Erschwerend kommt hinzu, dass sich euer Interaktionsspektrum an diesen Orten in Grenzen hält: Kleine Umgebungsrätsel gibt es zwar, meist beschränken die sich jedoch darauf, Teleporter korrekt einzusetzen oder Schlüsselkarten zu bergen, um damit dann anderenorts eine Tür zu entriegeln. Nicht selten erfordert eben diese Schlüsselsuche zudem viel langweiliges Backtracking. Auch Physik-Puzzles oder andere auflockernde Knobeleien sucht man hier vergebens.
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In eine ähnliche Kerbe schlägt die Seelenmatrix, ein riesiges unterirdisches Labyrinth, das sowohl Ringos Verstand als auch die mentalen Verbindungen zu den anderen Dämonenbeschwörern abbildet. Das Ergebnis sieht auf den ersten Blick cool aus, hält im Spielverlauf aber kaum optische und spielerische Abwechslung bereit. Immerhin: Wer sich durch die verschiedenen Sektoren kämpft, beharrlich mit allen Dämonen plaudert und die zahlreichen Zwischenbosse plättet, erfährt im Gegenzug Schritt für Schritt mehr über die Vergangenheit von Arrow, Milady und Saizo. Des Weiteren winken neue Skills, wertvoller Loot und weitere Dämonenfusionen. Außerdem verknüpft Atlus die Seelenmatrix mit dem Genre-typischen Beziehungssystem, das wiederum in direkten Zusammenhang damit steht, wie ihr euch in Multiple-Choice-Dialogen verhaltet. Pflichtet ihr regelmäßig Arrow bei, dürft ihr auch immer tiefer in seine Seelenmatrix vordringen. Baut ihr eine gute Beziehung mit Milady auf, öffnen sich weitere Ebenen in ihrer Matrix. So weit, so gut – doch durch das repetitive Design der Seelenmatrix bleibt die Motivation bis ganz ans Ende vorzudringen zuweilen auf der Strecke.
08/15-Nebenmissionen, 1A-Soundtrack
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Sowohl innerhalb der regulären Dungeons als auch in der Seelenmatrix dürft ihr ferner allerlei optionale Nebenmissionen erfüllen. Letztere ergeben sich für gewöhnlich durch ein Schwätzchen mit NPCs, sind erzählerisch streckenweise durchaus nett verpackt, präsentieren euch spielerisch aber leider viel zu häufig Genre-typische Standardaufgaben. Meist jagt ihr verloren gegangenen Objekten hinterher (die ihr euch dann im Rahmen eines Kampfes aneignet), bringt Fundstücke von A nach B oder besiegt eine vorgegebene Anzahl von Feinden, um einen Dämon zufriedenzustellen. Hier verschenkt Atlus viel spielerisches Potenzial! Nichtsdestotrotz lohnt sich die Mühe, insbesondere um an wichtige Crafting-Ressourcen zu gelangen, die für spätere COMP- und Fähigkeiten-Upgrades unabdinglich sind.
Bliebe noch die Präsentation: Die lebt vor allem vom knallig-bunten Design der Oberwelt-Schauplätze, den stylischen Outfits der Hauptfiguren, den bizarren Kreaturendesigns und dem teils richtig starken Soundtrack. Sei es nun die schwungvolle Melodie, wenn man bei der stets gut gelaunten Schnäppchenhändlerin Yume neue Heil-Items kauft, die mit Opern-Gesägen unterlegte Zirkusmusik beim Besuch von Victor oder die chilligen Lounge-Klänge, wenn man bei Mode-Spezialist Mannequin sein Erspartes für neue Klamotten auf den Kopf haut – die Liste an ohrwurmigen Musikstücken kann sich sehen oder besser gesagt hören lassen.