recht schnell ab: Die Verbindungsstücke sind im Vergleich zu den 32 grandiosen und überaus abwechslungsreichen Strecken, bei denen euch eine Mischung aus brandneuen und angepassten alten erwartet, verhältnismäßig langweilig. Um die entsprechenden Entfernungen zurückzulegen, fahrt ihr auch schon mal eine satte Minute nur geradeaus über eine Hängebrücke oder eine staubige Straße.

Ich würde mir eine Option wünschen, das Fahren von Strecke zu Strecke auszuschalten und wieder jeden Kurs drei Runden lang zu erleben. Das geht zwar im Versus-Rennen, ist aber umständlicher, weil ihr hier keine vorgefertigten Cups fahren könnt: Entweder ihr wählt nach jeder Piste die nächste oder lasst den Zufall entscheiden. Unabhängig davon sind vor allem die neuen Strecken eine Wucht: Vom Kino Buu Huu über die Salzwasser-Serpentinen bis hin zur DK-Startrampe erwartet euch hier ein optisches wie spielerisches Spektakel.