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Star Wars: Jedi Fallen Order (Action-Adventure) – Das Schicksal der Jedi

Nach dem berühmt-berüchtigten Befehl 66 des Imperators sind die Jedi zur
Zielscheibe geworden und werden gnadenlos von Inquisitoren gejagt. Im
Action-Abenteuer Star Wars Jedi: Fallen Order begibt man sich auf die
gefährliche Mission, um mit einem Padawan für die Zukunft des Ordens zu
kämpfen. Gut ein Jahr nach der ursprünglichen Veröffentlichung darf man jetzt auch bei Googles Streamingservice Stadia das Lichtschwert schwingen. Wie gut das funktioniert, verraten wir im Test.

© Respawn Entertainment / Electronic Arts

Wertvoller Helfer

In den Ruinen von Bogano findet man neben ersten Hinweisen auch den knuffigen Droiden BD-1, der Cal fortan als treuer Begleiter zur Seite steht. Er versorgt den Jedi nicht nur mit Stims zum Auffrischen der Lebensenergie, sondern erhält durch diverse Upgrades immer mehr Fähigkeiten, darunter das Hacken von Schaltvorrichtungen, die Überspannung von Stromkreisen oder die Nutzung als motorisierte Seilrutsche. Zudem kann er Objekte scannen, was sich besonders bei den vielfältigen und durchaus kreativ designten Gegnern als nützlich erweist. Denn die bedrohliche Flora und Fauna der einzelnen Planeten werden nach dem Scan genauso in einer Enzyklopädie verewigt wie die zahlreichen Trooper-Varianten des Imperiums oder weitere Widersacher – einschließlich ihrer Schwächen und Angriffsmuster.

Eine edle Waffe

Cal nutzt ausschließlich sein Lichtschwert als Waffe, das sich auch wunderbar als stylische Taschenlampe in dunklen Höhlen einsetzen lässt. Blaster oder anderes modernes Equipment lässt er links liegen und vertraut einzig auf die Macht seiner leuchtenden Klinge, deren Einzelteile man an einer Werkbank anpassen kann. Die Komponenten finden sich meist zusammen mit anderen visuellen Gimmicks wie Ponchos oder Lackierungen in den verstreuten Kisten und scheinen spielerisch keinen Einfluss zu haben. Angesichts der Beschränkung auf kosmetischen Krimskrams hält sich die Motivation für das Aufspüren der Kisten entsprechend schnell in Grenzen. Interessanter sind die gut versteckten Echos, die Cal mit seinen Jedi-Fähigkeiten entschlüsseln und dadurch einen kurzen Blick in die Vergangenheit werfen kann.

Daher sollte man die Erkundung der verwinkelten und abwechslungsreichen Schauplätze nicht vernachlässigen, die sich mit weiteren Fähigkeiten von Cal und seinem Droiden-Buddy zunehmend öffnen. Denn in neuen Abschnitten finden sich neben weiteren Geheimnissen und mitunter cleveren Umgebungsrätseln auch zusätzliche Stim-Behälter, die das Überleben deutlich erleichtern. Allerdings ist man nicht nur im Rahmen der Erkundung, sondern auch beim Verfolgen der Hauptmissionen dazu verdammt, bereits besuchte Areale immer wieder zu durchqueren und sich erneut durch die bereits besiegten Gegnerhorden zu schlagen. Auch die Meditationen an fair verteilten Speicherpunkten, an denen man seine Lebensenergie und Stim-Ausrüstung regenerieren darf, bezahlt man mit der Wiederauferstehung der meisten Feinde, die man zuvor mühevoll erledigt hat. Hier liegt also nicht nur ein Hauch Metroid und Castlevania, sondern auch die deutliche Duftmarke eines Sekiro in der Luft.

Sie kommen wieder!

