The Legend of Zelda: Skyward Sword ist der zweite Hauptteil der Reihe, der unter der Ägide von Eiji Aonuma entstand – der heute 58-jährige Japaner arbeitete schon zu N64- und GameCube-Zeiten an den großen Titeln mit, teils als Lead Designer, doch erst ab Twilight Princess drückte er der beliebten Reihe seinen Stempel auf. Das eindeutig auf die Bewegungssteuerung der Wii ausgelegte Skyward Sword wirkt in der Retrospektive ein wenig wie das ungeliebte Stiefkind der Serie: Die grafische Finesse des Titels war schon 2011 ziemlich überschaubar und die Schwungsteuerung umstritten, viele Spieler störten sich an der penetranten Begleiterin Phai, den überschaubar großen Arealen sowie dem Recycling von Arealen und Bossen – darunter auch ein gewisser Jörg L., der dem Titel 84% Spielspaß attestierte und dessen ausführlichen Test ich euch nach wie vor ans Herz legen kann.
Gleichzeitig markierte Skyward Sword eine Art Übergang – weg von der klassischen Zelda-Formel, die Ocarina of Time in die Videospiel-Annalen gemeißelt hatte, hin zu der kleinen Revolution, die als Breath of the Wild für Furore sorgen sollte. Skyward Sword verteilte kluge Denkaufgaben nicht länger nur auf komplex-verdichtete Rätselkavernen, sondern machte schon den Weg zu den Dungeons zu einer reizvolleren Aufgabe. Zudem führte das Spiel die Ausdauerleiste ein, die in BotW zu einem bestimmenden Element avancierte. Gleichzeitig lässt das Spiel etwas Besonderes, diese eine große Idee vermissen
(z.B. Zeitlimit, Segeln, Wolf)
, die andere 3D-Zeldas oft weit über ihre Konkurrenz erhob. Skyward Sword markiert im Zelda-Kanon den Anbeginn der immergleichen, doch jedes mal anderen Geschichte: Nach einem extrem unspektakulären Intro erwacht unser Link auf einer mit pittoreskem Pinselstrich betupften Insel, die in den Wolken schwebt. Er trifft eine schüchtern grinsende Zelda, die ihn anhimmelt, und lernt das Fliegen auf bunten Wolkenvögeln, die fortan als wendige Transportmittel in der luftigen Oberwelt fungieren.
Leider bietet das virtuelle Wolkenkuckucksheim weniger Spielspaß als es zunächst den Anschein macht: Neben dem Haupteiland gibt es im Himmel nur wenige schwebende Felsbrocken, die per Vogelflug erkundet werden wollen – mal findet Link dort ein Minispiel, mal eine auf Kürbissuppe spezialsierte Taverne, die den Helden als Lieferando-Kurier zweckentfremdet. Zwar hat Nintendo auch in dieser Welt lustige Begebenheiten versteckt, wie einen mal wieder sehr seltsamen, fahrenden Händler oder den freundlichen Dämon, der lieber mit Kindern spielt als sie zu entführen. Im Basar kauft Link Tränke, Munition und kleinere Gadgets, kann dort aber auch seinen beim Langzeiteinsatz verschleißenden Schild reparieren oder manche Items mit gefundenen Materialien verbessern – ein sehr simples Crafting-System ist also an Bord.