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Top Spin (Sport) – Top Spin

Spricht man von Konsolentennis, denkt man sofort an die Virtua Tennis-Serie von Sega, die bis heute unangefochten die Nummer 1 auf dem Court ist. Doch mit Top Spin für die Xbox kommt ein viel versprechender Kandidat, der durchaus das Zeug hat, Segas Filzballjagd in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Im Test könnt ihr erfahren, ob der Newcomer den Platzhirsch entthronen kann.

© PAM Development / Indie Built / Microsoft (Xbox) / Atari (PC) / 2K Sports (PS2)

Optisch opulente Ballhatz

Der größte grafische Schwachpunkt von Top Spin ist die spröde und nahezu langweilige Präsentation. Zwar sind die Menüs aufgeräumt und übersichtlich, doch im Endeffekt bleibt der Eindruck, dass eine grafische Einstimmung vor den Matches zu Gunsten einer schlichten Benutzerführung geopfert wurde.

Ganz anders verhält es sich jedoch mit den Spielermodellen. Aufwändig und lebensnah modelliert sowie mit vielfältigen verdammt gut aussehenden Animationsstufen versehen, sorgt die Spieleroptik für unverhohlene Freude.
Das geht sogar so weit, dass bei den „Attitude“-Einblendungen deutlich die Änderungen in der Gesichtsmimik zu sehen sind – klasse!
Auch die zahlreichen Tennisplätze sind durch die Bank sehenswert. Egal, ob offene Stadien, Hallen oder die Traningsplätze – alles wirkt wie aus einem Guss.

Natürlich kann man auch Doppel spielen.

Kleine Feinheiten wie Spuren, die rutschende Spieler auf Sandplätzen hinterlassen, und die im TV-Stil arrangierten Zeitlupen mit Splitscreen-Technik sorgen ebenfalls für Stimmung und zeigen, mit wie viel Sorgfalt die Grafiker zu Werke gegangen sind.
Doch es ist nicht alles so optimal in Szene gesetzt wie die Spieler. __NEWCOL__Schieds- und Linienrichter wurden weniger detailliert gestaltet und wirken neben den Spielern einfach nur fade. Dazu kommt noch, dass sich die Linienrichter nicht einmal ansatzweise bewegen, wenn ihnen der Ball nach einem gepfefferten Aufschlag gefährlich nahe kommt. Hier beraubt sich das Spiel wieder ein wenig der Stimmung, die auch durch die nette, aber im Endeffekt nur durchschnittliche Zuschauerkulisse entsteht.
Doch bei den Ballwechseln stimmt einfach alles – und letzten Endes stehen die ja auch im gut inszenierten Mittelpunkt.

Akrobatisch und erfolgreich?

Wo ist der Kommentar?

Mit einer passenden und unauffälligen Musikuntermalung ausgestattet, liegt das Hauptaugenmerk der Akustik auf der gelungen Umsetzung der Matches. Die Schlaggeräusche sind optimal eingesetzt, variieren auch in Abhängigkeit der Umgebung und sich technisch sehr sauber.
Auch die Ansagen der Schiedsrichter sind gelungen und lassen dank des leicht durchschimmernden Dialekts des jeweiligen Referees keinen Zweifel daran, in welchem Land man gerade sein Turnier bestreitet.

Angesichts der guten Kommentare beim Einmarsch der Athleten ist es allerdings höchst bedauerlich, dass es während der Spiele keine Einschätzungen zu besonders gelungenen Ballwechseln gibt.