Hängen geblieben Der Startpunkt: In der schneeweißen Zeitloch-Oberwelt trifft Sonic auf alte Bekannte und verleiht den Levels nach und nach Farbe.
Bei all der Hektik tritt natürlich wieder das klassische Serien-Problem zu Tage: Ab und zu verliere ich den Überblick – oder lande nur deswegen in einer Stachelgrube, weil ich die Gefahr überhaupt nicht vorausahnen konnte. Im Verhältnis zu einigen anderen 3D-Vorgängern passiert das aber seltener: Meist behält man die Kontrolle und flutscht in einem angenehmen Rhythmus durch die Sprungpassagen. Außerdem besitzen die Levels traditionell mehrere Ebenen: Wenn man es nicht schafft, die ideale Route zu nehmen, versucht man es eben ein Stockwerk tiefer. Das verschlechtert zwar die Abschluss-Wertung, andererseits bietet sich so genug Motivation, es beim nächsten mal besser zu machen.
Genau hier zeigt sich eine gewaltige Stärke des Spiels: Wenn ich ein Gebiet gemeistert habe, muss ich dort noch ein paar weitere Herausforderungen angehen, damit ich die Schlüssel zum Boss-Portal freischalte. Vor allem die Time-Attack-Wettrennen gegen einen durchsichtigen Doppelgänger haben mich gewaltig angespornt. Sobald man das Level kennt, macht es natürlich doppelt so viel Spaß, beim dritten Anlauf drei mal so schnell hindurch zu düsen. Bevor man sich die Zähne ausbeißt, kann man auch einfach zu einem der anderen gelungenen Wettkämpfe wechseln. Mal spiele ich mit dem Kroko-Diskjockey Vektor eine Art Sound-Tennis und schleudere fliegende Noten mit der Homing-Attacke zurück, später kämpfe ich in Endzeit-Kulisse gegen Sonics Rivalen Shadow. In diesem Gefecht muss ich meinen Boost geschickt mit Ringen und Sprung-Stunts auffüllen und dem finsteren Igel ein Power-Up vor der Nase wegschnappen. Dann noch ein paar Attacken mit fliegenden Felsbrocken – und schon befindet sich ein weiterer Chaos Emerald in meiner Sammlung. Die Edelsteine sind natürlich wieder in den Welten verstreut. Statt sie zu suchen, bekomme ich sie aber frei Haus nach dem Besiegen von Bossgegnern und Rivalen.
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Ab und zu gibt es kurze Schlidder-Einlagen. |
Gelungener Level-Remix
Die Welten bieten einen bunten Mix aus bekannten Schauplätzen. Aus der 2D-Ära z.B. ist neben Green Hill auch Chemical Plant aus Sonic 2 vertreten und aus der Dreamcast-Zeit die Skateboard-Abfahrt über den Dächern von San Francisco. Besonders spannend sind die Neuinterpretationen. Im Fall der Westküstenmetropole ist die Umsetzung besonders cool geraten. Der riesige Truck aus der 3D-Fassung verfolgt mich auch hier. Ab und zu rast er aus dem Hintergrund ins Bild, um mir die Plattformen unter den Füßen wegzurammen. Außerdem sind überall Skateboards versteckt, auf denen ich ähnlich wie bei Joe Danger durch Loopings rausche. Auch futuristische Kulissen aus dem letztjährigen Sonic Colors sind enthalten. Die freundlichen Wisp-Aliens verleihen Sonic kurzzeitig die Fähigkeit, zwischen den Plattformen in Raketenform nach oben zu düsen oder als pinkfarbene Stachelkugel an der Decke entlang zu rattern. Diese Abschnitte sind eine willkommene Abwechslung, da sie etwas ruhiger ausfallen und es einige Schalterrätsel zu lösen gibt. Neben derlei Spezialfähigkeiten stehen im Shop außerdem einige „Perks“ zur Wahl – ähnlich wie in Sonic und der Schwarze Ritter. Dazu gehören ein Boost-Bonus, ein Schild und andere Kleinigkeiten, welche sich auf einer Ausrüstungs-Karte zusammenstellen lassen.