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Tribes: Vengeance (Shooter) – Tribes: Vengeance

Tribes-Fans haben nach dem Aus von Entwickler Dynamix schon das Ende der Reihe vor Augen gehabt. Aber dann übernahm Irrational Games (System Shock 2) die Serie und schnitt das Gameplay der Vorgänger auf den Massenmarkt zu. So wurde der Mehrspieler-Modus deutlich zugänglicher für Quereinsteiger. Als Entschädigung für diesen radikalen Einschnitt kann Tribes: Vengeance eine waschechte Kampagne mit Story anbieten.

© Irrational Games / Sierra

Tribes-Solo

Im Verlauf der Story wechselt ihr zwischen den Missionen die Protagonisten und erblickt das Abenteuer aus einer anderen Perspektive. So dürft ihr die Tribes-Welt z.B. aus der Sicht einer königlichen imperialen Familie betrachten. Das andere Extrem führt euch in die Haut eines ausgestoßenen, aber stolzen Tribes-Mitgliedes. Um mehr Würze in die Story zu bringen, haben die Entwickler nicht nur einige nervende Klischees eingebaut, sondern interessante Zeitsprünge zwischen die 15 Missionen gesetzt. Ihr kämpft also manchmal in der Vergangenheit, dann wieder in der Gegenwart und kommt schließlich dem Finale auf die Schlichte. Mit dieser netten Story bekommt das einstmals nur für Multiplayer-Gefechte genutzte Szenario trotz schwacher Modelle und hakelnder Sprachausgabe (behoben vom ersten Patch) neuen Tiefgang.

In der Singleplayer-Kampagne schlagt ihr euch in teilweise recht großen Innenlevels herum.

Missions-Design

Für die nötige Abwechslung in der Kampagne sorgen nicht nur die ständig wechselnden Schauplätze in Außenlevels, Arenen oder engen Innenbereichen, sondern auch die Aufgaben in den Missionen: Geschützturme steuern, Fahrzeuge fahren, Basen erobern, Gebäude verteidigen, Arenakämpfe bestehen, kleine Jump-&-Run-Rätsel lösen oder gar durch Lüftungsschächte krabbeln.

Einzig und allein die horrenden Ladezeiten und ein paar Bugs fallen negativ auf. Außerdem sollten Action-Fans keine wahnsinnig neuen Ideen erwarten, denn das Mission-Design bietet bekannte Kost. Aber aufgrund der enormen Jetpack-Geschwindigkeit und coolen Luftduelle fällt die altbackene Gestaltung der Einsätze selten störend auf. Außerdem sind alle Protagonisten mit einem zuschaltbaren Universal-Ski ausgerüstet, mit dem ihr auf fast allen Oberflächen gleiten könnt, sofern ihr genug Schwung mitbringt.

Mit Ingame-Zwischensequenzen wird die Story fortgeführt. Allerdings sind die Animationen der Gesichter nicht überzeugend. 

Eine geschickte Kombination von Jetpack und Skiern katapultiert euch mit rasanter Geschwindigkeit durch die Levels und macht es den Gegnern wirklich schwer, euch überhaupt zu treffen. Auch die aus Beben III bekannten Jumppads feiern auf manchen Karten ein Revival. Damit aber nicht genug, denn steuerbare Fahrzeuge (Panzer, Gleiter etc.) stehen ebenfalls zu einer Spazierfahrt bereit – nur Transport-Vehikel sind Fehlanzeige.

Multiplayer light zum Mitnehmen

Beim Mehrspieler-Modus müssen die alteingesessenen Tribes-Zocker kräftig schlucken, denn die Zeit der innovativen Gefechte ist vorbei. Auch die epischen Dimensionen sowie die Komplexität sind ordentlich zurückgeschraubt worden und übrig geblieben sind stark an Unreal Tournament 2004 angelehnte Duelle, die allerdings mit den flashigen Jetpacks aufwarten. Ihr erlebt im Multiplayer packende, actiongeladene Gefechte mit maximal 32 Spielern; computergesteuerte Bots gibt es nicht.