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Wild Arms 3 (Rollenspiel) – Wild Arms 3

Auch wenn Sony uns Europäern nur das erste Wild Arms spendieren wollte, können Freunde klassischer Nippon-RPGs dank Ubi Soft zumindest bei Teil 3 wieder ohne Import-Umwege mit dabei sein. Da jede Episode ähnlich wie bei Final Fantasy eine eigenständige Geschichte erzählt, sind aber natürlich auch Neueinstiege problemlos möglich. Was Euch bei Wild Arms 3 genau erwartet und wie viel Mühe sich Ubi Soft bei der PAL-Anpassung gegeben hat, erfahrt Ihr in unserem Testbericht.

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© 2rogan - stock.adobe.com / Nintendo, Microsoft, Sony

Mit Geschick und Hirnschmalz

Über Spezialfertigkeiten verfügen die vier Protagonisten aber auch außerhalb der Kämpfe, denn jeder erhält im Spielverlauf unterschiedliche Tools, die man in den Dungeons gezielt einsetzen muss, um vorwärts zu kommen. So kann Virginia anfangs mithilfe von Feuerbällen Gegenstände entzünden oder erhitzen, während Gallows mit seinem Eisspray genau das Gegenteil erreicht. Jet hat wiederum einen Bumerang für entlegene Schalter im Gepäck und Clive legt gerne Bomben. Später findet jeder Charakter noch zwei weitere Tools, wodurch die Rätseleinlagen immer komplexer und abwechslungsreicher werden.

Auch der ein oder andere Geschicklichkeitstest steht bei Dungeon-Besuchen auf dem Plan. Doch dank fairer Rücksetzautomatik sowie der Möglichkeit via spezieller Münzen jederzeit zu speichern sowie verlorene Kämpfe zu wiederholen, bleiben Frustmomente außen vor. Ein bisschen Grips und Geschick braucht man aber schon, um ans Ziel zu kommen. Die Balance zwischen Rätselraten, Kämpfen und Erkunden ist jedenfalls gut gelungen, auch wenn sich der Spielspaß nicht so gleichmäßig auf diese Kategorien verteilt.__NEWCOL__Unausgewogene Präsentation

Präsentiert wird das Wild-West-Abenteuer übrigens mit weitestgehend stilechten Melodien und Soundeffekten, die nur selten nerven. Sprachausgabe gibt es hingegen überhaupt keine und bei den Umgebungsgeräuschen hat man ebenfalls ziemlich gespart. Sparsam wirkt aber auch die oft schlichte Polygon-Optik, welche gerade in freier Wildbahn sehr trist daher kommt. Monster und Charaktere präsentieren sich hingegen im farbenfrohen Cel-Shading-Look, der sicher nicht jedermanns Sache sein dürfte, aber zumindest technisch ordentlich umgesetzt wurde.

Technisch weniger erfreulich ist dafür das augenfeindliche Kantenflimmern, das sich nur im 60Hz-Modus angemessen reduzieren lässt. Etwas unausgereift präsentiert sich auch die Kameraführung während der Kämpfe, die oft ganze Treffer samt Schadensanzeige unterschlägt. Dafür werdet Ihr jedoch mit hübschen Zeitlupen- und Schnitteffekten belohnt, wenn jemand einen kritischen Treffer landet. Weitaus ärgerlicher dürfte aber ohnehin die fehlende Lokalisierung wiegen, die nicht nur solide Englischkenntnisse, sondern teilweise auch eine übermenschliche Lesegeschwindigkeit von Euch verlangt.