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Street Fighter X Tekken (Prügeln & Kämpfen) – Street Fighter X Tekken

Street Fighter und Tekken. Prügelspiele, ja. Aber in ihrem Kern doch so unterschiedlich, dass sie eigentlich kaum miteinander vergleich-, geschweige denn kombinierbar sind. Oder vielleicht doch? Ist Street Fighter X Tekken das Ei des Kolumbus der Beat-em-Ups – oder doch nur ein überambitionierter Mischmasch für niemanden?

© Capcom / Capcom

Mehr Crossover geht immer!

[GUI_PLAYER(ID=86172,width=,text=Zwei mächtige Welten prallen noch mächtiger aufeinander – und die Auswirkungen sind gewaltig…,align=right)]Wenn eine Firma Erfahrung darin hat, sich regelmäßig einen offiziell lizenzierten Schlagabtausch mit anderen zu leisten, dann ist es Capcom. Im Laufe der Jahre haben sich die Japaner mit sehr vielen klangvollen Namen im Ring getroffen: Mal ging es gegen Marvel, mal gegen Tatsunoko, SNK bekam ebenso aufs Maul wie die X-Men. Zeit für einen Neuzugang – und wer würde sich da eher anbieten, als Gevatter Eisenfaust?

Die sichtbarste Veränderung findet im Kader statt: 19 Kämpfer aus dem Street-Fighter-Universum zur linken, ebenso viele aus Tekkenhausen zur rechten. Im Großen und Ganzen bilden diese 38 Figuren einen guten Querschnitt aus beiden Reihen. Allerdings muss man sich bei einzelnen Recken (wie der absurd proportionierten Final-Fight-Statistin Poison) schon fragen, aus welchem Grund genau ihnen vor populäreren Fightern, die es nicht ins Spiel geschafft haben, der Vorzug gegeben wurde. Aber gut, das ist mittelfristig vermutlich nur eine Frage des DLCs. PS3-Besitzer haben die Faust vorn, denn sie bekommen direkt vom Start weg fünf Bonusklopper: inFamous-Held Cole MacGrath, Sonys japanische Maskottchen Toro und Kuro sowie der auf Mokujin kämpfende Pac-Man und den

Standardmäßig sind 38 Kämpfer verfügbar, 19 aus Srteet Fighter, 19 aus Tekken. PS3-Spieler bekommen noch fünf Bonusfighter extra.
Standardmäßig sind 38 Kämpfer verfügbar, 19 aus Srteet Fighter, 19 aus Tekken. PS3-Spieler bekommen noch fünf Bonusfighter extra. © 4P/Screenshot

Schreckliches-Artwork-Mega-Man (hier ein Video).

Die Quadratur des Klopperkreises

Wer nicht gerade zum ersten Mal vor dem Street-Fighter- oder Tekken-Logo steht, der dürfte wissen, dass beide Spielsysteme unterschiedlicher kaum sein könnten. Das geht schon damit los, dass SF ein 2D-Klopper ist, während Tekken auch in der dritten Dimension zuhause ist. Wie vereint man nun beide Mechaniken, ohne den jeweils einzigartigen Stil zu verlieren? Antwort: Man macht zwei Spiele aus der Idee, beide mit unterschiedlichem Fokus. Street Fighter X Tekken (SFXT) ist von vorn bis hinten Street Fighter: Es gibt sechs Angriffsknöpfe pro Figur, die Kampfmechanik ist sehr schnell und Viertelkreis- sowie EX-geprägt. Das bedeutet, dass die Tekken-Kämpfer verstreetfighterisiert wurden: Hwoarang, Lili, Jin und Co. Sehen zwar aus wie in Tekken und verfolgen noch ihre bekannten Kampfstile, aber ihre Steuerung muss von Grund auf neu gelernt werden, weil sie mit der bekannten Tekken-Variante nichts mehr zu tun hat. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal zwischen SF- und Tekkenkader ist, dass

Der Comic-Grafikstil aus Street Fighter 4 wird hier nochmals verbessert - das Ergebnis ist schlicht der Hammer!
Der Comic-Grafikstil aus Street Fighter 4 wird hier nochmals verbessert – das Ergebnis ist schlicht der Hammer! © 4P/Screenshot

Letzerer nur wenige Fernangriffe in petto hat – die Fighter der Eisenfaust sind eher Meister des Nahkampfes. Alle Recken sind von Anfang an verfügbar, niemand muss freigespielt werden. Alle Kämpfer quasseln entweder Englisch oder Japanisch drauflos; in den Optionen darf man jedem individuell eine Sprache zuweisen.

Dieser erhebliche Zuwachs im Aufgebot sowie der damit einhergehende, unvermeidliche Lernprozess führen u.a. dazu, dass man gleich nach dem exzellenten Intro mit der Frage begrüßt wird, ob man das Tutorial aufsuchen möchte. »Waaaaaas?«, höre ich da die entrüsteten Rufe der Experten, »Diese Impertinenz soll nicht ungesühnt bleiben!« ist eine verständliche Reaktion. Trotzdem empfiehlt sich der Gang in den Dojo, denn auch Profis sollten wieder die Schulbank drücken – es gibt viel Neues zu lernen.