Alte Wolle in neuen Knäulen?
Auch die gehäkelten Gegner sorgen für neue Möglichkeiten im Hüpfspiel-Alltag: Ein Karpfen schießt zum Beispiel eine kräftige Garn-Fontäne in die Luft, die mich in die Höhe schleudert, sich aber auch kurzzeitig als Untergrund missbrauchen lässt. Oder ich verschieße fröhlich grinsende Flauschvogel-Babys (ja, die heißen tatsächlich so), um fragile Watteplattformen zu erzeugen und gen Himmel zu stürmen. Hochgradig innovativ ist zwar keine der Ideen, trotzdem bereichern sie das Erforschen der Umgebung. Mein Highlight ist der Kettenhund, der nur als dünnes Garn-Gerüst durch die Gegend geistert. Ich locke ihn eine Treppe hinauf, wickle ihn mit Wolle ein – und schon habe ich eine massive Kugel, die den Berg hinab durch alle Gegner und Barrieren poltert. Für jede Menge Abwechslung sorgen auch die zahlreichen bekannten Extras und Mechanismen. Dazu gehören z.B. schwebende Richtungspfeile oder Hund Schnuffel, auf dessen Rücken ich hohe Vorsprünge erreiche, um dort den Wasserspiegel einer überfluteten Welt zu manipulieren.
Niedlicher geht nicht
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In punkto Knuddelfaktor schlägt Woll-Yoshi sogar seine Vorgänger und Kirby. Vor allem die Animationen sorgen bei Kollegin Alice für regelmäßige „Oh Gott, ist das süüüß!“-Rufe. Ob nun die glubschäugigen Fledermäuse oder die mit der Schlaufenhand wedelnde Schildkröte: Jede noch so unbedeutende Nebenfigur wackelt herzallerliebst animiert über die Stoffbahnen. Nur beim Hintergrund haben sich die Entwickler weniger ins Zeug gelegt: Am Horizont sieht man lediglich eine karge, unscharfe Textur-Tapete. Knifflig wird es beim bloßen Durchqueren der Levels nur selten – vor allem für geübte Spieler. Um familienfreundlich zu bleiben, wollte Nintendo offenbar die Einstiegshürden gering halten.
Wer möchte, kann sich für verdiente Klunker Perks und Erleichterungen kaufen, die über den Zeitraum eines Levels anhalten. Sind sie aktiv, kann ich z.B. nicht mehr in den Abgrund stürzen, halte deutlich mehr Treffer aus oder bekomme endlos Wassermelonen, deren Kerne auch aufdringliche Affen verlässlich aus dem Weg räumen. Wem das immer noch zu schwer ist, darf sogar in den „entspannten“ Modus wechseln, in dem Yoshi Flügel wachsen und er nach einigen Fehlversuchen unbesiegbar wird.