Veröffentlicht inTests

The Last Story (Rollenspiel) – The Last Story

Welche Geschichten kann ein Mann noch erzählen, wenn er neben FinalFantasy viele Klassiker des japanischen Rollenspiels geschaffen hat? Miteinem Spiel, dessen Titel an seinen größten Erfolg erinnert, kehrtHironobu Sakaguchi zu seinen Wurzeln als „Regisseur“ zurück. Ist dieNamensgebung nur Gewohnheit oder ein mächtiges Erfolgsrezept?

© Mistwalker / AQ Interactive / Nintendo

Störe meine Kreise!

Dabei stehen ihm zahlreiche Aktionen zur Verfügung, mit denen er entweder selbst den Kampf beeinflusst oder um die er seine Begleiter bittet. Die Grundlagen sind einfach: Läuft Zael auf einen Gegner zu, kann er schlägt er mit der Standard-Einstellung automatisch zu oder hebt mit gehaltener Schultertaste das Schwert zum Block. Mit einer Rolle weicht er feindlichen Hieben aus und aus der Entfernung zielt er mit Pfeil und Bogen, Zauber kennen er und die meisten Gegner nicht. Magier sind offenbar rar und die wenigen, die es gibt, beherrschen wenige, dafür aber mächtige Sprüche.

Das Besondere sind ihre magischen Kreise – Flächen, in denen verschiedene Effekte wirken. Zauberer erzeugen etwa Heilkreise, in denen die Kämpfer einer Partei geheilt werden oder Kreise, in denen verschiedene Elementarkräfte Schaden anrichten. Diese Flächen sind

Zael kann die magischen Kreise seiner eigenen Zauberer und der des Gegners auf verschiedene Art für sich nutzen.
Zael kann die magischen Kreise der eigenen und der gegnerischen Zauberer auf verschiedene Art und Weise für sich nutzen. © 4P/Screenshot

allerdings keine starren Zustände, sondern können verändert werden. Ein Umkehrspruch verkehrt etwa die Wirkung feindlicher Heilkreise zu tödlichen Fallen und macht aus Giftkreisen heilende Flächen. Noch interessanter ist Zaels Einflussnahme, denn wenn der Held mit einer schnellen Bewegung in einen Kreis schlittert, löst er ihn nicht nur auf: Rutscht er in einen Eiszauber, bringt er alle nahen Gegner zu Fall. Gleitet er in einen heiligen Kreis, sind seine Kameraden kurzzeitig durch einen Schild geschützt. Die genaue Beobachtung ist also unabdingbar, da selbst ein schwacher feindlicher Trupp nahezu unbesiegbar sein kann, solange gegnerische Heiler unbehelligt wirken oder man die Verteidigung außer Acht lässt.

Der Stärkere gibt nach

Überhaupt spielt die Defensive eine wichtige Rolle, denn die Feinde teilen mächtige Hiebe aus. Und nicht nur das: Nachdem Zael eine Handvoll Schläge eingesteckt hat, kann er allen Widersachern in seiner Umgebung Schaden zufügen und sie dauerhaft Schwächen. Und diesen Schaden sollte er selbstverständlich nicht ohne hoch gehaltenen Block aufnehmen.

Der Aufbau dieser Rundum-Attacke funktioniert außerdem nur, solange Zael die Macht aktiviert, die ihm zu Beginn seines Abenteuers verliehen wird. Sie macht ihn zu dem Helden, der seine Welt retten wird – vor allem aber gibt sie ihm wichtige taktische Fähigkeiten. U.a.

Greift der Held an, ohne sich zu verteidigen, droht ihm ein dunkles Schicksal.
Greift der Held an, ohne sich zu verteidigen, droht ihm ein dunkles Schicksal. © 4P/Screenshot

kann er mit dieser Kraft seine Mitstreiter wiederbeleben. Der Haken: So lange er die Fähigkeit nutzt, ist er das alleinige Ziel aller Feinde. Man muss also abwägen, wann es hilfreich ist, aus der Entfernung heraus mit Pfeil und Bogen zu schießen und wann man alle Aufmerksamkeit auf sich ziehen will.

Solange die Feinde nur mit Zael beschäftigt sind, hat sein Team Zeit für eigene Angriffe. Magier können so Zauber sprechen, auf die sie sich ungestört vorbereiten müssen. Nahkämpfer können hingegen im Rücken der Gegner großen Schaden anrichten. Die Begleiter agieren dabei selbstständig, im Abstand einiger Sekunden darf ihnen Zael aber auch Anweisungen erteilen. Der Verlauf wird angehalten, während man die nächste Aktion jedes Mitstreiters bestimmt. So kann man wirkungsvoller attackieren und auch einen Kameraden die Aufmerksamkeit der Feinde auf sich ziehen lassen. Auf diese Weise verbindet The Last Story den aktiven Kampfarm mit Köpfchen – ein cleveres System.