
Wer keine Lust auf das Geschraube hat, kann auch den Zufallsgenerator anwerfen (und sollte auf Zirkusfreaks gefasst sein) – oder einfach zu den bereits fertigen Kämpfern greifen. Von denen gibt es 28, wobei ein Drittel erst freigeschaltet werden muss und ein großer Teil bekannt ist: Mit Maxi, Mitsurugi, Tira, Ivy, Siegfried oder Astaroth macht man nie etwas falsch. Unter den Bonusnasen befinden sich Klassiker wie Kilik, Edge Master oder Sophitia (hier unter dem Namen »Elysium«), die aber ihren individuellen Kampfstil verloren haben – stattdessen kloppen sie in jeder Runde wie ein anderer. Auch einige von der alten Garde fühlen sich so an, als wären sie ganz neu dabei, es gibt zum Teil drastische Stil- und Balanceveränderungen. Zwar nicht so krass wie bei Jin Kazama in Tekken 4, aber z.B. bei Maxi überdeutlich: Der früheren Kombomaschine des Schreckens wurde deutlich Reichweite und Verknotungsmöglichkeit der Angriffe genommen – da ist wieder Tutorialbankdrücken angesagt. Was aber kein Problem sein sollte, denn der Trainingsmodus ist erstklassig und macht einen auch mit Neuerungen wie den schnellen Ausweichschritten vertraut, dank dener man Reichweitenmonstern wie Ivy noch effektiver als mit dem normalen Schritt in den Raum ausweichen und somit schnell den Zahn ziehen kann. Eine wichtige Empfehlung an dieser Stelle: Wie immer ist Soul Calibur nur so gut wie seine Eingabemethode. Zwar lässt es sich prima mit Pads spielen, aber gerade schnelle Doppeleingaben machen nur mit einem guten Stick wirklich Spaß!
Signore Ezio schlägt zurück

Einige Kämpfer sind brandneu. Neben Patroklos und Pyrrha sind da noch Z.W.E.I., Viola, Xiba osder Natsu. Die beiden Erstgenannten treten außerdem nochmal in Alpha- bzw. Omega-Form auf, was ihren Kampfstil deutlich verändert. Doch vom Äußeren abgesehen sind die Newcomer gar nicht so neu, denn die meisten davon variieren nur den Stil ihrer Eltern bzw. Meister: Pyrrha erinnern an Sophitia, Xiba ist Kilik in Jung, Natsu die Schülerin von Taki. Zwei Figuren, namentlich Z.W.E.I. und Viola, haben zudem einen sehr mystischen Kampfstil, der auf einen flugs herbei gebeamten Werwolf bzw. eine Mondsphäre setzt – zwar interessant, aber doch sehr gewöhnungsbedürftig und passt weniger zu Soul Calibur als vielmehr zu BlazBlue.
Wurde im Vorgänger noch die Star Wars-Karte gezückt, was zu Gastauftritten von Darth Vader, Starkiller und Yoda führte, gibt es dieses Mal (vorläufig) nur einen Todesdozenten: Ezio Auditore da Firenze, bekannt aus Assassin’s Creed. Der ist den Designern so wichtig, dass ihm gleich zwei Achievements bzw. Trophäen gewidmet wurden, mit ihm zu kämpfen ist allerdings eher fortgeschrittenen SC-Spielern zu empfehlen – er kombiniert mehrere Waffenformen mit eher gemütlichen Manövern, hat aber einige aus seinen Abenteuern bekannte Angriffe sowie einen heftigen italienischen Akzent.

Der Vorgänger führte einige neue Angriffsmöglichkeiten ein, u.a. »Soul Crush« oder berstende Rüstungen. Ein Teil davon, nämlich der, den die meisten Spieler ohnehin nie nutzten, wurde wieder über Bord geworfen. Geblieben ist eine mehrteilige Energieleiste (der »Critical Meter«): Füllt sich diese mit erfolgreichen Angriffen und Blocks, lassen sich mächtigere Angriffe starten – zuerst »Brave Edge« (verstärkte Varianten normaler Attacken), dann das durchschlagskräftige »Critical Edge«, das mit etwas Pech mal eben die halbe Energieleiste schluckt und das Kampfgeschehen dadurch bis zum Rundenende spannend hält. Und natürlich lassen sich auch die Rüstungen weiter sprengen. Wer meint, sich hinter einem Dauerblock verstecken zu können, bekommt seinen Irrtum von einem fortgeschrittenen Spieler sehr schnell sehr deutlich demonstriert. Für diese ist auch das neue »Just Guard«-System gedacht, das keine Blockenergie verbraucht und schnelle Reaktionen ermöglicht, aber exzellentes Timing voraussetzt.