Das Ende der Endlosigkeit
Grafisch hat sich im Prügelspielsektor seit dem Vorgänger einiges getan, besonders die »Dead or Alive«-Reihe mit Teil 3 hat die Messlatte für grafische Extravaganzen ein ganzes Stück nach oben gedrückt. Tekken 4 müht sich redlich, allerdings kann die PS2 ganz offensichtlich nicht mit der XBox-Hardware konkurrieren – aber das soll sie auch gar nicht. Das neue Tekken holt das Bestmögliche aus den begrenzten Möglichkeiten heraus, manche Effekte wie das realistisch plätschernde Wasser oder den wabernden Nebel traut man der alten Konsole gar nicht zu. Natürlich habt Ihr wie üblich die Wahl zwischen dem 50Hz-Modus (leicht ausgebremst, aber immerhin keine Balken), 60 Hz (sehr schnell) und Progressive Scan, für das Ihr allerdings schon einen High-End-Fernseher braucht, um in den Genuss des bestmöglichen Bildes zu kommen. Leider gibt es kein Anti-Aliasing, so dass die Figuren neben ihren Gegnern auch noch mit kantigen Rändern zu kämpfen haben.
Wichtigste Neuerung dürfte wohl die Abkehr von den berüchtigten Endlos-Levels der Vorgänger sein. Die Areale in Tekken 4 sind kompakt, in sich geschlossen und teilweise sehr stylisch: Am Flughafen glitzert ein gewaltiges Flugzeug in der Abendsonne, auf der Dachterrasse blenden sporadisch aufsteigende Helikopter mit Scheinwerfern die Sicht und im Hinterhof wird der Kampf von Zuschauern bejubelt, die bei zu aggressiver Spielweise schon mal einen Tritt abbekommen. Trotz alledem finden die Kämpfe größtenteils immer noch auf einer Ebene statt – zwar kämpft Ihr im Kaufhaus auch auf einer Treppe, aber in der Höhe richtig unterschiedliche Stages, die bei Dead or Alive seit Jahren die Regel sind, gibt es in Tekken nach wie vor nicht. Kenner der Serie werden sich über die vertrauten Videoleinwände im letzten Level freuen, die, wie in Teil 2, das Kampfgeschehen live übertragen. Und neuerdings dürft Ihr in der Umgebung stehende Statuen, Säulen oder wie schon erwähnt Zuschauer vermöbeln.