Mario Kart World ist für jede*n etwas
Damit hätten wir die Modi abgehakt. Doch Mario Kart World ist mehr als bloß sein Hauptmenü und das zeigt sich vor allem in den Details. Nintendo hat in den elf Jahren seit dem letzten Ableger keine Däumchen gedreht, sondern an vielen Ecken geschraubt, und das merkt man an einigen Stellen sofort, an anderen erst nach einigen Stunden. Schon bei der ersten Strecke offensichtlich: Das herausragende Fahrgefühl. Extrem responsiv und genau könnt ihr euer Kart über die Straße und an Hindernissen vorbeimanövrieren.
Passend zur Philosophie sind die Grundlagen leicht zu lernen: Vom Powerstart über das Driften bis hin zu den Items geht das Gameplay auch dann schnell in Fleisch und Blut über, wenn ihr nicht seit dem Start der Reihe im Jahr 1992 jeden Serienteil rauf und runter gespielt habt. Allerdings: Mario Kart World hat einige neue Mechaniken im Gepäck, dank denen das Meistern von Strecken und Fahrzeugen zu einer wahren Kunst wird.

Das Grinden auf Oberleitungen, Schienen und Geländern beispielsweise, bei denen ihr mit beherzten Sprüngen Kunststücke ausführt oder von einer Seite zur anderen springt. Oder der Supersprung, mit dem ihr auf einige sonst gar nicht erreichbare Teile der Strecke gelangt. Und nicht zuletzt das Fahren an Wänden, nur möglich durch vorheriges Grinden oder Ausführen eines Supersprungs und extrem flexibel, wenn es um das Entdecken von Abkürzungen geht.
Wer all diese Mechaniken kombiniert und perfektioniert, führt bald wildere Tricks aus als im Zirkus und fliegt geradezu durch die Strecken. Damit schafft Mario Kart World noch besser den Spagat als vorherige Teile der Reihe: Es bietet den gewohnten, geliebten Fahrspaß für groß und klein, ohne merkliche Einstiegshürden, aber gleichzeitig auch eine Spielwiese für Hardcore-Racer*innen, die eigene Rekorde immer und immer wieder schlagen wollen. Schon jetzt zeigen viele Spieler*innen im Internet, was mit den neuen Mechaniken alles möglich ist. Hut ab.
Kleine Neuerungen, große Auswirkungen
Auch an anderen Stellen gibt es ein paar kleine, aber feine Änderungen. So ist unter anderem die Münzkapazität von zehn auf zwanzig gestiegen, womit es noch mehr Spielraum beim Tempo gibt und die Taler noch wichtiger geworden sind. Das Sammeln von Münzen ist aber auch deshalb elementar, weil ihr so neue Fahrzeuge freischaltet. Ja, richtig gehört, Fahrzeuge, keine Einzelteile mehr.

Die Wahl eures Karts oder Bikes besteht nicht mehr aus drei Komponenten, stattdessen wählt ihr einfach einen fahrbaren Untersatz – inklusive Reifen, während der Gleiter abgeschafft wurde. Eine gute Entscheidung, denn so verbringen vor allem Gelegenheitsspieler*innen weniger Zeit damit, durch die gigantische Auswahl zu scrollen. Apropos Auswahl: Die ist auch bei den Items größer geworden, die ihr aus den glänzenden Fragezeichen-Kisten auf den Strecken erhaltet.
So kehren unter anderem der Riesen-Pilz aus Mario Kart Wii und die Eisblume aus Mario Kart Tour zurück, während die Wurfhämmer, der Goldpanzer und Kameks Zauberkugel völlig neu sind. Letztere sorgt für Schabernack auf der Strecke, indem sie beispielsweise Parapünktchen oder Bob-ombs beschwört, und verwandelt alle getroffenen Fahrer*innen in zufällige Gegner, die ihr danach wiederum ebenfalls als Charaktere nutzen könnt.

Denn auch bei den wählbaren Fahrer*innen hat sich einiges getan. Zwar mussten einige Figuren aus 8 Deluxe dran glauben, beispielsweise die Koopalinge, Link und der Bewohner. Dafür könnt ihr jetzt als Gumba fahren, als Krabbe, Pinguin, Delfin oder Pokey. Und wie bereits erwähnt, besitzen zahlreiche der klassischen Nintendo-Charaktere noch mehrere Kostüme, wodurch ihr hier wirklich die Qual der Wahl habt und für jede*n was dabei sein dürfte. Die Kuh hat ja bereits das Internet erobert.