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Yoshi’s Woolly World (Plattformer) – Ist das flauschig!

Wer hätte gedacht, dass Yoshi noch niedlicher werden kann? Nintendo hat seinem Sympathieträger eine farbenfrohe Wollwelt gestrickt, die sogar noch bezaubernder aussieht als Kirbys Garn-Ausflug auf der Wii. Kann der Vielfraß seinem altbekannten Prinzip neue Kniffe entlocken?

© Nintendo / Nintendo

Kompromisse für Einsteiger

Wer Herausforderung sucht, sollte all das natürlich tunlichst ignorieren und sich auch die gesammelten Klunker für die Endabrechnung aufsparen. Wem die meist linearen Kernabschnitte der Levels zu einfach sind, kann sich allerdings abseits des Weges etwas mehr Herausforderung suchen. Es gibt jede Menge Geheimräume, die ich mitunter erst auf den zweiten Blick entdeckt habe. Oft sorgt dort ein Timer beim Sammeln für Zeitdruck. Auf Dauer kann das gewissenhafte Abgrasen aber auch ein wenig fade werden. Wer sich dabei verheddert, muss allerdings zurück zu einem der wenigen Checkpoints und alles noch einmal einsammeln. Am meisten motiviert haben mich die Grabkammern einer Pyramide und anderen verwinkelten Levels mit geschickt eingeflochtenen Rätseln. Die Bosskämpfe sind ebenfalls eine willkommene Abwechslung: Ein Maulwurf wuselt z.B. wild unter einer Wolldecke herum, bevor er auftaucht und von mir mit einer Stampfattacke zurechtgewalkt wird. Andere Biester muss ich im richtigen Moment mit der Zunge aufribbeln, um ihren Schwachpunkt freizulegen. Weniger spannend sind die eingestreuten Bonus-Stages und Minispiele. Dann verwandelt sich der flauschige Held z.B. in einen tauchenden „Meerjung-Dino“ oder in einen Riesen, der lediglich schnell genug zum Ziel trampeln muss.
Kooperatives Gekabbel

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Wer andere Amiibos aufs Gamepad stellt, erhält deren „Strickmuster“ für seine Spielfigur. © 4P/Screenshot

Besser gelungen ist der lokale Koop, bei dem ein zweiter Yoshi jederzeit mithelfen kann. Man kann sich natürlich auch gegenseitig ärgern, verspeisen und ausspucken – es wird aber bei weitem nicht so chaotisch wie der Mehrspielermodus in Kirby und der Regenbogenpinsel. Wenn mir die Wollknäuel ausgegangen sind, verschieße ich einfach meinen Partner zu abgelegenen Wolken – praktisch! Schade, dass sich Nintendo wieder eine vernünftige Online-Anbindung gespart hat. Lediglich Woll-Miis und Communiy-Nachrichten lassen sich in der Oberwelt begutachten. In einem Pavillon können außerdem freigeschaltete Stempel und gerettete Yoshis inspiziert werden. Spezielle Gamepad-Funktionen gibt es nicht – wer möchte kann jederzeit auf den Bildschirm schauen oder einen der zahlreichen Alternativ-Controller benutzen. Das bunte Geschehen wird passend mit leichtfüßiger Musik untermalt. Im Gegensatz zu älteren Nintendo-Hüpfern oder Shantae sind aber nur wenige Ohrwürmer darunter.