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Unreal Championship 2: The Liandri Conflict (Shooter) – Unreal Championship 2: The Liandri Conflict

Fragt man passionierte PC-Spieler nach gelungenen Ego-Shootern für Online-Duelle oder LAN-Partys, fällt mit Sicherheit auch der Name Unreal Tournament. Epics Vorzeige-Ballerei und deren Fortsetzungen stehen schon seit ein paar Jahren für nervenaufreibende Action und heiße Duelle. Mit der Umsetzung Unreal Championship kamen auch Xbox-Spieler in den Genuss des PC-Vorbilds und hatten damit einen überzeugenden Grund zur Anschaffung von Xbox Live. Wird auch die Fortsetzung die Leitungen zum Glühen bringen?

© Epic Games / Midway

In den Leveln findet ihr lediglich die Munition für eure Ballermänner, Health-Packs und Energie für die Spezialfähigkeiten. Eure Nahkampfwaffe hängt von der Wahl der Figur ab, mit dem ihr das Match bestreiten wollt. Zwar stehen euch zunächst lediglich sechs Recken zur Auswahl, doch könnt ihr im Story-Modus weitere Charaktere freispielen, darunter auch prominente Vertreter von Midways Mortal Kombat-Reihe. Apropos Mortal Kombat: Auch der markante Sprecher wurde von der Prügel-

Serie übernommen und heizt mit klassischen Sprüchen wie „Finish Him“ die Atmosphäre an, genau wie die ständigen Schreie und Schüsse,

Da kündigt sich doch ein Head-Shot an…
die multidirektional aus euren Boxen schallen. Die Musik hält sich dagegen etwas zurück und fällt kaum auf. Lediglich das Titelthema hinterlässt einen bleiben Eindruck, das es fast 1:1 der von Jerry Goldsmith komponierten Einleitung zum Film „Die Mumie“ entspricht. Die deutsche Fassung wurde (bis auf den zuschaltbaren MK-Sprecher) komplett lokalisiert. Während vor allem die Zwischensequenzen mit guten Übersetzungen und professionellen Sprechern glänzen, ist die Sprachausgabe während der Matches nicht ganz so glücklich gelungen. So werdet ihr euch ein Schmunzeln nicht verkneifen können, wenn die nette Dame beispielsweise für „One Kill Remaining“ die deutsche Übersetzung „Noch ein Mal töten“ von sich gibt.

Die Rache des Anubis

Hatte der Vorgänger für Solospieler nicht gerade viel zu bieten, fällt der neue Story-Modus nun wesentlich motivierender und abwechslungsreicher aus. In der Rolle des jungen Kämpfers Anubis nehmt ihr an dem von Liandri ausgerichteten Turnier teil, um eure Ex-Freundin Selket daran zu hindern, die neue Kaiserin des Landes zu werden. Nicht gerade einfallsreich, doch hat man sich wenigstens darum bemüht, die 08/15-Geschichte in ansehnlichen Zwischensequenzen zu erzählen – aus unerklärlichen Gründen wurden die Videos allerdings in einer sehr groben Auflösung auf die Scheibe gepackt. Die Level sorgen nicht nur aufgrund der unterschiedlichen Locations für Abwechslung, auch die verschiedenen Spielmodi kommen kontinuierlich zum Einsatz: Neben dem klassischen Deathmatch müsst ihr z.B. auch eine Runde Capture The Flag oder ein InstaGib-Match überstehen. Leider ist der Storymodus mit Anubis sehr kurz ausgefallen, so dass schon nach wenigen Stunden der Abspann über den Bildschirm flimmert. Zwar seid ihr auch noch einige Zeit mit dem ähnlich aufgebauten Tournament-Modus und dem damit verbundenen Freispielen neuer Charaktere beschäftigt, doch müsst ihr hier auf eine zusammenhängende Story und Zwischensequenzen verzichten. Jeder Kämpfer verfügt über Stärken und Schwächen: Seid ihr z.B. stark gepanzert, mangelt es euch an Beweglichkeit, während euch z.B. die kaum gepanzerte Selket flink durch die Landschaft 

Star Wars, oder was? Manche Nahkampfwaffen erinnern stark an Lichtschwerter.

wuseln lässt. Wer in den knallharten Kämpfen noch nicht genug gefordert wird, kann sich zusätzlich an speziellen Herausforderungen versuchen, die euch wirklich alles abverlangen, da ihr der Konkurrenz in der Regel weit unterlegen seid.

Gefangen im Netz

Auch wenn die Modi für Solospieler den Adrenalinspiegel schon in die Höhe steigen lassen, liegt auch bei Unreal Championship 2 die wahre Stärke im Multiplayer-Modus, in dem ihr euch mit bis zu acht Spielern über LAN oder Internet durch die Maps jagen und ballern könnt. Neben bekannten Modi wie (Team-)Deathmatch, Capture The Flag und Survival haben die Entwickler auch zwei neue Spielarten integriert: Beim NaliSlaughter punktet ihr nicht nur durch das Eliminieren eurer Mitspieler, sondern in erster Linie durch das Abschlachten der wehrlosen Nali, die sich in den Leveln herumtreiben. Moralisch verwerflich? Ja, aber trotzdem irgendwo spaßig. Ebenfalls neu ist der Spielmodus „Overdose“, bei dem man nach einer Überdosis mit radioaktivem Material kurzzeitig zur Killer-Maschine mutiert. Die Maps sind nach den Spielmodi angeordnet und damit in der Regel perfekt für das jeweilige Match ausgelegt.