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Silent Hunter 3 (Simulation) – Silent Hunter 3

Simulationen sind langweilig und machen höchstens nach Stunden langer Arbeit ein bisschen Spaß? Mit diesem Vorurteil räumt Silent Hunter III jetzt gewaltig auf. Mit Prachtkulisse, beklemmender U-Boot-Stimmung und zugänglichem sowie realistischem Gameplay versucht das Spiel eine neue Ära einzuleiten. Ob die hochgesteckten Ziele erfüllt werden oder absaufen, verrät die Testfahrt.

© Ubisoft / Ubisoft

Mulmiges Tiefenerlebnis

In der Kampagne müsst ihr erst umständlich aus dem Hafen auslaufen.

„Ping“ schallt es durch den Ozean. Erneut „Ping“. Jedes Mal läuft uns ein kalter Schauer den Rücken runter, aber auch unsere Mannschaft im Bauch des schmalen Stahlsarges wird immer nervöser. Wir stellen alle Maschinen ab und befehlen der Crew ruhig zu sein. „Ping!“ – diesmal nur lauter. Erste Schiffschraubengeräusche, die das Wasser über uns umwälzen, sind zu hören. Noch mal „Ping“ und wieder „Ping“, die Zeiten dazwischen werden kürzer. Jetzt richtig laut: „PING“, gefolgt von einer massiven Explosion; Wasserbomben. Abermals knallt es unter dem Meeresspiegel. Nur diesmal ist die Druckwelle heftiger. Das Boot wird durchgeschüttelt, die Schraubengeräusche werden lauter und da hören wir es erneut: „Ping“…

1A-Stimmung

Solche klaustrophobische U-Boot-Spannung gab es bisher nur in Wolfgang Petersens Meisterwerk „Das Boot“. Andere Filme oder Spiele konnten niemals eine ähnliche Kulisse erzeugen – bis auf Silent Hunter III von UbiSoft. Kein Wunder, denn die Entwickler haben sich an dem Kultfilm orientiert und lassen die bisher realistischsten See-Schlachten aller Zeiten vom Stapel laufen.

Ahhhh, Ahoi!

Das Meer ist nicht platt wie in vielen anderen Spielen, es ist richtig dreidimensional mit hohen oder flachen Wellen und euer Boot ist mittendrin. In den tosenden Fluten schwankt euer Vehikel hin und her. Realistische Lichtreflektionen und Pixel-Shader ohne Ende verleihen dem Ozean ein sensationelles Outfit, bei dem der Spieler oft das Gefühl hat, das kühle Nass würde gleich aus dem Monitor tropfen. Ganz zu schweigen davon, wenn ein Unwetter tobt und sich das friedliche Meer in ein schwappendes Ungeheuer verwandelt.

Rotes Licht im Boot sorgt für Stimmung.

Aber nicht nur das Wasser wirkt autehtisch, auch die Modelle der Schiffe bzw. U-Boote: Getreu der echten Baupläne haben die Entwickler die Boote (Frachter, Zerstörer, Schlachtschiff, etc.) digital nachempfunden und dies mit tollen Ergebnissen.

Bekannte Protagonisten wie das Über-Schlachtschiff Bismarck könnt ihr auf einen Blick erkennen. Optisch abgerundet wird die Bombast-Grafik durch ein detailliertes Innenleben des U-Bootes und explosive Effekte sowie gigantische Rauchwolken aus untergehenden Schiffen.

Diese Prachtkulisse wird mit Sounds erster Güteklasse ergänzt. Während ihr durch die tosenden Wellen braust, peitscht euch das Wasser nur so gegen den Bug und auf Tauchfahrt hört ihr förmlich wie sich das Metall unter dem Druck verformt. Hinzu kommen ins Mark gehende Echolot-Geräusche und knallige Effekte bei Treffern oder Bombenexplosionen. Die Frage ist, ob all diese technischen Superlative ausreichen, um für Nervenkitzel zu sorgen?