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Trackmania Turbo (Rennspiel) – Arcade at its best!

Der Test zu Trackmania Turbo ist die beste Gelegenheit, mal wieder einem Mythos zu widersprechen: Nein, wir spielen nicht alle Spiele bis zu ihrem Ende. Klar hätte ich die 200 Herausforderungen einfach durchreißen können! Wollte ich aber nicht. Viel lieber habe ich nach dem Abschließen einer Aufgabe noch meine Bestzeit verbessert – und nach der Goldmedaille noch den Titel „Trackmaster“ eingeheimst, den Rekord eines Kumpels unterboten und eine eigene Herausforderung erstellt, bevor ich eine der stundenlangen Sitzungen im Onlinespiel ausklingen ließ. Und immerhin: Welches größere Kompliment könnte man einem Spiel machen, als es immer wieder und wieder länger und länger zu spielen, als man eigentlich vorhatte? Ich wüsste jedenfalls keins.

© Nadeo / Ubisoft

Viermal Trackmania

Diese ständige Jagd nach Bestzeiten war schon immer ein Markenzeichen der Trackmania-Serie – für Turbo vereint Nadeo die drei für Trackmania 2 veröffentlichten Umgebungen sowie deren Fahrzeuge und fügt eine vierte hinzu: die „Achterbahn-Lagune“. Jeder Schauplatz besticht dabei durch individuelle Eigenschaften. Im Stadion ist es die Reinheit einer Art „Formel Minimalismus“, gemischt mit den Sandpisten einer Dirt-Track-Serie. In Valley rast man off-road durchs Gelände, in der Lagune „klebt“ man nach zweieinhalbfachem Looping kopfüber an der Decke und der Flitzer im Canyon driftet wie ein Ridge-Racer.

Und wie in unserer Vorschau angemerkt, nutzen die Entwickler manchen Streckenabschnitt, der sich in Trackmania 2 bereits bewährt hat. Serienkennern fällt das natürlich auf. Zum einen wurde aber fast keine Strecke lediglich eins-zu-eins kopiert, sondern oft mindestens behutsam erweitert, zum anderen hält mich eine vertraute Kehre bestimmt nicht davon ab, noch einmal um die schnellste Linie zu kämpfen!

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Kennt man – macht aber nichts: Manche Strecken führen durch bekannte Abschnitte. © 4P/Screenshot

Wer kann wo?

Man sieht ja nach jeder Zielankunft, für welchen Platz in der weltweiten Rangliste das unter Schweiß erkämpfte Ergebnis gut ist. Man sieht außerdem die eigene Position im deutschlandweiten Wettbewerb und dem des eigenen Bundeslandes. Oder wohin auch immer man sich per Falscheingabe geschwindelt hat.

Was man leider nicht sieht, das sind die Ranglisten selbst. Tatsächlich liest man weder die eigene Position noch die der Onlinefreunde aus einer handlichen Tabelle – dafür müsste man eine extra dafür eingerichtete Webseite konsultieren. Schön, dass es die gibt. Dort kann man immerhin auch Herausforderungen und Onlinepartien verwalten. Dem eigentlichen Spiel hätte die Übersicht allerdings besser gestanden! Und wenn ich schon am Meckern bin: Auch das Speichern von Wiederholungen wäre eine willkommene Dreingabe. Das automatische Aufzeichnen aller Rekorde zeigt doch, dass das möglich ist.

Start-Ziel ohne Gerade

Ein ganz anderes Markenzeichen der Trackmania-Serie ist das Erstellen eigener Strecken im umfangreichen Editor und das gehört selbstverständlich auch in Turbo zum Programm. Ich bin hier wahrlich kein Experte, aber selbst mir macht das Hintereinanderschrauben von Checkpunkten, Steilkurven, Loopings, unterirdischen Fahrbahnen und weiten

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Im umfangreichen Editor entstehen mit ein wenig Übung eigene Strecken. © 4P/Screenshot

Sprüngen einen Heidenspaß. Trackmania ist ja so viel mehr als ein Stück Asphalt zwischen zwei Punkten. Trackmania ist eine Anzahl von Checkpunkten – wie man die erreicht, liegt an der Fantasie des Schöpfers und am Geschick der Piloten. Wer zwischen Start und Ziel nur Verzierungen als Hindernisse setzen will – bitte sehr!

Logisch: So bequem wie mit Maus und Tastatur steckt man auf Playstation 4 und Xbox One nicht zusammen und am PC könnte es ebenfalls schneller gehen. Mit ein wenig Übung basteln Architekten aller Art aber bald Kunstwerke des Motorsports. Und wer sich nicht ganz so tief in die Materie einarbeiten will, nutzt zwei Varianten mit vereinfachter Steuerung und weniger Bauteilen. Selbst das ist euch zu viel? Prima! Drückt einfach einen Knopf und lasst den Zufall einen Kurs erstellen – speichern, fertig!