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Warhammer: End Times – Vermintide (Shooter) – Schädlingsbekämpfung

Wie heißt dieses Spiel? Vier Kämpfer wehren sich mit Händen und Füßen, während ihnen eine Horde Gegner an den Kragen springt. Das Quartett schlitzt und schießt, bis es die rettende Tür erreicht. Falls es versagt, beginnt die Hatz von vorn. Klar: Es geht um Left 4 Dead. Oder um das verblüffend ähnliche Warhammer: The End Times – Vermintide. Im Test untersuchen wir, ob der Koop-Shooter seinem Vorbild das Wasser reichen kann.

© Fatshark / Fatshark und Nordic Games

Einmal im Quartett, immer zu viert

Die kleinen Finessen sind interessant, obwohl sie nur für dezente taktische Unterschiede sorgen. Unterm Strich steht jedenfalls immer das frenetische Schlachten Dutzender, nein: Hunderter Rattenmenschen im Mittelpunkt – gespickt mit dem gelegentlichen Einsatz von Pistolen, Pfeilen und Magie. Wichtig ist, dass die Gruppe zusammenbleibt, denn nur gemeinsam ist sie in den meisten Scharmützeln stark genug.

Und das ist schade. Denn während das vereinte Vernichten einer ganzen Wand an Feinden ausnehmend packend ist und emotionale Bande schafft, fehlt dem Spiel die Variation zusätzlicher Herausforderungen, in denen sich das Team etwa teilen muss. Mitunter müssen einige Helden zwar ihre Kameraden beschützen, wenn sie Lebensmittelsäcke in

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Oger kann man nicht umgehen, manche Kämpfe können leise Helden aber vermeiden. © 4P/Screenshot

die Kutsche tragen, um Nahrung für das hungernde Ubersreik zu stehlen. Nur mit durchdachter Aufgabenteilung fallen auf den höheren Schwierigkeitsstufen zudem mächtige Gegner wie der Oger oder ein Wachtrupp, den ein unaufmerksamer Kämpfer aufgescheucht hat.

Das ist klasse: Auf leisen Sohlen können die Helden manche Ratten und vor allem die starken Patrouillen einfach umgehen! Abseits des Wegs finden sie außerdem Heiltränke und solche, die sie schneller oder stärker machen. Weitläufige Verzweigungen gibt es aber nicht. Man findet keine starken Waffen, wenn zwei Spieler z.B. einen Hebel umlegen, der für kurze Zeit eine entfernte Geheimtür öffnet. Vermintide ist auch so kein Zuckerschlecken! Für eingespielte Teams wären solche Bonusziele trotzdem eine gelungene Herausforderung. Stattdessen stellt sich an den gerade mal 13 Schauplätzen irgendwann Routine ein; die im Wesentlichen gerade mal sieben Skaven-Typen mit ihren vorhersehbaren Angriffsmustern sorgen für wenig Abwechslung.

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Nicht immer hat die Action den richtigen Rumms: Schwerthiebe „wischen“ durch Gegner, als würden sie nicht auf Widerstand treffen. © 4P/Screenshot


Unnötige Geheimniskrämerei

Apropos Rattenmenschen: Es ist ärgerlich, dass sich die Skaven nahezu geräuschlos fortbewegen. Das Unvorhersehbare erhöht zwar die Spannung. Wenn man zumindest erahnen könnte, von wo sich Attentäter oder Rudelmeister nähern, gäbe es aber weniger frustrierende Momente, nachdem ein Held mal wieder aus heiterem Himmel kampfunfähig ist.

Auch fehlende Reaktionen auf Treffer sowie die unauffällige Darstellung des eingesteckten Schadens sorgen dafür, dass diesem „Warhammer Left 4 Dead“ die große Intensität knackiger Action fehlt: Man klickt eine Welle nach der nächsten weg, aber es rummst nicht und knallt kaum. Und das, obwohl gerade der Nahkampf vor allem gegen mächtige Feinde richtig spannend sein kann! Die Helden teilen nämlich nicht nur mit leichten oder schweren Hieben aus. Sie schieben Skaven auch von sich weg und parieren ankommende Schläge. Gelingt eine solche Abwehr, stolpert der Gegner und ist offen für einen Konter.