Fazit
Es gab mal eine Zeit, da war die Schwertküste ein Eldorado für Rollenspieler. Egal ob Baldur’s Gate, Neverwinter Nights oder Icewind Dale – ich habe viele vergnügliche Stunden mit dieser Fantasy verbracht. Aber wenn ich Sword Coast Legends spiele, muss ich ständig vor Langeweile gähnen oder genervt abwinken. Obwohl man mit Rassen, Klassen, Fähigkeiten, Zaubern sowie pausierbarem Kampf viele nostalgische Zutaten zur Verfügung hat und die Kulisse sogar ansehnlich ist, will angesichts der peinlichen Dialoge, stereotypen Quests sowie Taktik light einfach kein Spaß aufkommen. Interessante Charaktere, dynamische Beziehungen, Partyinteraktion? Zu weiten Teilen Fehlanzeige. Ich vermisse auch den Zauber und das edle Flair der Vergessenen Reiche. In Zeiten von Pillars of Eternity, Divinity: Original Sin oder auch The Age of Decadence wirkt diese Art von oberflächlichem Rollenspiel mit MMO-Flair einfach nur überflüssig – und wenn ich kooperativ mit einem Kumpel metzeln, leveln und sammeln will, spiel ich lieber Diablo 3. Da hilft auch der Editor nicht, mit dem man zwar recht flott eigene Dungeons und Gebiete ausstaffieren kann, aber angesichts vieler fehlender Kreaturen wie Drachen (!), fehlender Städte (!) sowie nur vorgefertigter Infrastruktur und beschränkter Questmöglichkeiten wird ein D&D-Spielleiter auch hier nur ernüchtert den Kopf schütteln.
Wertung
Schwache Story, nervige Charaktere, mehr Kloppmist als Taktik und ein Baukasten ohne Drachen und Städte? Nur wer ein wenig kooperativ metzeln will, könnte kurzfristig unterhalten werden.