 

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Von seinem alten Meister lernt man in Rückblenden neue Jedi-Tricks und frischt sein Gedächtnis auf. © 4P/Screenshot

Stirbt man, behält der Gegner die bis dahin gesammelten Erfahrungspunkte ein und mutiert zu einem Nemesis. Für den Spieler geht es dagegen zurück zum letzten Speicherpunkt, inklusive einer saftigen Ladezeit und dem Respawn aller Feinde. Tritt man seinem Häscher erneut gegenüber und landet einen Treffer, kann man sich die verlorenen XP aber schnell wieder zurückholen. Hätte Star Wars all diese Mechaniken gebraucht? Nein, nicht unbedingt! Genauso wenig wie die Designentscheidung, den Spieler bei neuen Missionen immer wieder fast durch das komplette Level und anschließend wieder zurück zum Schiff zu scheuchen. Immerhin entdecken wachsame Augen mit der Zeit Abkürzungen, die den mühsamen Weg etwas verkürzen oder erleichtern. Trotzdem hat man manchmal das Gefühl, sich tot zu laufen, zumal die Holo-Karte zwar durch Icons wertvolle Anhaltspunkte liefert, aber die Orientierung nicht unbedingt erleichtert. Entsprechend irrt man innerhalb der gut 20-stündigen Kampagne häufig durch die Gegend und fällt irgendwann in ein kleines Motivationsloch. Dafür wird man jedoch mit einem famosen Finale entschädigt, auch wenn es leider keine einzige Weltraumschlacht gibt, die sich neben der kurzen Walker-Sequenz hervorragend als willkommene Ablenkung geeignet hätte. Zudem muss man anerkennen, dass sich Respawn trotz der übertriebenen Laufwege sinnvolle Gedanken beim Leveldesign gemacht hat. Selbst die ständige Wiederkehr von Gegnern hat trotz der unnötigen Wiederholungen von Passagen den positiven Nebeneffekt, dass man durch erneute Kämpfe weitere Erfahrungspunkte sammelt und dadurch schneller Zugriff auf die Verbesserungen im Talentbaum erhält. Zudem kann man zwischendurch auch einfach mal die Beine in die Hand nehmen und wegrennen, wenn man keine Lust hat, die Gegner einmal mehr aus dem Weg zu räumen.   


 

  1. Also ich verstehe nicht wo man Abstriche in Grafik oder Latenz machen muss... Ich spiele das Spiel komplett ruckelfrei und die Grafik sieht aus wie beim PC mit hohen Grafik-Einstellungen (4k TV/ Pro-Abo - 1000 MB/s Leitung). Kann den Vergleich anstellen, da ich das Spiel auch via EA-Abo in Steam habe. Das Stadia - Bashing ist lächerlich, mit einer ausreichend guten Internetleitung läuft der Dienst perfekt & sieht sehr gut aus.

  2. Ich habe Jedi Fallen Order für Stadia. Es sieht gut aus (1080P vgl. Xone Version) und lässt sich gut Spielen. Ich denke nicht das Stadia PC/Konsolen etc. ersetzen wird. Es ist mehr eine Ergänzung. Habe es mir geholt weil es mit Gutschein auf Stadia lediglich 17,-€
    Tolle an Stadia ist wirklich: einfach Controller in irgend ein Gerät einstöpseln und lospielen.

  3. Heute reden wir bei den Konsolen über HDMI-Übertragungsraten von 32, 40 oder 48 Gbit/s.
    Stadia nutzt 50 Mbit/s? Da ist der Stream im Extremfall um den Faktor 1000 komprimiert.
    Rein physikalisch kann da nicht die gleiche Qualität bei herum kommen.

  4. Das größte Manko dürfte nach wie vor die Internetanbindung sein. Wenn man hier auf keine starke oder konstante Leitung bauen kann, kommt beim 4K Gaming per Stream eben nicht viel bei rum.
    Wobei das Problem auch irgendwo an Stadia liegen muss. Zumindest die Control Demo mit Raytracing auf Switch fand ich ziemlich gut umgesetzt.

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