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Warhammer: Chaosbane (Rollenspiel) – Hack&Slay alter Schule

In den fast 25 Jahren, in denen man sich mit Videospielen im Warhammer-Universum von Games Workshop beschäftigen kann, wurde ein breites Spektrum an Genres abgedeckt. Doch eines war bislang nicht darunter: das klassische Action-Rollenspiel à la Diablo. Eko Software lässt euch jetzt in Chaosbane in traditioneller Manier Dungeons säubern, Beute sammeln und die Figur ausbauen. Ob das Warhammer-Hack&Slay den Platzhirschen gefährlich werden kann, klären wir im Test.

© Eko Software / Nacon / Bigben Interactive

Das alte Leid

Spricht man von Hack & Slay, meint man zumeist Diablo. Mit Titeln wie Grim Dawn, Path of Exile, Titan Quest oder Victor Vran gibt es zwar mehr als genug teilweise hochklassige Alternativen. Doch Blizzards Teufelsjagden haben mit ihrer Balance, der eingängigen Mechanik und vor allem dem durchdachten Beutesystem nicht nur das Genre quasi im Alleingang definiert, sondern Motivations-Standards gesetzt, die für isometrische Action-Rollenspiele in weiten Teilen bis heute gelten. Nicht zu vergessen die durchgestylte, pompöse Inszenierung, die vom ersten Auftritt bis hin zu Reaper of Souls mit fantastischen Render-Sequenzen ein nicht zu unterschätzendes Motivationsfundament legen könnte.

In dieser Hinsicht hat Warhammer Chaosbane nicht nur Nachholbedarf, sondern wirkt anachronistisch. Dabei geht es gar nicht um die erzählerisch stereotype Gut-Böse-Zeichnung der epischen Warhammer-Fantasywelt zu Zeiten der Magnus-Regentschaft. Es ist vielmehr die Art der Inszenierung, die einen geradezu nötigt, sowohl die Zwischensequenzen als auch die Missionen einleitenden Gespräche in der Spielwelt wegzuklicken. Während man aus Gewöhnung (viele andere Hack&Slays handhaben dies ebenso) die statischen Bilder bei den Dialogen noch ignorieren kann, sind es vor allem die unspektakulären Zeichnungen, die in Chaosbane den schwachen Ersatz für die hochwertig gerenderten CG-Sequenzen der Diablo-Serie markieren und zu keinem Zeitpunkt ein Atmosphäre-Fundament legen können.

Solide und unterhaltsam

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Die Charakterentwicklung lässt mit ihren zahlreichen Varianten sowie zusätzlich freischaltbaren Fähigkeiten angenehm unterschiedliche „Builds“ zu. © 4P/Screenshot

Mechanisch hingegen kann man dem Kern von Warhammer Chaosbane nicht viel vorwerfen. Die vier Archetypen Ritter, Zauberer, Zwergenkrieger und Elfen-Waldläufer wirken zwar etwas stereotyp. Doch mit einer Unmenge an ausrüstbaren Fähigkeiten von Standard-Angriffen bis hin zu Sonderaktionen, die Energie beanspruchen und über einen Abkühltimer verfügen sowie passiven Boni hat man auch innerhalb einer Klasse recht großen Spielraum für Experimente. Später kommen noch aufladbare „Blutdurst“-Angriffe sowie ein komplett neuer, für jede Klasse individueller Baum mit „Gott-Fähigkeiten“ hinzu, aus denen man sein Angriffsrepertoire zusammensetzen kann. Beschränkt wird dies nur durch die stets zu knappen Fähigkeits-Punkte, die immer wieder taktische Überlegungen nach sich ziehen. Denn um mit dem Zauberer einen Feuerball der dritten Stufe mitnehmen zu können, muss man vielleicht auf das Portal der Stufe 2 verzichten, das einem eine schnelle Ausweichoption gibt. Oder man nimmt eine „niedrigere“ Version mit, um das zur Verfügung stehende Punktelimit auszureizen. Interessant ist auch, dass jede Klasse über eine individuelle 360-Grad-Aktion verfügt. Der Ritter kann mit seinem Schild die Gegner wegstoßen, während man beim Magier einige der Zauber aktiv steuern kann. Zwerg und Waldläufer nutzen hingegen Bewegungsmodifikatoren, die jedoch bei den kleinwüchsigen Kämpfern offensiv ausgelegt sind, während die Elfe eine Defensivaktion startet.

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Die Inszenierung der klassischen „Gut-gegen-Böse“-Story ist sehr spröde und reizt mehr zum Wegklicken als zum Erleben… © 4P/Screenshot

