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Sid Meier’s Ace Patrol (Taktik & Strategie) – Sid Meier’s Ace Patrol

Wo Sid Meier drauf steht, ist meist anspruchsvolle Rundentaktik drin. Umso neugieriger war ich auf Sid Meier’s Air Patrol, denn das Spiel lockt Fingerpiloten an den Hexfeldhimmel des Ersten Weltkriegs – und das zu Beginn der britischen Kampagne als kostenlose Universal App. Was haben die rundenbasierten Dogfights zu bieten?

© Firaxis / 2K Games

Kampagne kaufen und Spaß dabei?

Der Himmel wird an den Seiten begrenzt, es gibt Wolken für die Tarnung und gefährliche Bodengeschütze.
Pfeile zeigen an, wie man fliegen kann. Der Himmel wird an den Seiten begrenzt, es gibt Wolken für die Tarnung und gefährliche Bodengeschütze. © 4P/Screenshot

Hört sich bis hierher gut an, aber sobald man den kostenlosen Schnuppereinstieg verlässt und die britische für 0,89 Cent, einzelne für 1,79 Euro  oder gar alle vier Kampagnen im Paket für 4,49 Euro kauft, wird man vom weiteren Verlauf ernüchtert. Jede Kampagne besteht zwar aus vier Offensiven zu je sechs Missionen, so dass man auf 24 pro Nation kommt. Aber spannend erzählt oder abwechslungsreich inszeniert wird das nicht. Egal ob Brite, Franzose, Amerikaner oder Deutscher: Man klappert einfach die immer gleichen Zufallsmissionen ab (Ballone oder Basen schützen, Züge oder Bomber vernichten), die sich sogar bei den anderen Nationen wiederholen – unkreativ, langweilig!

Wer z.B. die deutsche Kampagne kauft, bekommt acht Flugzeuge von der Fokker D.VII bis zum Albatross CV sowie sechs grinsende Piloten in grauer Uniform. Ähnlich bestückt sind die britische, amerikanische oder französische Kampagne. Aber selbst wenn es neben Doppel- auch Dreier-Decker gibt: Die Maschinen unterscheiden sich ebenfalls nicht stark genug, als dass sich der Wechsel zu einer Nation auswirken würde.

Demotivierendes Bezahlmodell

Und man wird viel zu früh und dreist abseits der Kampagnen zur Kasse gebeten. Piloten können ja verwundet oder gefangen genommen werden, falls man im Feindesland notlandet – und beides führt dann zu langen Ausfällen über mehrere Missionen, die für Frust sorgen und scheinbar mit zum monetären Designziel gehören. Denn  aus zwei Gründen wird es unfair eng für die Offensive: Zum einen, wenn man die geforderten drei oder vier Piloten

Technisch ist das Spiel solide, aber nicht spektakulär, was Explosionen oder Maschinenmodelle angeht.
Technisch ist das Spiel solide, aber nicht spektakulär, was Explosionen oder Maschinenmodelle angeht. © 4P/Screenshot

einfach nicht mehr hat. Die eigene Staffel hat nämlich nur einen begrenzten Personalpool. Warum hat man den nicht zumindest so erweitert, dass man sechs bis zehn Mann zur Verfügung hat? So muss man mit zwei Maschinen gegen vier ran…

Zum anderen sind die Ausfälle fatal, wenn es einen Veteranen trifft. Unerfahrene Piloten haben im Zweifelsfall so wenig Manöver, dass sie in manchen Missionen einfach keine Chance haben. Nicht falsch verstehen: Ich habe nichts gegen einen knackigen Schwierigkeitsgrad und ich finde es gut, dass die Skills von Veteranen wichtig sind. Aber das Missionsdesign hätte man besser auf mögliche Engpässe zuschneiden müssen, damit keine Sackgassen entstehen.

Was macht Firaxis stattdessen? Heilung gegen Geld, dummes Pay-to-win! Ich soll medizinische Verbesserungen wie ein 0,89-Cent-Lazarett für mein Hauptquartier kaufen, damit Piloten nicht so lange verletzt und Gefangene nicht so lange verschwunden sind; auch Flugzeugreparaturen gehören dazu. Sogar sofortige Heilungen sind möglich. Die einzige Möglichkeit, diese Käufe spielerisch zu umgehen besteht darin, jede Mission so perfekt zu meistern, dass man nicht einen Treffer abbekommt – das hat mit motivierender Balance nichts mehr zu tun.

  1. RealArtox hat geschrieben:Das es für solchen Schunt auch noch 59 % gibt, ist mehr als großzügig.
    Wenn man bedenkt, dass da auch noch Sid Meier draufsteht, oh Gott.
    Also, "Schund" ist ja nun nicht. Ich habe insgesamt 0,89€ bezahlt für die britische Kampagne,
    die ist es auch allemal wert. Alle anderen IAPs können getrost ignoriert werden.
    Nichtsdestotrotz bleibt es wohl ein Wunschtraum, ein vernünftiges WWI-Strategiespiel zu bekommen.

  2. Player 1 hat geschrieben:Dieses Fazit kann man so gut wie auf alle iOS / Android Titel anwenden. Früher war ich noch neugierig und habe mir den ein oder anderen Titel geladen, aber mittlerweile spare ich mir selbst das stöbern in den Shops. Man ärgert sich ohnehin nur.
    Das ist totaler Mumpitz. Eventuell guckst du einfach nicht richtig. Seitdem ich ein ipad habe spiele ich fast nur noch darauf anstatt mit meinem high end pc. Ist natürlich die Frage was für Spiele du bevorzugst. Ich habe mit vielen boardgame Umsetzungen meinen neuen Spielehimmel entdeckt. Le havre, eclipse, ticket to ride, nightfall usw. Dazu kommen Spiele wie jetzt neu Warhammer quest und seit gestern der absolute Knaller aufm ipad Kotor. Zudem tolle point and click adventures wie edna , monkey island oder das genial Gemini Rue. Weiter gehts mit Frozen Synapse , Sorcery, Battle of the Bulge...
    Hier gibts nen tollen blog über "seroius" ios games: http://boardgamegeek.com/blog/164
    Zu ace patrol: also ich hatte viel Spass mit den Kampagnen. Dieses p2w System habe ich nie genutzt, ist auch nicht nötig, wenn man das ganze als rougelike betrachtet. Mich hat der halbgare MP am meisten gestört. Schwachsinnige Bestenlisten und viel zu wenig Optionen.
    Bei rouguelikes ist auch alles immer das gleiche, da beschwert sich auch keiner. Da das Spiel mit einer Kampagne gratis ist, rate ich jedem Freund von turn based games es sich mal anzuschauen.

  3. Ist doch auch bei Meier nichts neues mehr.. der hat sich den "neuen" Spielkonzepten verschrieben und macht seither nur noch Müll (Civ auf FB, jetzt den F2P Dreck...)

  4. Dieses Fazit kann man so gut wie auf alle iOS / Android Titel anwenden. Früher war ich noch neugierig und habe mir den ein oder anderen Titel geladen, aber mittlerweile spare ich mir selbst das stöbern in den Shops. Man ärgert sich ohnehin nur.

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