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Warhammer: End Times – Vermintide (Shooter) – Schädlingsbekämpfung

Wie heißt dieses Spiel? Vier Kämpfer wehren sich mit Händen und Füßen, während ihnen eine Horde Gegner an den Kragen springt. Das Quartett schlitzt und schießt, bis es die rettende Tür erreicht. Falls es versagt, beginnt die Hatz von vorn. Klar: Es geht um Left 4 Dead. Oder um das verblüffend ähnliche Warhammer: The End Times – Vermintide. Im Test untersuchen wir, ob der Koop-Shooter seinem Vorbild das Wasser reichen kann.

© Fatshark / Fatshark und Nordic Games

„Suche Sprecher, biete Axt“

Die Feinheiten des Systems erklärt Vermintide leider nicht gut genug. Kurze Texte beschreiben lediglich die Grundlagen der Steuerung – einige Finessen müssen engagierte Spieler jedoch selbst herausfinden oder von Begleitern erfahren. Klar: In einer festen Gruppe sprechen sich wichtige Feinheiten meist wie von selbst herum und ohne beständiges Team verliert das Spiel ohnehin schneller an Reiz.

Das liegt auch daran, dass der Online-Shooter auf manchen Kniff verzichtet, mit dem Teamplayer leichter Mitstreiter finden würden. So kann man beim Erstellen einer Partie nicht nach Spielern mit gleichen Sprachvorlieben und

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Würfelglück: Nach jedem Abschnitt erhalten Helden neue Waffen. In der Taverne können sie ihre Ausrüstung zudem verbessern. © 4P/Screenshot

aktiviertem Sprachchat suchen. Genau das würde die Action aber stark aufwerten, weil sie so sehr von präziser Kooperation lebt. Vorgefertigte Gesten oder Kommandos gibt es leider nicht. Schade auch, dass die Runde aufgelöst wird, sobald ihr Ersteller sie verlässt. Besser wäre, wenn ein anderer Spieler dann die Funktion des Hosts übernehmen könnte.

Würfelglück und Waffenschmied

Die frenetische Hatz durchs Warhammer-Universum hat klare Schwächen – und trotzdem motiviert sie ein ums andere Mal. Das liegt nicht nur an den packenden Gefechten, es liegt auch an der zufälligen Auslosung neuer Ausrüstung nach jedem abgeschlossenen Level. Denn jeder Held erhält nach dem erfolgreichen Erreichen der Kutsche einen Ausrüstungsgegenstand sowie einen weiteren vom Zufall buchstäblich erwürfelten. Wer im Einsatz einen bestimmten Gegenstand gefunden hat, steigert sogar seine Chance auf z.B. seltene Waffen. Dieser nimmt allerdings den Platz eines Heilmittels ein…

Vor Beginn des nächsten Levels stimmen alle Mitglieder daraufhin über den kommenden Schauplatz ab oder ziehen sich in die Taverne zurück, wo sie fünf Gegenstände gleichen Typs zu einem neuen verschmelzen können. Dieses

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Vermintide fängt die Warhammer-Stadt Ubersreik samt Umgebung überzeugend ein. © 4P/Screenshot

Lockmittel eines Rollenspiels tut Vermintide richtig gut. Es motiviert nämlich bedeutend länger, als es die Action alleine könnte und bringt wichtige Variation ins Spiel.

Die Zauberin erhält etwa einen Stab, der statt weniger starker Feuerbälle schnelle, kurze Blitze schleudert. Nahkampfwaffen unterscheiden sich ebenfalls darin, mit welcher Geschwindigkeit man schlägt und welchen Schaden sie bei wie vielen Gegnern anrichten. Hochwertige Ausrüstung lässt sich schließlich aufwerten, um zusätzliche Eigenschaften wie größere Munitionstaschen zu aktivieren. Und mit weiterer besonderer Ausrüstung ist es möglich, z.B. einen Teil der eigenen Gesundheit wiederherzustellen, indem man einen Begleiter heilt. So unterstützen manche Gegenstände sogar das wichtige Zusammenspiel – clever!

Wie schön wäre es, wenn manche Online-Kameraden dieses Teamwork stärker im Blick hätten, anstatt nur ihre eigene Ratten-Quote ins Auge zu fassen.