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Yakuza 0 (Action-Adventure) – Zeitreise in Tokio

Wenn Kazuma Kiryu die ersten Schritte durch Kamurocho macht, ist das für mich wie eine Rückkehr nach Hause. Einwohner und Touristen schlendern dort unter greller Neonreklame durch die Fußgängerzone, während in dunklen Gassen jugendliche Draufgänger die Briefbörsen hilfloser Passanten zocken. Hostessen werben um Kunden, Bowling-Hallen um Spieler, Yakuza-Mitglieder für Schutzgeld-Abkommen. Seit mehr als zehn Jahren ist Segas Gangster-Mär ein fester Bestandteil meiner Freizeit – seit fast zehn Jahren allerdings auch ein Spiel, das sich kaum verändert hat. Dass der Blick in Kazumas Vergangenheit etwas daran ändern würde, war vor unserem Test deshalb fraglich…

© SEGA / SEGA

Fazit

Kleine Neuerungen am Kampfsystem, leicht veränderte Kulissen: Yakuza ist auch fast 30 Jahre in der Vergangenheit das Spiel, das es schon immer war. Kenner fühlen sich in der vertrauten Umgebung wohl, wiederholen aber nur, was sie schon kennen. Als Kazuma Kiryu und Goro Majima erteilen sie sowohl kleinen als auch großen Schurken eine Lehre, gehen bowlen oder spielen Schach, helfen Mitmenschen aus der Misere und managen sogar ihre eigenen Clubs. Wer Yakuza 0 spielt, erlebt eine lebendige, schillernde Welt mit unterhaltsamen Nebenmissionen, zahlreichen Minispielen und einen gut geschriebenen Milieu-Thriller – zumindest so lange, wie man dem roten Faden folgt und nicht über die Textwüsten der vielen Kurzgeschichten stolpert, auf die man kaum Einfluss nimmt. Nach Belieben entwickelt man die Fähigkeiten der Protagonisten, perfektioniert verschiedene Kampfstile und besteht in knackigen Prügeleien aufregende Herausforderungen. Das über mehr als zehn Jahre gereifte Konzept funktioniert hervorragend – würde es sich nur nicht so verdammt verbraucht anfühlen!

Wertung

PS4
PS4

Kleine Änderungen am Kampfsystem, leicht veränderte Kulissen: Yakuza ist auch fast 30 Jahre in der Vergangenheit das Spiel, das es schon immer war.