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Stranglehold (Action-Adventure) – Stranglehold

John Woo: Regisseur, der unter Cineasten seit den späten 80er Jahren maßgeblich den Begriff „Heroic Bloodshed“ geprägt hat. Chow Yun-Fat: Action-Legende, mittlerweile auch in Hollywood bekannt und meist in einem Atemzug mit dem Regiemeister aus Hong Kong genannt. Die letzte Kollaboration der zwei Kino-Schwergewichte fand 1992 mit dem Film HardBoiled statt. Nun kommt die Fortsetzung der Saga um den Polizisten mit dem Spitznamen Tequila auf Konsolen und PCs. Lebt der Kult oder schießt Midway am Ziel vorbei?

© Midway Studios Chicago / Midway

Für Profis gibt es auch die Option, sämtliche Bullet Time-Sequenzen wie in Max Payne manuell zu initiieren. Dadurch verliert Stranglehold zwar etwas von seiner cineastischen Kraft, ist aber für den Spieler letztlich interessanter, da selbst ein kleiner Rutscher über einen Tisch (oder im schlimmsten Fall über mehrere kurz hintereinander) zu einem Zeitlupenreigen führen kann, der weder der Action noch dem Spielfluss gut tut – abgesehen davon, dass die Animation des verlangsamten Tischrutschers nicht an Qualität zunimmt…

Spannender Standoff: In den Zwischensequenzen wird das gesamte Know-How und der kreative Einfluss von John Woo ausgespielt. 
Inkonsequenzen

Überhaupt muss man sagen, dass die Prämisse „Mehr Action, schneller, lauter, noch mehr Action“ Stranglehold nicht immer zuträglich ist. Versteht mich nicht falsch: Es macht einen Heidenspaß, sich ungeachtet von Magazingrößen und eventuellem Nachladen durch die Abschnitte zu ballern, was das Zeug hält. Ich werde richtig gut unterhalten, wenn ich die Umgebung fast vollständig mit ballistischen Mitteln zerlege, das durch diesen Faktor sehr interessante Deckungssystem nutze und mir eine Minimalstrategie zurechtlege, wie ich den nächsten Ansturm bewältige.
Und ich freue mich schon im Vorfeld jedes neuen Abschnitts auf die mit Sicherheit eingespielten Story-Sequenzen. Denn hier liegt zweifelsfrei eine der Stärken: Die erzählerische Dramaturgie, die so stark von der Mitarbeit John Woos profitiert wie kein anderes Spielelement. Gut geschnitten, mit angenehmen Tempovariationen,  zumindest im englischen Original mit überzeugenden Dialogen und mit der einen oder anderen Überraschung versehen, macht sie Lust auf mehr und ist die Haupttriebfeder, sich durchzuballern.

Aber die Spieldesigner hätten sich häufiger für Ruhemomente entscheiden sollen, die ja auch Max Payne erst zu dem gemacht haben, was es ist: Ein bahnbrechendes erzählerisch intensives Erlebnis.
Nach dem Action- und Effekt-Overkill des ersten Abschnitts geht Stranglehold in die richtige Richtung, streut minimale Rätsel ein, um neue Wege im Level zu öffnen und setzt auch mit Variationen im Gegneraufkommen und dem allgemeinen Spieltempo einen angenehmen Gegenpol zum brachialen Einstiegs-Stakkato.
Doch leider bleibt es dabei. Denn diese Zwischenspiele bleiben leider genau dies – Zwischenspiele. Und an der Action, so pompös sie mit Explosionen, diversen Spezialfähigkeiten, darunter auch eine Art „SmartBomb“, die in einem bildgewaltigen Kugelhagel alle auf dem Bildschirm sichtbaren Feinde untermalt von den Wooschen weißen Tauben ins Jenseits schickt auch inszeniert sein mag, ändert sich letztlich von Abschnitt 1 bis Abschnitt 7 zu wenig.

„Massive D“: Die Umgebung kann in ihre Einzelteile zerlegt werden. 

Sie ist zweifellos intensiv und in dieser Form bislang auch noch nicht dagewesen. Aber es setzt ein gewisser Sättigungsprozess ein. An der dank Havok formschön zerlegbaren Umgebung hat man sich irgendwann genauso satt gesehen wie an den Klonarmeen, die der asiatische Mob euch entgegenschickt.
Auch die imposanten Detonationen von explosiven Fässern oder Raketen, die euch um Haaresbreite verfehlen und dann den Bildschirm in ein gleißendes Licht tauchen, haben irgendwann den Status „gewöhnlich“ erreicht.

Und damit schwächt sich Stranglehold in zwei wichtigen Punkten: Spannung und Atmosphäre. Wo andere Actiontitel mit gezielt eingesetzten Variationen des Gegneraufkommens einen Spannungsbogen aufbauen, der z.B. bei Titeln wie Metal Gear Solid in einer langen atmosphärisch dichten Storysequenz seinen Höhepunkt findet, spielt Stranglehold nur mit dem angenehm steigenden Schwierigkeitsgrad und den guten Bosskämpfen, um euch Abwechslung zu bieten. Zwar bekommt man auch hier nach getaner Arbeit seine Belohnung in Form einer gelungenen Zwischensequenz. Doch mit zielgerichteter Spieldramaturgie hätten sowohl die Auseinandersetzungen als auch die Verbindung zu den Story-Elementen noch intensiver sein können.

