Fazit
Dass es White Day bei seiner Erstveröffentlichung auf dem PC seinerzeit nicht in den Westen geschafft hat, dürfte der damaligen übermächtig scheinenden Konkurrenz wie Silent Hill 2 oder Resident Evil: Code Veronica geschuldet sein. Und mittlerweile ist durch Spiele wie Outlast oder Alien Isolation das Konzept des machtlosen Spielers, der sich nicht aktiv zur Wehr setzen, sondern eigentlich nur fliehen kann, angemessen bedient worden. Dennoch finden Fans des klassischen Überlebenskampfes alter Schule hinter der überarbeiteten sowie an „moderne“ Systeme angepassten Kulisse (letztlich befindet man sich auf PS2-/PS3-Niveau) einen Titel, der auch 16 Jahre nach seiner Erstveröffentlichung noch seinen Reiz als klassischer Survival-Horror entfalten kann – wobei die Rätseldichte sowie –Qualität ungewöhnlich hoch sind. Die Story mit ihren unterschiedlichen Enden, die u.a. durch Dialogentscheidungen beeinflusst werden, ist interessant und sorgt mit ihren Anspielungen auf urbane Mythen und Legenden für ein spannendes Grundrauschen. Wenn man vor allem in der zweiten Spielhälfte nicht so stark auf Trial&Error bei den unnachgiebigen Verfolgungsssequenzen setzen würde, wäre ungeachtet der altbacken wirkenden und auf Dauer wenig abwechslungsreichen Kulisse sogar noch mehr drin gewesen.Wertung
Solider Survival-Horror, der mit einem interessanten Rätseldesign punktet, dem man aber trotz Optimierungen sein Ursprungsalter (2001) anmerkt.