Fazit
Ich habe The Westport Independent gerade zu Beginn richtig gerne gespielt. Es simuliert auf einfache gediegene Art eine hoch interessante Situation für Journalisten – gerade jetzt, wo hierzulande von „Lügenpresse“ krakeelt wird und unsere Nachbarn stückweise Demokratie und Pressefreiheit beschneiden. Dieses Spiel wirkt fast wie eine düstere Variante des Status quo in Polen: Man darf noch über einige Wochen die Themen einer Zeitung festlegen, bevor der Staat sie per Gesetz mundtot macht. Gelingt trotzdem die Rebellion? Aber so angenehm brisant und frisch die anschließende Manipulation von Überschriften samt Feedback ist, wirkt das knapp dreißigminütige Spiel nur wie eine kleine Fingerübung – es fehlt an Tiefe, mehr Interaktion sowie emotionaler Identifikation. Da war Papers, Please deutlich immersiver und atmosphärisch dichter. Und spätestens beim dritten Versuch dämpfen leider auch viele nervige Wiederholungen den Spielspaß. Trotzdem würde ich mir angesichts der vielversprechenden Ansätze einen Nachfolger wünschen, der das Thema als ausgewachsene Simulation aufgreift.Wertung
Frisches Thema, gediegenes Artdesign, interessante Manipulation von Meinungen. Aber das knapp dreißigminütige Spiel wirkt nur wie eine kleine Fingerübung – es fehlt an Tiefe und emotionaler Anbindung.
Frisches Thema, gediegenes Artdesign, interessante Manipulation von Meinungen. Aber das knapp dreißigminütige Spiel wirkt nur wie eine kleine Fingerübung – es fehlt an Tiefe und emotionaler Anbindung.