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Vigor (Shooter) – Hausbau in Skandinavien

Kalkül oder Zufall? Fast zeitgleich mit Hunt: Showdown verließ auch Vigor den Early Access bzw. dessen Äquivalent auf Xbox One. Immerhin geht es auch im Xbox-exklusiven Überlebenskampf der DayZ-Macher darum, möglichst fette Beute zu ergattern, während etwa zehn weitere Spieler genau das gleiche Ziel verfolgen. Und im Test zeigt sich, dass der Free-to-play-Titel durchaus Vorteile gegenüber dem erstklassigen Western-Shooter hat.

© Bohemia Interactive / Bohemia Interactive

Nun verschlingt dieser Prozess ausgesprochen viel Zeit und erfüllt zudem keine übergeordnete Funktion, sondern verändert lediglich Parameter dessen, was man von Beginn an tut. Trotzdem fühle ich mich mit dem plastischen Ausbau wohler als mit der rein menübasierten Charakterentwicklung in anderen Spielen. Das ganze Anwesen bietet ja kleine Interaktionsmöglichkeiten, etwa zum Verschicken von Nahrungsmitteln an andere Spieler oder dem Aufsammeln automatisch generierter Ressourcen. In einem Minispiel löst oder verzweifelt man sogar an einem Zauberwürfel und am Schießstand macht man sich mit der Handhabung aller Waffen vertraut, sodass man nicht erst im nervenaufreibenden Onlinespiel sehen kann, wie man damit klarkommt.

Starre Tapete

Weniger gefällt mir hingegen, dass verschiedene Aspekte an z.B. DayZ erinnern, das ja ebenfalls von Bohemia Interactive entwickelt wird. So schwebt man etwa recht gleichförmig über dem Boden, bleibt trotzdem an manchen Vorsprüngen hängen, kann im Liegen nicht aus jeder Position frei zielen und mehr. Die gerade mal 30 Bilder pro Sekunde sind ohnehin kein Glanzpunkt. Als Shooter ist Vigor daher deutlich schlechter als das konzeptionell ähnliche Hunt. Ich bin übrigens auch hier kein großer Freund davon, dass man mitunter nach einem Treffer schon am Boden liegt. Besser finde ich, wenn man auf Wegelagerer zumindest reagieren kann.

Außerdem ist die Umgebung hier nur starre Tapete, in der man neben den erwähnten Stationen sowie dem Öffnen und Schließen von Türen und Fenstern nur Beute auflesen kann. Weder schreckt man Tiere auf noch aktiviert man z.B. Maschinen, um Gegenspieler anzulocken oder abzuschrecken. Zumindest stellen zahlreiche Sträucher und Bäume mögliche Verstecke dar, während Schneetreiben und Nebel die Sicht behindern. Das eigentliche Umherstreifen ist aber wesentlich profaner als in dem packenden Crytek-Shooter.

Pay-to-not-lose-anything

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Schritt für Schritt baut man das heimatliche Haus von einer heruntergekommenen Hütte zum ansehnlichen Gebäude aus. © 4P/Screenshot


Richtig ärgerlich finde ich schließlich, dass man durch Echtgeld einen wichtigen Aspekt der Beutejagd komplett aushebeln und sich dadurch Vorteile im Kampf gegen andere Spieler erkaufen kann. Vor jeder Partie darf man nämlich einen Betrag der für Echtgeld erhältlichen Kronen ausgeben, um seine Ausrüstung zu „versichern“ – was nichts anderes bedeutet, als dass man auch im Todesfall sämtliche Waffen behält. Wer es sich leisten kann, könnte also ständig mit sehr mächtiger Ausrüstung anderen Outlandern auflauern, die meist mit deutlich schlechterem Material unterwegs sind.

Ich verstehe umso weniger, warum Bohemia diese Option anbietet, weil die Entwickler gleichzeitig eine sehr gelungene Möglichkeit anbieten, um echtes Geld zu investieren, denn vor jedem Einsatz kann man Kronen auch dafür einsetzen, dass sich ganz allgemein mehr Beute auf der Karte befindet oder noch wertvollerer Inhalt in der Kiste. Davon profitieren nämlich alle Teilnehmer derselben Partie.

