Immer wenn sich Rondomedia mit dem Thema „Jagen“ beschäftigt hat, ging das gnadenlos in die Hose! Den letzten Ausflug haben wir uns daher auch erspart. Trifft man mit dem aktuellen Jagd-Spiel zur Abwechslung mal das Spielspaß-Ziel?
Später gibt es diesen Service nicht mehr. Per Hunting Mate werden die Spuren analysiert.
Dann gilt es per Fernglas Ausschau zu halten bzw. die Ohren zu spitzen. Denn je näher ich dem Tier komme, desto größer ist die Wahrscheinlichkeit, einen Laut aufzuschnappen und auch dieser lässt sich durch den Hunting Mate auswerten. Meist kann dann sogar ein ziemlich exakter Punkt festgemacht werden, von wo der Ruf ertönte. Im Tutorial handelt es sich um einen Hirsch, dessen Röhren ihm schlussendlich zum Verhängnis wird. Es kommt, wie es kommen muss: Ich lege mich ins tiefe Gras und lasse noch ein, zwei Mal einen Hirschlockruf mit einer eigens dafür entwickelten „Dose“ ertönen und da kommt der Zwölfender auch schon aus dem Dickicht auf die Lichtung. Mit dem Fernglas observiere ich das Tier und warte auf den geeigneten Zeitpunkt, so z.B wenn es inne hält um zu fressen.
Der Fangschuss
Doc verrät mir via Texteinblendungen (Sprachausgabe gibt es nicht), dass es nun wichtig ist, die vitalen Organe des Tieres zu treffen, es leide dadurch weniger. Ein Fangschuss durch die Brust wäre immer das beste, da Herz und Lunge somit schnell ihren Dienst aufgeben. Fies, aber offensichtlich korrekt.
Das Fernglas ist eine große Hilfe beim Erspähen der Beute.
Sodann lege ich an, visiere mittels Zielfernrohr auf besagte Brust, hole noch einmal tief Luft und halte sie mittels Leertaste auch aktiv an. Für einige Sekunden kann ich nun genauer zielen und … ziehe den Abzug! Ein beängstigend realistischer Knall hallt durch die Wildnis und ich sehe, wie der Hirsch aufschreckt… (hab ich es verbockt ?)… allerdings nur, um nach ein paar Metern zusammenzubrechen: Ich habe getroffen! Nun gilt es, den Fang waidmännisch zu bergen und zu katalogisieren. Auch dies läuft im Spiel über den Hunting Mate als Allzweckhilfe. An meiner Beute angekommen erfasse ich den Hirsch mit dem Gerät und es wird mir mitgeteilt, wo genau ich getroffen habe (wobei man meist sogar die korrekt dargestellte Eintrittswunde am Tier erkennen kann) und nachdem ich noch ein Foto aus beliebigem Winkel per Digitalkamera für meine Online-Trophäensammlung schießen durfte, gilt das Tier als „eingesammelt“ und löst sich langsam in Luft auf. Nun bin ich bereit für meine erste „eigene“ Jagd.
Vom Causeway zur Border Lodge…
Tolle Atmosphäre und bestechend realistische Grafik zeichnen das Spiel aus.
Egal wo meine Jagd auf die zehn Tierarten beginnt – fortan bin ich auf mich allein gestellt. Ein gemeinsames Jagen mit anderen Spielern (seien es reale oder computergestützte Mitstreiter) ist leider nicht möglich. Und so durchstreife ich einsam und allein wie ein Wolf die wunderschönen und schier endlosen Wald- und Küstenlandschaften auf der Suche nach meiner Beute. Der Realismus der Spielwelt sucht dabei seinesgleichen. Dynamisches Wetter (Regen, Nebel), korrekter Sonnenstand in Abhängigkeit von der frei wählbaren Tageszeit zu Jagdbeginn und Wild, das „intelligenter“ agiert, als einem manchmal lieb sein kann. Die leiseste Unachtsamkeit (aufstehen, wenn man lieber schleichen sollte oder rennen, wenn gehen angebracht gewesen wäre), ein Hauch von Ungeduld oder ein Fehlschuss und (reale) Stunden des Fährtenlesens, Heranpirschens und Lockens sind für die Katz. So schnell wie ein Koyote, ein Hirsch oder ein Fasan sich von dannen machen, bekommt man meist keine zweite Chance. Etwas besser sieht es da bei den behäbigen Elchen oder den sehr seltenen Schwarzbären aus. In Ermangelung einer Speicherfunktion können Misserfolge natürlich sehr frustrieren, motivieren schlussendlich aber dazu, es das nächste Mal einfach besser zu machen – und das bestenfalls, bevor die eingebaute „Müdigkeit“ oder auch die Dunkelheit zum Abbruch der Jagd zwingt. Nebenbei hat man sich natürlich an die Gesetze des ethischen Jagens zu halten. Das bedeutet: Weibliche Tiere und Jungtiere sind tabu und auch das Kaliber der Waffe ist entscheidend. Mit „Kanonen auf Spatzen (Fasane) schießen“ gilt nicht! Übrigens: Angriffe durch Bären oder „Action“ sucht man hier vergebens. Wer so etwas sucht, muss zu Activisons „Cabela“-Reihe greifen. Bei diesem Spiel geht es tatsächlich um das simulierte Jagen und das ist zwar alles andere als Actionreich, aber dafür sehr spannend!