Fazit
Super Mario Party ist das bisher umfangreichste und hübscheste Brettspiel-Paket der Reihe. Die vielen neuen Modi setzen frische Impulse und bieten auch Einzelspielern genügend Beschäftigung, zumal die KI besonders auf dem höchsten Schwierigkeitsgrad gut mitarbeitet. Aber das Herzstück, der Brettspiel-Modus, enttäuscht leider: Mit nur vier schwach designten Karten wird es hier schnell langweilig und auch die coolen Funktionen der Joy-Cons sowie die tollen Rhythmus-Einlagen können nicht über die selbst für Mario-Party-Verhältnisse zu simplen Minispiele wegtäuschen. Zwar gibt es nette Neuerungen wie die individuellen Charakter-Würfel, den in den Startbildschirm integrierten „Üben-Modus“ sowie die stets liebevolle Gestaltung. Die erste Faszination verfliegt allerdings viel zu schnell, gerade weil es keinerlei Optionen gibt, den Spielablauf anzupassen. Wieso kann man im Brettspiel-Modus keine Regeln individualisieren oder zumindest mittendrin speichern? Wer etwas anderes auf der Switch spielen will, muss zunächst die ganze Runde (min. 60 Min.) beenden. Wieso kann man die ewig gleichen Animationen des „Einschlagens“ nach jedem Mini-Spiel oder die „Willst du nicht überspringen“-Frage nicht einfach ausschalten? Wer sich etwas länger als nur einen Abend mit Super Mario Party beschäftigt, wird eine gewisse Ernüchterung spüren. Beim Online-Modus fragt man sich zudem, ob dieser als solcher überhaupt beworben werden sollte. Denn dabei handelt es sich nur um eine abgespeckte Version des bereits aus dem Offline-Modus bekannten Minispiel-Modus „Mariothon“, bei dem es immer wieder zu Lags kam. Für lockere Runden mit Freunden und besonders Kindern wird durch den Umfang zwar viel geboten, aber Nintendo hat die Chance verpasst, das Party-Erlebnis auf der Switch endlich wieder in gute Regionen zu hieven.