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Street Fighter X Tekken (Prügeln & Kämpfen) – Street Fighter X Tekken

Street Fighter und Tekken. Prügelspiele, ja. Aber in ihrem Kern doch so unterschiedlich, dass sie eigentlich kaum miteinander vergleich-, geschweige denn kombinierbar sind. Oder vielleicht doch? Ist Street Fighter X Tekken das Ei des Kolumbus der Beat-em-Ups – oder doch nur ein überambitionierter Mischmasch für niemanden?

© Capcom / Capcom

[GUI_PLAYER(ID=83972,width=,text=Haben wir die Bedeutung von Teamaktionen schon oft genug betont? Beide Kämpfer fungieren als eine Einheit.,align=left)]Technisch führt SFXT die nach wie vor grandiose Comicstil-Linie von SF4 fort, verfeinert sie aber nochmals: Die Tusche wird etwas zurückgefahren, dafür sind die Ränder und Schraffuren etwas deutlicher, die Farben kräftiger. Die Bewegungen sind vollendet und flüssig, selbst Kleinigkeiten wie herrlich bizarre Gesichtsausdrücke bei mächtigen Treffern sind detailliert ausgearbeitet. Und dann sind da noch die Hintergründe: Es gibt gegenwärtig kein Beat-em-Up, in dem im Hintergrund so wunderbar viel los ist wie hier! Mal fährt man in einem Lift nach oben, während hinten ein Robo-Zangief die Wände hochklettert und gegen Scheiben tritt. Mal rast man in einem Hovercraft durch eine Eiswüste, während man von mutierten Mammuts verfolgt wird. Mal wird man Zeuge einer wunderbar abgefahrenen Kabuki-Show mit Headbangern und einem Kameo-Auftritt von Final-Fight-Muskelprotz Haggar. Und dann ist da natürlich noch der fantastische Baustellen-Level, in dem nach und nach ein riesiges Banner ins Bild gehievt wird, das den finalen Kampf eines wie Blanka aussehenden Herrn Ono gegen einen im

Einsteiger bekommen viele Trainingsmöglichkeiten - inkl. der teilweise hammerharten »Missionen«.
Einsteiger bekommen viele Trainingsmöglichkeiten – inkl. der teilweise hammerharten »Missionen«. © 4P/Screenshot

Bärenfell gekleideten Herrn Harada bewirbt – wer die beiden Köpfe hinter Street Fighter und Tekken kennt (oder sie durch unser Interview kennengelernt hat), liegt angesichts dieser wunderbaren Selbstverarschung am Boden. Vor Lachen, wohlgemerkt. Unterm Strich ergibt das eine fantastische Kulisse, mit der gegenwärtig kein anderes Beat-em-Up mithalten kann. Die allerdings auch den Preis der recht langen Ladezeiten fordert.

Schöne blutige Online-Welt?

Solisten bekommen jede Menge Modi in die Hand gedrückt: Zum einen die »Arcade«, in der eine bizarre Geschichte um Pandoras Büchse gesponnen und die vom aus Tekken 3 bekannten Obermotz Ogre abgeschlossen wird – der mir tausend Mal lieber als Nervkröte Seth ist. Die gehabt darf man hier aktivieren, zwischendurch von Online-Duellanfragen gestört zu werden – was aber u.U. dazu führen kann, dass man eine Anfrage nach der anderen abhakt, ohne im eigentlichen Spielmodus einen Millimeter weiter zu kommen. Der Herausforderungs-Modus ist zweigeteilt: Bei »Trial« muss man wie üblich

Auch online geht es kräftig zur Sache, u.a. gibt es einen wunderbar chaotischen Modus, in dem man mit allen vier Kämpfern gleichzeitig antritt. Allerdings gibt es z.Z. noch teilweise heftige Lags sowie einen sehr störenden Soundbug.
Auch online geht es kräftig zur Sache, u.a. gibt es einen wunderbar chaotischen Modus, in dem man mit allen vier Kämpfern gleichzeitig antritt. Allerdings gibt es z.Z. noch teilweise heftige Lags sowie einen sehr störenden Soundbug. © 4P/Screenshot

vorgeschriebene Kombos ausführen, bei »Mission« den Gegner unter speziellen Siegesbedingungen schlagen – wie nur mit normalen oder Spezialangriffen. Klingt unspektakulär, wird für Fortgeschrittene und Profis aber dadurch interessant, dass die Gegner-KI hier ordentlich nach oben gekurbelt wird.

Der Online-Modus ist grundsätzlich eine prima Sache: Man kann allein oder im tatsächlichen Team antreten, sich Replays anderer Spieler zu Gemüte führen oder im »Scramble«-Modus wie beim Wrestling vier Kämpfer gleichzeitig im Bild haben. Leider wird das Online-Erlebnis durch ärgerliche Bugs geschmälert: Zum einen ist der Team-Modus aus mysteriösen Gründen nur in der PS3-Fassung komplett enthalten, 360-Spieler dürfen nur 1v1 loslegen. Zum anderen existiert gegenwärtig noch ein bizarrer Soundbug, der die Effekte immer wieder deutlich hörbar verkürzt oder ganz weglässt – was natürlich sehr irritierend ist.