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The Hunter 2012 (Simulation) – The Hunter 2012

Immer wenn sich Rondomedia mit dem Thema „Jagen“ beschäftigt hat, ging das gnadenlos in die Hose! Den letzten Ausflug haben wir uns daher auch erspart. Trifft man mit dem aktuellen Jagd-Spiel zur Abwechslung mal das Spielspaß-Ziel?

© Expansive Worlds / Rondomedia

Ein Web basiertes Spiel auf DVD?

In der Internet-Lobby wähle ich vor Spielbeginn mein Jagdrevier und die Uhrzeit für den Start.

In der Internet-Lobby wähle ich vor Spielbeginn mein Jagdrevier und die Uhrzeit für den Start.

Im Untertitel führt „The Hunter 2012“ folgende Aussage: „Das unglaublich realistische Jagderlebnis“. Nach dem 20% Flop „Jagen 2011“ und dem nicht besseren Nachfolger „Jagd-Action 3D“ darf man ob des Wahrheitsgehaltes einer derart vollmundigen Aussage schon skeptisch sein. Die Entwickler des vorliegenden Jagdspiels haben allerdings  nichts mit jenen zu tun welche die beiden erstgenannten Titel verbrochen haben. Das lässt Hoffnung aufkeimen. Auch die Tatsache, dass es sich bei dem Spiel um eine „Boxed Version“ eines bereits seit 2009 existierenden Web basierten Spiels handelt, gibt durchaus Grund zu leisem Optimismus. Tatsächlich ist  The Hunter (ohne die Jahreszahl im Namen)  eine bereits seit etwa drei Jahren via Internet gespielte Jagdsimulation. Das Grundspiel ist theoretisch kostenlos, doch schlagen Waffen, Munition und weitere Spielwelten mit echten Dollars zu Buche. Dafür wird die Spielwelt stetig erweitert  und das Spiel weiterentwickelt. Selbstverständlich verlangt auch Rondomedia echtes Geld für die verpackte Version, doch diese 20 Euro beinhalten immerhin den vollen aktuellen Programmcode auf DVD (lange Downloadzeiten entfallen) und -was viel wichtiger ist- die Kosten für eine sechsmonatige Vollmitgliedschaft sind eingerechnet und entsprechen exakt den 27 Dollar, die via Internet für den Zeitraum auch zu zahlen wären. Als „Bonus“ wartet mit dem Modell 1780D FL noch ein exklusives durch Anschütz lizenziertes Jagdgewehr auf seinen virtuellen Besitzer. Alles gut und schön… Doch wie schlägt sich das Spiel in der Praxis?

Ab in den Wald

Halali! Auf geht's zum fröhlichen Rotwild Jagen!

Halali! Auf geht’s zum fröhlichen Rotwild Jagen!

Eine permanente Internetanbindung ist notwendig, darauf weist der Hersteller aber auch deutlich auf der Packungsrückseite hin. Nach der Installation werde ich automatisch auf die Website von The Hunter weitergeleitet wo ich ein Spielerprofil anlege. Dort  kann ich aus zahlreichen Charakteren auswählen und auch das Geschlecht oder die Kleidung meines Jägers bestimmen. Das ist schon mal löblich, entsteht so doch eine gewisse Bindung zu meinem Charakter – zumindest eher, als wenn mir solche Auswahlmöglichkeiten gar nicht zur Verfügung stünden. Daraufhin erreicht mich in meinem spielinternen Mailsystem eine Nachricht von einem gewissen „Doc“. Er fungiert als eine Art Mentor und steht mir mit Rat zur Seite. Zunächst weist er mich darauf hin, ich möge doch die Einführungsmissionen absolvieren. Gerne befolge ich diesen Rat. Nach erträglicher Ladezeit finde ich mich in einem realistisch und detailliert animierten Camp inmitten einer idyllischen Waldlandschaft der nördlichen Hemisphäre wieder. Bei der riesigen Spiellandschaft mit ihren vier großen Jagdrevieren namens „Evergreen Hunting Reserve“ handelt es sich zwar nicht um eine Nachbildung realer Landstriche, doch die Entwickler haben sich an Landschaften und Regionen des US-Bundesstaates Washington orientiert und so kann man z.B. im Hintergrund Gebirgszüge wahrnehmen, die augenscheinlich den Rocky Mountains nachempfunden wurden. Die grafische und auch akustische Kulisse ist jedenfalls eine Wucht und das ist schließlich bereits ein erster Pluspunkt bei einer Simulation!

Mein bester Freund: Ein Geo-Sender!

Zu Beginn weisen noch Pfeile deutlich auf Spuren hin...

Zu Beginn weisen noch Pfeile deutlich auf Spuren hin…

Wie es sich für ein Tutorial gehört, werde ich Schritt für Schritt mit der Spielmechanik vertraut gemacht. Mein bester Freund ist der „Hunting Mate“! Das ist ein portabler Geo-Positionssender, der mir nicht nur bei der Orientierung in den riesigen Arealen hilft, sondern insbesondere beim Aufspüren der Beute eine unschätzbare Hilfe darstellt. Es gilt permanent nach Spuren oder Ausscheidungen von Damwild, wildem Geflügel oder wilden Schweinen Ausschau zu halten bzw. auf deren Rufe zu achten. Netterweise werden mir diese Hinweise mit einem rötlichen Bogen angezeigt, sobald ich nahe genug herangetreten bin. Ein akustisches Signal meines Hunting Mate signalisiert mir dann, dass ich die Daten einlesen kann. Daraufhin spuckt das Gerät mir aus, um welches Tier es sich handelt und in welche grobe Richtung es zieht. Wenn ich dieser Spur dann aufmerksam folge, sollte ich bald eine zweite und bestenfalls eine dritte Markierung finden. Diese grenzt den Bereich der Ortung dann schon deutlich enger ein.