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Sonic Generations (Plattformer) – Sonic Generations

Sonic 4 hat es vorgemacht: Wenn sich Sega Mühe gibt, kommen wieder richtig gute Plattformer dabei heraus. Auch Sonic Generations soll die Fließband-Ableger der Jahre davor vergessen machen. Pünktlich zum 20. Geburtstag schickt Sega sein Maskottchen auf eine Zeitreise durch die Seriengeschichte.

© Sonic Team / Sega

Sonic + Sonic = doppelter Spaß?

Jeder der Level besitzt zwei Akte. Im ersten läuft und kugelt sich der klassische Sonic von links nach rechts...

Urlaubsstimmung pur: In jedem der idyllischen Levels geht’s von links nach rechts…


Statt rein zweidimensionalen Levels gibt‘s diesmal einen flotten Mix aus 3D und Seitenansicht. Die Story schmeißt den heutigen Sonic und sein 16-Bit-Gegenstück zusammen in ein Zeitloch: Auf der großen Geburtstagsfeier schwebt plötzlich eine schwarze Monsterfratze über der grünen Wiese und saugt Tails, Amy und sämtliche anderen Gäste in eine grell weiße Zwischenwelt außerhalb von Raum und Zeit. Neben allerlei Freunden aus der Vergangenheit haben sich auch diverse altbekannte Bösewichte und Rivalen wie Shadow hierher verirrt. Ich schlüpfe abwechselnd in die Rolle der zwei Sonics. Während ich durch die weiß leuchtende Oberwelt laufe, kann ich jederzeit per Knopfdruck zwischen ihnen wechseln, allerdings erst nach einer kurzen Schwarzblende. Auch vor dem Start eines Levels muss ich relativ lange warten – die Ladezeiten halten sich mit rund 15 Sekunden aber in erträglichen Grenzen. Inmitten der weißen Zeitwüste warten allerlei zertrümmerte Portale zu altbekannten Kulissen.

Wenn ich den ersten Akt starte, lande ich einem klassischen 2D-Level: Die Sonne scheint, die Ringe klingeln und die Wiese ist derart saftig, dass sogar Sonic von den Halmen grün angeleuchtet wird. Vom gelegentlichen Grünstich abgesehen sehen die Kulissen aber traumhaft aus. Wenn ich durch Green Hill düse, bewegen sich am Horizont jede Menge Hügel und idyllische Wasserfälle in mehreren Ebenen mit. Alles ist ganz wie früher auf dem guten alten Mega Drive – nur noch viel hübscher! Im Vordergrund tummeln sich die bekannten Käfer, Kampfwespen und mit den Zähnen klappernde Piranhas. Wie früher erledige ich die Biester, in denen ich ihnen mit einem herzhaft oldschooligem „Gnuuiip!“-Geräusch auf den Kopf springe. Oder ich rolle sie einfach in Kugelform mit Schmackes über den Haufen. Ebenfalls dabei ist die aufladbare Kugelattacke aus Sonic 2: Einfach hinknien, Knopf gedrückt halten, loslassen und schon kugele ich meinem Widersacher mit einem fiepsenden Hochfrequenzton entgegen.

Wilde Perspektiv-Wechsel

Gehe ich das gleiche Level mit dem modernen Sonic an, muss ich umdenken. Dank aufladbarem Boost rase ich von Beginn an unheimlich flott voran. Nach einem weiten Sprung helfen mir die nützlich postierten Gegner weiter: Bin ich nah genug, erscheint ein Zielkreuz über ihren Köpfen. Ein Knopfdruck und der Ziel suchende Angriff lässt mich in einer Zehntelsekunde zu ihnen zischen. Ich plätte einen Roboter nach dem anderen von oben und überquere nebenbei elegant den Abgrund. Zwischendurch gibt es wilde Perspektivwechsel.

...und in die Tiefe. Die nah hinter Sonic platzierte Kamera sorgt für ein enormes Geschwindigkeitsgefühl.

…und später auch in die Tiefe. Die nah hinter Sonic platzierte Kamera sorgt hier für ein enormes Geschwindigkeitsgefühl.


Oft hängt sich die Kamera direkt hinter Sonic: Etwa die Hälfte der Zeit über schalten die modernen Levels in diese 3D-Perspektive. Dann fühlt sich das Spiel ähnlich rasant an wie Sonic Adventure auf dem Dreamcast – allerdings geht es diesmal noch ein ganzes Stückchen flotter zur Sache. Wenn man den Level gut kennt und sich elegant durch alle Fallen mogelt, ist man schneller unterwegs als in Wipeout. Ich renne über eine grüne Wiese, rolle durch ein paar Loopings, hüpfe ab und zu über kleine Hügel und „ziehe“ mich mit der Homing-Attacke über einen Abgrund. Eine halbe Sekunde später grinde ich schon über die nächste Schlucht: Die langen Schienen muss ich nur grob anpeilen, um sicher auf ihnen zu schliddern. Ab und zu ein Spurwechsel und ein Sprung über ein paar Bomben – dann folgt der Absprung: In der Schwebe lade ich durch einfache Knöpfchendrück-Stunts meinen Boost auf.