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Tony Hawk’s Pro Skater HD (Sport) – Tony Hawk’s Pro Skater HD

Kaum ein Sportler hat in seinem jungen Leben schon so viel Auf und Ab erleben müssen wie Tony Hawk. Dabei geht’s nicht um die athletischen Errungenschaften, denn in da bleibt der Birdman auf alle Zeiten legendär. Nein, es geht ausschließlich um die Spiele mit seinem Konterfei: Die wandelten sich von „Besser geht’s kaum!“ zu „Ungenießbarer Murks!“ Welches Extrem wird diesmal erreicht?

© Robomodo / Activision Blizzard

Alles wird gut

[GUI_PLAYER(ID=82972,width=,text=Da brettert der Birdman wieder: Tony Hawk’s Pro Skater HD ist ein Best-of der ersten beiden Spiele.,align=left)]Wirklich. Ich weiß es. Denn ich starte Tony Hawk’s Pro Skater HD und als Erstes schallt mir „Superman“ von Goldfinger entgegen. Nach all dem Hickhack um den Soundtrack und den vielen damit verbundenen Wehlauten ist das ein deutliches Ausrufezeichen: Das hier ist Tony Hawk’s Pro Skater wie ihr es kennt und liebt, ihr nostalgischen Säcke!

Allerdings, und da fand die Lizenzgerangelfreude der Entwickler wohl ihre Grenze, sind nicht alle geliebten Songs drin. Das Spiel ist ein Best-of der beiden ersten Teile, in denen sich zusammengerechnet immerhin 26 Ska-, Punk-, Metal- und Hip-Hop-Tracks von Dead Kennedys über Suicidal Tendencies und Rage Against the Machine bis hin zu Unsane fanden. Die schlechte Nachricht: Von denen haben es gerade mal sieben ins neue Spiel geschafft. Die gute Nachricht: Das sind sieben der besten! Anthrax, Goldfinger, Powerman 5000, Millencolin oder Bad Religion sorgen für erfreut zuckende Fußgelenke. Die beste Nachricht: Die sieben neuen Songs (u.a. von Pigeon John, Lateef The Truthspeaker, Apex Manor oder Telekinesis) gehen ebenfalls sehr gut ab und passen super zum Spiel!

Tony Hawk – The Next Generation

Die sieben Levels entspringen den ersten beiden TH-Spielen - das Layout ist gleich geblieben, das Ganze wurde nur aufgehübscht.
Die sieben Levels entspringen den ersten beiden TH-Spielen – das Layout ist gleich geblieben, das Ganze wurde nur aufgehübscht. © 4P/Screenshot

Wie gesagt: Best-of. Was so viel bedeutet wie „Nicht alles, aber das Beste davon“. Fangen wir mit den Skatern an: Von der alten Bande sind nur Tony Hawk, Rodney Mullen, Eric Koston und Andrew Reynolds übrig geblieben – deren Polygonfiguren sichtbar an Alter gewonnen haben. Dem gegenüber steht die neue Skater-Generation: Zum einen Jungspunde wie Jake Harrison, Nyjah Huston oder Riley Hawk (Tonys Sohn), zum anderen Trophäensammler wie Chris Cole. Und auch die Frauenfraktion kommt nicht zu kurz, Emily Westlund und Lyn-Z Adams Hawkins Pastrana sei Dank (die Elissa Steamer ersetzen). Es gibt auch Bonusfiguren wie Officer Dick, aber das fröhlichste Extra ist die Nutzung des eigenen Avatars. Okay, er ist im Vergleich zu den anderen Skatern etwas groß geraten, wodurch es aussieht, als sei er aufm Fingerboard unterwegs – aber der Spaß ist trotzdem groß. Ganz der Tradition früherer Spiele entsprechend muss die Karriere für jeden Skater einzeln durchgespielt werden.

Leider gibt es keinen Skater-Editor mehr. Dafür darf man aber mit seinem Avatar loslegen.
Leider gibt es keinen Skater-Editor mehr. Dafür darf man aber mit seinem Avatar loslegen. © 4P/Screenshot

Das sollte allerdings grundsätzlich nicht allzu lang dauern, denn sie besteht nur aus sieben Levels. Und wer mit den Originalen vertraut ist, dürfte auch wenig Probleme damit haben, die bekannten Aufgaben (vom Erreichen bestimmter Punktzahlen über das Sammeln von SKATE bis hin zum Ollie über schlafende Saufbrüder) zu meistern – wie gewohnt hat man dafür pro Lauf zwei Minuten Zeit. Sowie dankbarerweise allzeit den in THPS2 eingeführten Manual, auch wenn leider auf den aus Teil 3 bekannten Revert verzichtet wurde. Profis, die alle Abschnitte ratzfatz zu 100% meistern, werden sich darüber freuen, dass dadurch die so genannten „Projectives“ freigeschaltet werden – irre schwere Aufgaben, an denen sich auch die härtesten Gamepadkurbler die Zähne ausbeißen dürften.