Mit diesen Elementen bekommen die ansonsten sehr klassisch ablaufenden Klick-und-Weg-Kämpfe eine interessante zusätzliche Dynamik, die allerspätestens bei den harten Bossen am Ende jedes Aktes überlebenswichtig wird. Die Balance der Klassen hinterlässt bis auf wenige Ausnahmen, die den Zauberer betreffen, einen guten Eindruck. Hack&Slay-Veteranen empfehlen wir übrigens vom Start weg „Schwer“, den dritten von zehn Schwierigkeitsgraden. Erst ab hier muss man sich auch häufiger zurückziehen und die sich wieder aufladenden Heiltrank-Flasche in höherer Frequenz einsetzen. Auf „Normal“ rauscht man bis auf die Bosse recht unkompliziert durch die etwa 14 bis 18 Stunden dauernde Kampagne. Schade ist allerdings, dass es im kooperativen Spiel keine aufeinander aufbauenden Fähigkeiten-Kombinationen gibt, sondern sich die Attacken höchstens ergänzen. So kommt man sowohl im lagfreien Online-Spiel als auch im angenehm übersichtlichen Couch-Ko-op nur sehr selten über das Gefühl hinaus, einer von mehreren Einzelkämpfern in einer zweckorientierten Kampfgemeinschaft zu sein. Online ist zudem das Matchmaking noch nicht optimal: Es weder darauf geachtet, an welchem Punkt der Geschichte man selbst ist, bevor man mit anderen Spielern zusammengewürfelt wird, noch scheint die Figurenstufe eine Rolle zu spielen. Die Leveldifferenz zwischen den Internet-Slayern hat bei unseren Testsessions bis zu 15 Stufen betragen. Immerhin gibt es beim lokalen Spiel kein unnötiges Warten, bis alle Spieler nach einer Beutesammlung ihr Inventar durchsucht und optimiert haben. Muss man bei Diablo mitunter viel Geduld mitbringen, bis alle Mitstreiter ihre Ausrüstung auf Vordermann gebracht haben, kann man hier problemlos weitermachen. Die „Inventar“-Spieler kriegen auf dem geteilten Bildschirm ihren Platz und können schalten und walten, wie ihnen beliebt, während die anderen munter die Monster vermöbeln – sehr schön.


  1. Veteran of Gaming hat geschrieben: 18.03.2020 17:58 Immer diese verwöhnten kleinen Bübchen, für die alles was 5 Jahre oder älter ist uralt sein soll, weil damals noch fröhlich mit Daumen im Mund "Mama Hose schissen" gerufen worden ist.
    Und im direkten Kontrast dazu die "Ich hab schon vor 400 Jahren gespielt!"-Pseudo-Elite, die darauf stolz ist ... na ja, älter zu sein. So hat jede Seite "ihre" Wahrheit.

  2. ElectricEagle hat geschrieben: 07.06.2019 00:35
    Titan Quest? xD Ein Spiel aus dem gefühlt letztem Jahrhundert mit billig Grafik , da muss ich @andymk recht geben, da gibt's nichts außer Diablo und Chaosbane aktuell, was mithalten kann. Immer diese Hänger die Uralt Games ausgraben die keiner mehr ohne Augenkrebs oder mit falsch eingestellter Brille spielen will. Geht einfach in euer alternatives Leben , wo es keine Grafikkarten der neuesten Generation gibt . Peace !
    Immer diese verwöhnten kleinen Bübchen, für die alles was 5 Jahre oder älter ist uralt sein soll, weil damals noch fröhlich mit Daumen im Mund "Mama Hose schissen" gerufen worden ist.
    Wenn du in 10 Jahren mal erwachsen geworden bist, dann kannst du dich ja auf Gog.com trauen. Falls du jemals dahinter steigen solltest, dass die Grafik das Unwichtigste für ein gutes Spiel ist. Das weiss sogar meine GTX 1070. Ich weiss uralt, aber als Erwachsener muss man nicht jeder Kinderei und Bling Bling hinterherrennen. Die ganz Kleinen dagegen können sich schon mit aufgehängten Spiegeln stundenlang debil grinsend beschäftigen. :lol:
    Und lass mich bloss mit diesem stinklangweiligem Grafikblender Diablo 3 in Ruhe. Da spiel ich zehnmal lieber Diablo 1 oder Titan Quest, als dieses lächerliche Inhaltsnichts für Grafikhuren. Gääääääääääääääähhhhhhhnnnnnnnnnnn :evil:
    Aber zur Zeit spiel ich erst mal AC:Odyssee. Ich weiss, schon 1 Jahr alt, also fast uralt. Ich spiels trotzdem, ätsch ! :Vaterschlumpf:

  3. ElectricEagle hat geschrieben: 07.06.2019 00:30
    Grauer_Prophet hat geschrieben: 06.06.2019 21:20 Bezeichnend das gerade die Story etc schwächelt..
    dabei ist das die Riesen Stärke vom "alten" WH Fantasy gewesen...
    Aber gut sogar GW hat das ja für AoS weggeworfen warum also nicht auch die Entwickler von Chaosbane :mrgreen:
    Was auch immer GW und AoS bedeuten sollen .... rede bitte so , dass alle es verstehen können. Danke!
    GW=Games Workshop (der Entwickler des Warhammer Universums)
    AoS-Age of Sigmar-der Nachfolger und "Henker" von Warhammer Fantasy (Spielsystem Tabletop) zusätzlich hat man auch die Hintergrundgeschichte für Seichte Story "geopfert"

  4. Todesglubsch hat geschrieben: 06.06.2019 15:25
    andymk hat geschrieben: 06.06.2019 15:01 Thema Preisgestaltung: Man muss immerhin zugeben, dass das Game auf den Konsolen ein relatives Alleinstellungsmerkmal hat, nämlich ein aktuelles ARPG mit Couch-Coop zu sein. Da gibt es außer D3 noch genau... was?
    Titan Quest?
    Ich hätte ja lieber ein "gutes Spiel mit klasse Preis- / Leistungsverhältnis" als ein überteuertes mittelmäßiges Spiel mit Couch Coop".
    Titan Quest? xD Ein Spiel aus dem gefühlt letztem Jahrhundert mit billig Grafik , da muss ich @andymk recht geben, da gibt's nichts außer Diablo und Chaosbane aktuell, was mithalten kann. Immer diese Hänger die Uralt Games ausgraben die keiner mehr ohne Augenkrebs oder mit falsch eingestellter Brille spielen will. Geht einfach in euer alternatives Leben , wo es keine Grafikkarten der neuesten Generation gibt . Peace !

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