Die B-Frage

Was zur Hölle meint der denn jetzt mit „B“? Den B-Film-Charakter, den die deutsche Lokalisierung ausstrahlt und der den hohen Woo-Ansprüchen kaum gerecht werden dürfte? Nein, den nicht. Zumal sich der geneigte Fan des Heroic Bloodshed im Zweifelsfall sowieso die englische Sprachvariante zu Gemüte führen wird.
Auch die hin und wieder in ungeahnte „B“ereiche abgleitende Qualität der Kulisse, die zwischen „WOW!“ und „Das geht ja gar nicht“ nahezu alles im bekannt-bewährten Emotionsspektrum bietet, ist hier nicht gemeint.

  

  1. ich muss ja sagen, dass ich ein großer Freund von brachialen Actionspielen bin. Max Payne habe ich geliebt, Resident Evil 4 und 5 und auch God of War I-III gehören für mich zu besten Spielen überhaupt.
    Da dachte ich mir, dass ich mit Stranglehold wohl nichts falsch machen kann, zumal ich die Bullet Time aus Max Payne sehr geliebt habe.
    Aber was man bei Stranglehold geboten bekommt, ist einfach nur eintönig. Miese Story, furchtbare deutsche Sprecher, eine bereits nach dem ersten Abschnitt ermüdende Musikuntermalung(die ich nach dem ersten Abschnitt ausgeschaltet habe).
    Außerdem nervt es, dass man in seiner Bewegungsfreiheit so eingeschränkt ist. Warum kann ich zwar alles kaputtschießen, aber noch nicht einmal dahin springen oder klettern, wohin ich möchte, sondern nur an "leuchtenden Stellen" mit der Umgebung interagieren. Das wirkt so künstlich.
    Was mich mit am meisten stört, ist die emotionslose Hauptfigur, die alles kurz und klein ballert und danach seelenruhig mit den Kollegen telefoniert, ohne einen Kratzer oder auch nur einen Tropfen Schweiß auf der Stirn zu haben, obwohl meine Lebensenergie vorher recht stark geschrumpft war. Da wird null Emotion rübergebracht und ich kann jetzt viel eher die Indizierung in Deutschland nachvollziehen. Irgendwie gehts nur um die Gewalt und deren Ästethisierung.
    Andere Spiele sind da auch nicht zimperlich (bsp. God of War) aber da steckt Emotion und Geschichte drin, man möchte wissen, wie es weitergeht - außerdem kann man eher das Handeln und die Gründe der Gewalt nachvollziehen.
    Ich mein. klar darf ein Cop auch seine Schusswaffen gebrauchen, aber diese Gewaltorgien wirken so aufgesetzt und unrealistisch, dass es schon fast lächerlich rüberkommt.
    Bei Stranglehold verliert man sehr schnell die Lust und ist nur noch gestresst von der Metzelei, den strohdummen Gegnern(ich hocke mich einfach in eine Ecke und warte, bis mir alle Gegner aus ihrer Deckung vor die Flinte laufen und ich einen recht hohen Leichenberg aufgehäuft habe) und...

  2. Also ich habe zum glück Strangelhold schon durchgezockt (schon ein kleines bisl her) und ich fand dass spiel richtig spaßig. Die anhaltende Action hat richtig viel Laune gemacht und die Zeitlupe :D ... traumhaft und stylisch.
    Außerdem fand ich war das Spiel sehr "flüssig"; ich konnte das Gam einfach durchzocken ohne irgentwo nicht zu wissen wie es weiter geht oder wo lang es geht. Ich fand auch gut das man keinen Munitionsmangel hatte und das man auch erst garnicht nachladen musste. Das haben die Entwickler übrigens mit absicht gemacht damit die Action noch mehr ans Limit getrieben wird.
    Und die Tequilabomben sind sowieso epische Kills. Leider viel hierbei die seltsamme Zensur des Spiels auf. Das Blut wurde zum Beispiel einfach weißgräulich gemacht 8O Das sah dann eher nach Staubwolken aus wenn man die Gegner getroffen hat. Also dann schon eher ohne Zensur/Blut.Nichts desto trotz ist Strangelhold einer der besten Spiele die ich bis jetzt gezockt habe. Und dort wo andere sagen:"Das find ich ja sch***e!" da sage ich:"Einfach mal krass verrückter Asia-Style" :D

  3. ^^ hab mir das spiel jetzt erst geholt und dachte ich würde jetzt zum totengräber werden aber nix ist xD
    Habs für nen 10er erwo9rben und es rockt schon sehr gut. Fonds in vieler insicht deutlich besser als max payne. Insgesamt auch besser aber das soll nicht wundern, da es ja viel später raus kam.
    Es ist aber nicht die grafik die den unterschied macht sondern was man wirklich fasst alles im raum benutzen kann. Wandsprüge deckungssystem. Specialmoves. Auch die nicht so übertriebene physik erfreut =D
    Also ich hab mein spaß und ich hoffe max guckt sich da ein paar dinge ab :)

  4. W.Sobchak hat geschrieben:Moin,
    ich kaufte das Spiel für 30 Euronen gekuft und es hat mich wirklich entäuscht. Das ständige Geballere, bei dem es nur darum geht möglichst viele Highscores etc. zu erreichen. Dazu die linearen Level und die lahme Story.
    Ich hätte 70% gegeben.
    für 30 euro hätte ich mich auch geärgert. habe die UK Version für die XBox für rd. 5 euro gekauft und war damit zufrieden. hätte aber auch nur 70% gegeben.

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