  1. Als DAYZ Spieler habe ich es mir natürlich angesehen aber naja, ist "okay" im derzeitigen Zustand. Was mich am allermeisten genervt hat sind die Sound-Probleme. Die Schritte von meinem Mitspieler höre ich gleichzeitig vor mir, hinter mir und neben mir. Das geht so nicht - man muss schon unterscheiden können ob hinter mir der Kollege trappelt oder der Feind (getestet mit Arctis Pro auf der PS4 Pro - sollte reichen denke ich ...). Sollte das gefixed werden schaue ich mal wieder rein da es im Prinzip eine gute Idee ist. Der Grafische Stil gefällt mir neben der Spielmechanik auch ziemlich gut.
    Könnte natürlich nochmal testen jetzt mit PS5 und Pulse 3D, aber denke nicht das das besser wird.
    Ich finde alle Entwickler sollten dazu verdonnert werden die Sound Engine von Hunt Showdown zu übernehmen :)

  2. 4P|Benjamin hat geschrieben: 10.09.2019 09:04 - Nein, das ist gerade in kompetitiven Online-Shootern eigentlich üblich. [...] Ich bin sehr für eine Steuerung, die Präzision verlangt.
    - Ich bin der Letzte, der ausgerechnet Call of Duty o.ä. spielen will, aber so eine abwertende Vermutung ist ja immer ein sackstarkes Argument zum Abschluss.
    Schon klar ... :lol: Ich breche das dann gleich mal wieder ab. Viel Spaß noch.

  3. Hatte ich bisher gar nicht auf dem Schirm das Spiel. Höre ich auch zum Ersten mal von... Klingt vom Ansatz her, wie diese "Tribute von Panem" Filme. Also mal etwas intelligenter als dieses Battle Royal Schema.
    Danke, werde ich mal ausprobieren.

  4. Traute Rostnagel hat geschrieben: 09.09.2019 16:16Ich frage mich, wie man ein Spiel so testen kann. Die Steuerung ist sicherlich gewöhnungsbedürftig aber keineswegs schwammig. Dass man nicht einfach grob in die Richtung des Gegenspielers halten muss, sondern es ein wenig Übung bedarf ist dem fehlenden Aim-Assist zu verdanken. Damit setzt sich Vigor von der Dutzendware ab,
    Nein, das ist gerade in kompetitiven Online-Shootern eigentlich üblich. Und es geht bei "schwammig" nicht darum, dass man nicht einfach grob in Richtung eines Gegners halten kann. Damit hat es sogar ziemlich wenig zu tun. Ich bin sehr für eine Steuerung, die Präzision verlangt.
    Es ist auch komplett falsch, dass man die Topwaffen nur gegen echtes Geld bekommt.
    Das ist in der Tat falsch und deshalb steht das auch nirgendwo. ;)
    Kann es sein, dass einige einfach nur den 43. Aufguss eines CoD sehen wollen?! Unglaublich ...
    Ich bin der Letzte, der ausgerechnet Call of Duty o.ä. spielen will, aber so eine abwertende Vermutung ist ja immer ein sackstarkes Argument zum Abschluss.

  5. Ich frage mich, wie man ein Spiel so testen kann. Die Steuerung ist sicherlich gewöhnungsbedürftig aber keineswegs schwammig. Dass man nicht einfach grob in die Richtung des Gegenspielers halten muss, sondern es ein wenig Übung bedarf ist dem fehlenden Aim-Assist zu verdanken. Damit setzt sich Vigor von der Dutzendware ab,
    Es ist auch komplett falsch, dass man die Topwaffen nur gegen echtes Geld bekommt. Man findet die Waffen einerseits auf den Maps, andererseis in den Bergungskisten. Oder man erhält gar die Baupläne. Das hat man natürlich nicht gesehen, wenn man nach 10 Stunden Spielzeit bereits einen Test schreibt.
    Kann es sein, dass einige einfach nur den 43. Aufguss eines CoD sehen wollen?! Unglaublich ...

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