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Sonic Generations (Plattformer) – Sonic Generations

Sonic 4 hat es vorgemacht: Wenn sich Sega Mühe gibt, kommen wieder richtig gute Plattformer dabei heraus. Auch Sonic Generations soll die Fließband-Ableger der Jahre davor vergessen machen. Pünktlich zum 20. Geburtstag schickt Sega sein Maskottchen auf eine Zeitreise durch die Seriengeschichte.

© Sonic Team / Sega

Nervige Boss-Kämpfe

Traumhaft schön: Der Remix des Klassikers Green Hill aus dem allerersten Sonic the Hedgehog.

Traumhaft schön: Der Remix des Klassikers Green Hill aus dem allerersten Sonic the Hedgehog.

Außerdem gibt’s in einem Trophäen-Raum natürlich den obligatorischen freischaltbaren Schnickschnack zu bewundern. Unter den Boni befindet sich das erste Spiel vom Mega Drive, Artworks, Musik-Stücke aus dem gelungenen Soundtrack sowie die schrecklich kindischen Zwischensequenzen. Wer es klassisch mag, darf zur japanischen Synchro umschalten: Ob „Sonicöööh“ oder „Tailsöööh“ – im Land der aufgehenden Sonne wird an fast alle Namen ein ellenlanges und für deutsche Ohren albern klingendes „Öööh“ gehängt. In der Original-Fassung geht Doctor Eggman außerdem auf seinen Namenswechsel ein; in der deutschen Vertonung fällt sein selbstironischer Kommentar einfach unter den Tisch. Zusätzlich sind auf der Disk auch Deutsch, Englisch und sämtliche anderen Sprachfassungen plus die dazugehörigen Untertitel enthalten.

Doch egal, zu welcher Version ich auch wechselte: Das Overacting und die grellen Piepsstimmen gingen mir schnell auf die Nerven. Das gilt vor allem für die Bosskämpfe, welche allgemein nicht so durchdacht wirken wie der Rest des Spiels. Das Gefecht gegen Eggmans riesigen Mech-Roboter macht Spaß, doch bei den übrigen Bossen wird es schnell arg unübersichtlich. Dank der verwirrenden Kameraregie und seltsamer Kommandos wusste ich manchmal minutenlang nicht, was überhaupt zu tun ist oder warum ich schon wieder draufgegangen bin.

Leaderboards statt Multiplayer

Deutlich besser gelungen sind die Online-Challenges: Angelehnt an Endlos-Hüpfer wie Doodle Jump versucht man, sich in 30 Sekunden so weit wie möglich in den Level vorzukämpfen. Auch die kleinen Schildchen wurden dort von dort abgekupfert: An ihnen sieht man, wie weit es Spieler aus der Freundesliste geschafft haben. Oder man schließt eines der Level komplett ab und vergleicht seine Endwertung in den Leaderboards. Echte Multiplayer-Modi gibt es aber nicht.

Zwischendurch stehen Wettrennen gegen Rivalen wie Metal Sonic auf dem Programm.

Zwischendurch stehen Wettrennen gegen Rivalen wie Metal Sonic auf dem Programm.

Wer die entsprechende Hardware besitzt, kann das Spiel auf beiden Konsolen in stereoskopischem 3D spielen. Besonders gut sieht das Ergebnis aber nicht aus. Die Darstellung funktioniert zwar deutlich besser als noch in der Vorschau-Fassung, doch durch den blitzschnellen Ablauf und „nur“ 30 Bilder pro Sekunde wird es ziemlich anstrengend für die Augen. Außerdem fallen hier Geisterbilder durch die starken Farbkontraste besonders stark auf.

Bildstottern auf der PS3


Auch auf einem klassischen 2D-Fernseher ist es schade, dass die Engine nur 30 Bilder pro Sekunde produziert. Bis auf seltene Stotter-Einlagen bleibt das Scrolling zwar flüssig, doch gerade bei einem derart flotten Spielablauf hätten 60 Bilder für deutlich mehr Übersicht und Augenfreundlichkeit gesorgt. Wenn die Umsetzung gelingt, haben PC-Besitzer am 25. November also einen echten Vorteil. Auch eine 3DS-Version erscheint am gleichen Tag. Auf der PS3 leidet das Spiel übrigens zusätzlich unter einem dauerhaften Bildstottern. Es tritt zwar nur ganz dezent auf und mit der Zeit gewöhnt man sich daran – trotzdem wirkt das Scrolling weniger flüssig. Verursacht wird das Problem vermutlich dadurch, dass die PS3-Version offenbar wie die Demo nicht mit 30 sondern 32 Bildern pro Sekunde läuft. Davon abgesehen gleichen sich die beiden Konsolen-Fassungen aber.