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Soulcalibur 5 (Prügeln & Kämpfen) – Soulcalibur 5

Wenn Schwerter klirren und Haare dramatisch im Wind wehen, wird entweder ein neuer »Pirates of the Caribbean«-Film gedreht – oder ein neues Soul Calibur steht ins Haus! Was kann der fünfte Teil, was der vierte nicht vermochte? Und wie weit kann noch gepumpt werden, bevor Ivys Oberteil platzt?

© Namco Bandai Project Soul / CyberConnect2 / Namco Bandai

Seht her! Ich habe die Macht!

Technisch ist SC5 wieder einmal sehr gelungen - allerdings ist der grafische Abstand vom vierten zum fünften Teil nicht mehr ganz so groß.
Technisch ist SC5 wieder einmal sehr gelungen – allerdings ist der grafische Abstand vom vierten zum fünften Teil nicht mehr ganz so groß. © 4P/Screenshot

Auch wenn die Kampagne eingangs auf die Mütze bekommen hat, sollte man sie sich nicht entgehen lassen – führt sie einen doch entspannt an das Spielprinzip heran und schaltet viel frei. U.a. den »Legendäre Seelen«-Modus, der woanders schlicht »Boss Rush« heißen würde: Hier bekommt man es mit sehr starken CPU-Widersachern zu tun, eine beeindruckende Herausforderung für Pad- oder vorzugsweise Stick-Könner. Ansonsten haben Solisten noch die Wahl zwischen »Arcade« (sechs Kämpfe auf Zeit) und »Schnellkampf«, wo man gegen zufällig zusammengewürfelte Einzelfeinde antritt. Das war’s, zumindest für Einzelkämpfer. Hat man einen Kloppkumpel zur Hand, darf man sich natürlich lokal bekämpfen. Aus irgendeinem Grund ist die maximale Rundenzeit allerdings nicht mehr »unendlich«, sondern beträgt 60 Sekunden? Wer hatte denn diese blöde Idee?

Auch in der weiten Welt ist man nicht allein, der Online-Modus macht’s möglich. Und zwar besser als erwartet, denn selbst USA-Verbindungen mit zwei von fünf Qualitätsbalken waren noch prima spielbar. Man darf auch fleißig filtern, nach Region, ungefährem Spielerlevel und eben besagter Verbindung. Oder man macht sich das Leben leicht und betritt das »Kolosseum«: Das ist nur eine etwas größere, regional unterteilte Lobby, auf der die Spieler als Karten herumlungern. Man kann mit ihnen ein Schwätzchen oder ein Kämpfchen starten sowie drei von ihnen als Rivalen markieren – dadurch behält man ihren Spielfortschritt immer im Auge. Es gibt Ranglisten- und freie Spiele, außerdem darf man die Wiederholungen beeindruckender Kämpfe speichern und mit der Welt teilen.

Der große Kader hält Kämpfer und Waffen für jeden Geschmack bereit.
Der große Kader hält Kämpfer und Waffen für jeden Geschmack bereit. © 4P/Screenshot

Schon SC4 war ein wirklich schönes Spiel: Edle, liebevoll designte Levels, anmutige Animationen, flüssige Kampfeffekte, wild flatterndes Haar. Die gute Nachricht: All das gilt auch und noch mehr für SC5. Die schlechte: Allerdings nicht sehr viel mehr. Im direkten Vergleich sehen beide Spiele sehr ähnlich aus, sehr viel scheint man aus der grundsätzlichen Thematik (und der aktuellen Konsolengeneration) nicht mehr raus holen zu können. Macht nichts, SC5 ist auch so einer der schönsten 3D-Prügler der Gegenwart. Neu sind die mehrteiligen Arenen, die nach einigen Runden wechseln – so springt man auf einem Schiff von einem Deck zum nächsten, oder eine himmlische Arena verwandelt sich in ein düsteres Untergangsszenario. Einige Levels sind räumlich begrenzt (und meist von Wasser bzw. tiefen Gräben umgeben, in die man die Gegner kicken kann), andere bieten die u.a. aus der Tekken-Serie bekannten unendlichen Felder.