Fazit
Telltale Games bleibt seinem Stil auch im vierten Teil von The Walking Dead treu. Das bedeutet auf der negativen Seite: Zu wenige und leichte Rätsel, technische Defizite, recht kleine Gebiete und nicht diese letzte Konsequenz hinsichtlich der Entscheidungen und Dialoge, die man sich wünschen würde – da wirkt einiges zu konstruiert und automatisiert. Aber auf der positiven Seite steht ein offenes Abenteuer, dessen Charaktere einem wirklich ans Herz gewachsen sind, eine Regie, die ein sehr gutes Auge für die emotionalen und leisen Momente, für menschliche Beziehungen und Konflikte hat. Ja, es gibt auch ekelhafte Szenen, aber eben auch jene, die auf subtilere Art berühren, die traurig und nachdenklich stimmen. Gerade die Beziehung zwischen Lee und Clementine wird auf die Probe gestellt. Und diese Folge spitzt sich gegen Ende so dramatisch zu, dass man sich schon fast wie in einem Finale fühlt. Man sitzt schockiert auf der Couch und will nur eines: wissen, wie es weitergeht! Auch wenn Telltale ein zu enges spielerisches Korsett schnürt und auf mechanischer Ebene ernüchtert: Die Neugier auf den Abschluss dieses Abenteuers ist enorm. Und den Beweis, dass ein Episodenformat die Spielewelt erzählerisch und dramaturgisch weiter bringen kann, weil man Charaktere sowie Geschichte entwickeln kann, haben sie längst erbracht. Jetzt freue ich mich auf und bange ein wenig um das Ende.Wertung
Auch wenn nicht alles brilliert: Ein tolles Abenteuer, dessen Charaktere einem ans Herz gewachsen sind.
Zunächst nicht so dramatisch wie die dritte Episode, aber die Regie zieht gegen Ende hin enorm an.
Trotz technischer Defizite und zu viel Leichtigkeit: Story und Charaktere lassen einen nicht los.