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Stellaris (Taktik & Strategie) – Große Strategie – mit Gamepad?

Die ganz große Strategie oder Grand Strategy, wie Entwickler Paradox es nennt: eine Domäne des PC-Spielens, die in der jüngeren Vergangenheit u.a. mit Galactic Civilizations 3 und vor allem Endless Space 2 hervorragend bedient wurde – und natürlich mit Stellaris, das vor zwei Jahren seine Premiere feierte. Und genau da startet jetzt auch auf PlayStation 4 und Xbox One durch. Was für unseren Test vor allem die Frage aufwirft, ob man das Verwalten einer ganzen Galaxie auch mit Gamepad in den Griff bekommt.

© Paradox Development Studio / Tantalus Media / Paradox Interactive / Koch Media

So schmeckt Symbolsalat

Die entscheidende Frage aber: Wie verwaltet man also ein galaktisches Imperium mit dem Gamepad? Und die Antwort ist durchaus positiv. Den Entwicklern ist es nämlich gelungen, alle Funktionen so zu sortieren, dass sie wie in einem jeweils eigenen Bereich zur Verfügung stehen, ohne dass man zum Aufrufen desselben das Hauptmenü verlassen müsste.

Das funktioniert folgendermaßen. Der Bildschirmrand ist mit Symbolen übersät – die man aber nicht mit einer Art Mauszeiger mühsam anvisiert. Stattdessen drückt man eine Taste auf dem Steuerkreuz und schon befindet man sich in den Menüpunkten am oberen, linken, rechten oder unteren Rand. Von dort aus ruft man natürlich weitere Fenster auf, doch das grundlegende System ist logisch aufgebaut und sehr sinnvoll an die visuelle Anordnung gekoppelt.

Wer Y sagt, sollte auch X sagen!

Schade ist nur, dass man für den Blick aufs Universum zwar die Y-, nicht aber die X-Achse invertieren kann – ärgerlich sind zudem weitere Hürden, die das Spielen auf Konsole doch erschweren. Es wird nämlich schnell unübersichtlich, was daran liegt, dass man einen Analogstick-Cursor längst nicht so schnell wie einen Mauspfeil mal eben über Schiffe, Planeten oder deren Menüpunkte zieht, um wichtige Informationen einzuholen. Stattdessen ist man hier an den ständigen Stepptanz per Digikreuz gebunden und das fällt spätestens dann auf, wenn die Liste derselben so lang wird, dass man ständig am Scrollen ist. Schön wäre es, wenn sich dir hier aufgeführten Kategorien (Schiffe, Planeten, Raumstationen, Sektoren, Wegpunkte und mehr) wenigstens farblich unterscheiden würden.

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Kümmert man sich anfangs noch um einzelne Planeten, übernehmen das später KI-Verwalter. © 4P/Screenshot


Problematisch ist außerdem, dass die Objekte nicht z.B. kurz aufleuchten, wenn sich der Cursor über ihrem Menüpunkt befindet. Stattdessen muss man sie immer erst anklicken, bevor das passiert. Das erschwert auf Dauer die Übersicht. Zumal sich die Position etwa einer Raumstation schon vor der eigentlichen Suche danach einprägen würde, wenn sie bei jedem Gang ins Menü kurz markiert wird.

Stepptanz auf dem Digikreuz

Abgesehen davon ist das ständige Anwählen der wichtigsten Menüleiste (die auf der rechten Seite) auf Dauer anstrengend und spätestens dann hinderlich, wenn man sich nach dem Verlassen eines Menüs noch in derselben Leiste wähnt, in Wirklichkeit aber beim folgenden Druck aufs Steuerkreuz keine neue Station, sondern die obere oder untere Menüleiste aktiviert.

Ein Vorschlag deshalb: Womöglich wäre es besser, würde sich das Steuerkreuz ständig im rechten Menü befinden – es sei denn, man hält einen Modifikator gedrückt. Das könnte eine der unteren Schultertasten sein, die mit der aktuellen Belegung zum Ein- bzw. Auszoomen der Kamera dienen. Dieses könnte man stattdessen über die oberen Schultertasten erledigen, denn die werden beim Blick auf die Sternenkarte gar nicht gebraucht.