Fazit
Wild Arms 3 ist mit Sicherheit kein schlechtes Rollenspiel, aber irgendwie mangelt es dem fernöstlichen Wild-West-Abenteuer vielerorts an Spannung und Überzeugungskraft. Die aufgesetzt wirkende SciFi-Story will einen einfach nicht fesseln, die Protagonisten sind weitestgehend platt und konturlos, deren Dialoge wiederum meist seicht und uninteressant und der Spielverlauf ist so linear wie der Papst katholisch. Dennoch bietet es Genrefans dank ansprechender Puzzles und bewährtem Gameplay angemessene Unterhaltung – zumindest wenn man über solide Englisch-Kenntnisse verfügt, keine Aversion gegen Zeichentrickhelden hat und ein 60Hz-taugliches Fernsehgerät besitzt, um augenfeindliches Interlace-Flimmern und lästige PAL-Balken zu bekämpfen. Für Profis mögen die relativ einfachen rundenbasierten Zufallskämpfe zwar kaum eine Herausforderung bieten, aber Gelegenheitsrollenspieler freuen sich darüber sicher genauso wie über das komfortable Speicher- und Continue-System. Etwas fordernder sind hingegen die zahlreichen Rätsel- und Geschicklichkeitseinlagen, die schon seit jeher ein Markenzeichen der Serie sind und dem ansonsten eher gemächlichen Spielablauf etwas Action-Adventure-Flair einhauchen.