Nicht immer logisch

Da Robert in Schwierigkeiten steckt, übernehme ich die Kontrolle von Laura, welche ihren Mitstreiter befreien muss. Das Rätseldesign gibt sich eher konservativ: Es stecken zwar einige lustigen Ideen in den Inventar- und Umgebungspuzzles, ihre Lösung gestaltet sich aber nicht immer logisch. Cool ist z.B. eine Papierfliegerwurfmaschine der campenden Windforscher. Der Tank des Windmessgeräts wurde mit Honig sabotiert und muss mit dem passenden Treibstoff versorgt werden. Da die Maschine mit Schlamm angetrieben wird, begebe ich mich in den Sumpf, fülle Moorwasser in einen hohlen Globus und kratze mit einem Haken in der aufgerissenen Erde herum. Dort öffnet sich eine „Sand-Ader“, an der ich das feinpulvrige Quarzgestein mit dem Wasser zum Treibstoff vermische.
Vor einem überwucherten Tor wirken die Rätsel weniger einleuchtend: Um einem Schrof einen anderen Felsbrocken zu beschaffen, versuche ich ihn mit einem Stab als Hebel anzuschieben. Da Robert die Aktion mit seinem Kommentar als Unsinn abtut, suche ich erst eine ganze Weile nach einer anderen Lösung, bis mir endlich die „Stelle unter dem Stein“ auffällt. Erst nachdem ich den Stock dort angesetzt habe, kann ich Laura um Hilfe beim Bewegen bitten.
Fiese Bugs verderben den Spaß

In Sackgassen hilft zum Glück die vorbildliche Hinweis-Funktion: Ähnlich wie in Professor Layton lassen sich zu jeder Situation immer eindeutigere Hinweise frei klicken. Hier sind es sogar deutlich mehr Abstufungen; im Gegensatz zum Vorbild muss ich hier aber keine Hinweismünzen oder Ähnliches sammeln.
Wenn man einem der fiesen Rätsel-Bugs begegnet, hilft aber auch kein Hinweis weiter: Im mechanischen Theater „Mechater“ z.B. war ich schon lange auf die richtige Lösung gekommen und hatte das Bühnenbild so eingestellt, dass sich eine Falltür hätte öffnen müssen. Trotzdem regte sich nichts. Nach einem Neustart des Spiels verschwand sogar die Hälfte der Kulisse aus dem Bild und es ging gar nichts mehr. Beim dritten Laden klappte es dann endlich.
Game Over!

Im Sumpf hatte ich weniger Glück: Gleich zu Beginn des zweiten Kapitels schwebt eigentlich eine Wollmaus durch die Luft, welche mir in die Falle gehen soll. Sie erschien allerdings selbst nach mehreren Neustarts nicht. Da außerdem keine älteren Speicherstände geladen werden können, kam ich nur noch mit einem Spielstand der Entwickler weiter. Andernfalls hätte ich noch einmal komplett von vorne beginnen müssen – und vielleicht wäre auch dann der Bug wieder aufgetreten. Ebenfalls ärgerlich ist die etwas umständliche Steuerung, bei der man zwischen Aktionen mit vielen kleinen Wartezeiten leben muss.
Immerhin hat die sehr ruhige und sphärisch gehaltene Musik währenddessen meine Nerven ein wenig beruhigt. Auch die deutsche Vertonung wirkt meist professionell. Robert klingt trotz seiner Naivität nicht so übertrieben aufgekratzt wie Jerry in The Night of The Rabbit. Auch die Stimmen von Laura und anderen Figuren wurden passend besetzt – ab und zu wird allerdings ein Satz falsch betont. Im August folgt übrigens eine Umsetzung für iPad und iPhone.